Für Marvin Schwäbe ist ein Fußballjahr mit mehr Tiefen als Höhen versöhnlich zu Ende gegangen. Neben der Herbstmeisterschaft erreichte der Torhüter mit dem 1. FC Köln auch einen Vereinsrekord. Seinen langfristigen Verbleib lässt Schwäbe aber offen.
Marvin Schwäbe hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern des 1. FC Köln vorerst sicher. Das 1:0 beim 1. FC Kaiserslautern am Sonntagnachmittag war für die Mannschaft von Gerhard Struber der vierte Auswärtssieg in Folge ohne Gegentor. Eine solche Serie hatte es in der Historie der Geißböcke zuvor noch nie gegeben.
Dass das Ergebnis aus FC-Sicht viermal 1:0 hieß, brachte auf dem Betzenberg auch Schwäbe zum Schmunzeln. “Wir würden gerne noch ein, zwei Tore mehr schießen”, sagte der 29-Jährige, “aber am Ende fragt keiner mehr nach, wie wir gewonnen haben”. Und grundsätzlich gilt ein 1:0 als das Lieblingsergebnis vieler Torhüter.
“Ausschläge sollten nicht zu groß werden”
Begonnen hatte die Kölner Rekordserie bekanntermaßen im Berliner Olympiastadion – bei Schwäbes erstem Liga-Spiel dieser Saison, nachdem er zuvor im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel wieder zwischen die Pfosten gerückt war. Die 1:0-Siege in Münster und Regensburg folgten, und nun schlug der FC mit Kaiserslautern auch endlich einen direkten Konkurrenten im Kampf um die oberen Ränge.
Seinen eigenen Anteil an der Wahnsinnswende, dem Sprung von Platz zwölf auf Rang eins mit 19 von 21 möglichen Punkten, wollte Schwäbe anschließend wie gewohnt nicht zu hoch hängen. “Es liegt ja nicht nur an mir, die gesamte Mannschaft hat einfach einen unfassbaren Job geleistet – darauf können wir stolz sein”, erklärte der Schlussmann.
Für den FC generell, aber auch für Schwäbe im Speziellen stellten der Sieg, der Defensiv-Rekord und die Herbstmeisterschaft den versöhnlichen Abschluss eines lange Zeit bitteren Fußballjahres dar. Als Nummer eins abgestiegen, hatte der Routinier seinen Stammplatz an Jonas Urbig verloren. „Im Sport geht es schnell mal nach oben, mal nach unten. Die Ausschläge sollten nicht zu groß werden”, wünschte sich Schwäbe in Kaiserslautern und zeigte sich “grundsätzlich sehr zufrieden, jetzt wieder im Tor zu stehen”.
In den sieben Zweitliga-Spielen mit ihm hat der FC 19 seiner nun 31 Punkte geholt. Pünktlich zu Weihnachten grüßen die Geißböcke erstmals von der Tabellenspitze. “Das gibt uns natürlich eine super Ausgangslage”, so Schwäbe, der auf dem Betzenberg auch vorausblickte: “Wir hoffen, dass es so weitergeht, und versuchen, in der Vorbereitung wieder alles reinzulegen. Jetzt können wir ein bisschen die Seele baumeln lassen, dann wird wieder voll angegriffen.”
Vertrag bis 2027 oder wieder Klausel?
Ob Jonas Urbig dann, also in der zweiten Saisonhälfte, noch sein Stellvertreter sein wird, zählt zu den spannendsten Fragen des Winters. Spätestens im Sommer 2025 gilt ein Abschied des noch bis 2026 an den FC gebundenen und auf die Bank degradierten U21-Nationaltorhüters als wahrscheinlich.
Was die Planung der Verantwortlichen nicht erleichtert: Auch Schwäbe hält sich seine Zukunft über das Saisonende hinaus offen. “Jetzt bleiben wir erst mal beisammen und gucken, was noch geht in dem kommenden halben Jahr. Und dann schauen wir weiter”, erklärte er am Sonntag.
Wobei die Lust, mit dem FC in die Bundesliga zurückzukehren, “enorm” sei, und: “Nach der Hinrunde sind wir natürlich ein Stück weiter”, stellte Schwäbe fest. Sollte der Aufstieg tatsächlich gelingen, würde sein bis 30. Juni 2027 datierter Vertrag regulär weiterlaufen. Bleiben die Geißböcke zweitklassig, könnte er womöglich erneut von einer Ausstiegsklausel Gebrauch machen.
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