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„Unglaublicher Schulterschluss“: Der entscheidende Grund für Strubers FC-Wende

Gerhard Struber bejubelt den letzten Sieg des Jahres auf dem Betzenberg. (Foto: IMAGO / Werner Schmitt)
Gerhard Struber bejubelt den letzten Sieg des Jahres auf dem Betzenberg. (Foto: IMAGO / Werner Schmitt)

Aus der Krise an die Tabellenspitze: Warum ist der 1. FC Köln plötzlich nicht mehr zu schlagen? Für Trainer Gerhard Struber war ein „unglaublicher Schulterschluss“ ganz entscheidend für den Weg zur Herbstmeisterschaft.

Fünf der letzten sieben Spiele hat der 1. FC Köln mit 1:0 für sich entschieden – die Zweitliga-Konkurrenz hat sich im Jahresendspurt an den Geißböcken die Zähne ausgebissen. Am Sonntag vor Weihnachten verzweifelte auch Markus Anfang an seinem Ex-Club, bescheinigte dem 1. FC Kaiserslautern zwar „ein sehr gutes Spiel“, ging mit den Roten Teufeln aber doch leer aus.

Von der Konstanz der Kölner kann der Rest der spannendsten 2. Liga aller Zeiten aktuell nur träumen. An den 16 anderen Standorten dürfte man sich fragen: Wie kann der punktetechnisch mäßig gestartete FC in dieser Liga, wo jeder jeden schlägt, plötzlich von Woche zu Woche als Sieger vom Platz schreiten?

Strubers Schlagwort: „Zusammen“

Gerhard Struber probiert sich an einer Erklärung. „‚Zusammen‘ ist ein Schlagwort“, sagt der Trainer, „wir haben es mit einem unglaublichen Schulterschluss hinbekommen“. Die herbstliche Krise mit den Pleiten gegen Darmstadt und Paderborn hat den FC zweifelsohne stärker werden lassen – weil Struber eine neue Einheit und Hierarchie geschaffen hat.

„In so Krisen-Momenten kann man jammern und ins Tal der Tränen verfallen – oder man sieht es als Chance“, blickt der Österreicher zurück: „Ich glaube, dass wir es geschafft haben, trotz des mittleren Erdbebens im inneren Circle stabil zu bleiben und keinen Aktionismus zu betreiben.“ Man habe sich „nicht auseinanderreißen lassen“, sondern sei „enger zueinander gerückt“ und habe obendrein „technisch sowie taktisch einiges angepasst“.

Vor zwei Monaten war Gewitter über Köln. Jetzt scheint wieder ein wenig die Sonne.

Timo Hübers

Ganz entscheidend: Die Umstellung auf Dreierkette, die das gemeinsame Verteidigen befeuert, hat den neben dem Platz initiierten Schulterschluss auf den Rasen übertragen. „Wir pushen uns noch mehr, feiern uns für die kleinen Dinge, was jedem Einzelnen hilft“, beschreibt Timo Hübers und glaubt: „Nur so geht es, eng umkämpfte Spiele auf unsere Seite zu ziehen.“

Man könne da von „Glück“ und „Zufall“ sprechen, ergänzt der Kapitän, doch: „Die Entwicklung der letzten Wochen gibt uns recht.“  Das hebt auch Torhüter Marvin Schwäbe, mit dem wieder mehr Erfahrung in die Mannschaft gerückt ist, hervor: „Jeder haut alles rein und verteidigt alles weg. Was wir da für eine Motivation an den Tag legen, ist auf jeden Fall Extraklasse.“

„Keine Magic Moments“, sondern Klarheit

Der FC hat weniger Tore als der zehntplatzierte SV Darmstadt erzielt und mehr als der Tabellen-16. Ulm kassiert. Und dennoch haben die Geißböcke in der Hinrunde als einziger Zweitligist die 30-Punkte-Marke geknackt. „Mehrere Zahnräder haben ineinandergegriffen“, meint Struber: „Es waren keine Magic Moments, sondern zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen und Klarheit.“

Das Ergebnis, die Herbstmeisterschaft, kommentiert Hübers mit einem „Blick in den Rückspiegel“ wie folgt: „Vor zwei Monaten war das vielleicht nicht ganz erwartbar, da war Gewitter über Köln. Jetzt scheint wieder ein wenig die Sonne.“ Dank eines entscheidenden Schulterschlusses.

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