Jens Castrop ist als Gegner des 1. FC Köln erstmals im RheinEnergieStadion aufgelaufen – und hat für den 1. FC Nürnberg getroffen. Ein besonderer Moment, über den sich das Eigengewächs der Geißböcke allerdings nicht freuen konnte.
An ihm lag es nicht, dass der 1. FC Nürnberg auch in der sechsten Zweitliga-Partie in Serie sieglos geblieben ist. Jens Castrop, von 2015 bis 2022 am Geißbockheim ausgebildet, war bei der 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln der beste Spieler der Franken.
Nicht nur, dass der 21-Jährige den einzigen Nürnberger Treffer erzielte. Castrop gewann mit 27 Zweikämpfen (laut offizieller Liga-Statistik) die mit Abstand meisten aller Akteure auf dem Rasen, spulte mit 11,5 Kilometern zudem die längste Strecke seiner Mannschaft ab.
Castrop: “Das reicht nicht”
Dennoch ging er nach seinem ersten Pflichtspiel im RheinEnergieStadion als Verlierer vom Platz und musste bilanzieren: “Erst als wir nichts mehr zu verlieren hatten, haben wir angefangen, den Fußball zu spielen, den wir spielen können. Das reicht nicht.”
Zwar sei die Mannschaft “so heiß wie selten” gewesen. “Aber vielleicht waren wir dann von dem Stadion, der Stimmung und dem großen Namen etwas eingeschüchtert”, vermutete Castrop: “Wir hatten Angst vor dem Umschaltspiel der Kölner, hatten keine vernünftige Restverteidigung, haben nicht mutig nach vorne verteidigt. So kriegen wir das erste und das dritte Gegentor. Das ist bitter.”
Nürnberg bot dem FC zwar nach der Pause Paroli – lag zu diesem Zeitpunkt allerdings schon mit 0:3 hinten. Mehr als Castrops Ehrentreffer gelang dem Club nicht mehr, wobei Kölns Schlussmann Marvin Schwäbe beim Distanzschuss zum 1:3 nach 59 Minuten nicht wirklich gut aussah.
Für Castrop dürfte es durchaus ein besonderer Moment gewesen sein. Hatte er vor seinem Wechsel nach Nürnberg doch sechseinhalb Jahre im Kölner Nachwuchs gespielt – mit dem Ziel, irgendwann mal im RheinEnergieStadion auf dem Rasen zu stehen.
Castrop hätte gerne gejubelt
Dass beim Mittelfeld-Allrounder keine wirkliche Freude aufkam, hatte nichts damit zu tun, dass er gegen seinen Ausbildungsverein getroffen hatte. „Wir waren 0:3 hinten“, sagte Castrop nach Abpfiff. „Hätte ich das 1:0 geschossen, hätte ich mir den Jubel definitiv nicht verkniffen.“
Doch immerhin hinterließ der gebürtige Düsseldorfer bei seiner Müngersdorf-Premiere eine kleine Duftmarke – rief noch mal in Erinnerung, dass der FC durchaus weiter auf ihn hätte setzen können. Nachdem Nürnberg im Sommer 2023 seine Kaufoption gezogen und Castrop fest verpflichtet hatte, hätten die Geißböcke ihr Eigengewächs – dem Vernehmen nach für die doppelte Summe – zurückkaufen können (der GEISSBLOG berichtete).
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