Der Poker um Jonas Urbigs Zukunft ist in vollem Gange, der FC Bayern München möchte das Torhüter-Talent des 1. FC Köln noch in diesem Winter verpflichten. Gerhard Struber aber plant für den Rückrunden-Start beim Hamburger SV mit seiner Nummer zwei.
Nachdem die Spekulationen um einen Winter-Transfer von Jonas Urbig zum FC Bayern München am Mittwochabend so richtig Fahrt aufgenommen hatten, waren die Verantwortlichen des 1. FC Köln am Donnerstag bemüht, wieder Tempo aus der Personalie zu nehmen.
„Für Jonas gibt es von internationalen Top-Clubs immer wieder Anfragen und Interesse, das ist nichts Neues, wir sind nicht überrascht“, erklärte Trainer Gerhard Struber im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Rückrunden-Auftakt in Hamburg. Eine besondere Behandlung erfahre der Transfer-Kandidat nun nicht. „Das ist ein Spieler, der ganz normal in der Vorbereitung dabei ist und einen wichtigen Part hat. Es kann immer schnell etwas passieren.“
Laut FC „nichts Spruchreifes“ bei Urbig
Struber geht – zumindest öffentlich – davon aus, dass Urbig am Samstagabend im Hamburger Volksparkstadion wie gewohnt als Stellvertreter von Marvin Schwäbe auf der Bank sitzen wird. „Natürlich“, versicherte der Österreicher am Donnerstagvormittag, „plane ich mit dem Jonas so wie immer, auch gegen den HSV.“
Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler erklärte ebenso unaufgeregt: „Wenn es Interesse an unseren Spielern gibt, setzen wir uns damit auseinander. Wir sprechen intern darüber und machen uns unsere Gedanken dazu.“ Im Falle von Urbig gebe es allerdings „nichts Spruchreifes, sodass wir uns endgültig damit auseinandersetzen müssten“, sagte der Ex-Torhüter und ergänzte später noch: „Ich gehe davon aus, dass Jonas unser Spieler bleiben wird.“
Alles Poker? Bayern will aufgrund der Verletzung von Ersatzkeeper Daniel Peretz definitiv bereits in diesem Winter zuschlagen – lieber heute als morgen. „Wir versuchen, nicht zu schlafen, sondern schnell zu sein“, erklärte Sportboss Max Eberl, als er am Mittwochabend auf Urbig abgesprochen wurde.
Der FC wiederum verspürt bei Urbig aktuell keine Eile. Sollte der U21-Nationaltorhüter gehen, bräuchten die Geißböcke keinen Nachschub. Nummer drei Philipp Pentke war vor der Saison ohnehin als Nummer zwei vorgesehen. „Jonas hat noch über eineinhalb Jahre einen Vertrag beim 1. FC Köln. Es gibt keinen Grund, ihn auf Biegen und Brechen wegzutransferieren“, so Kessler, der aber nachschob: „Es gehören natürlich immer mehrere Parteien dazu.“
Kessler: „Nichts in Stein gemeißelt“
Und mit Urbig selbst sollen die Bayern bereits eine Einigung über einen Vertrag bis 2029 erzielt haben. Beim Rekordmeister soll der 21-Jährige noch eineinhalb Saisons hinter Manuel Neuer reifen und dann möglichst dessen Nummer-eins-Posten übernehmen.
Kessler stellte dem Top-Talent vor dem Rückrunden-Auftakt, genau wie Trainer Struber am Mittwochabend beim Mitgliederstammtisch, aber auch ein Comeback im FC-Tor in Aussicht: „Es ist nichts in Stein gemeißelt. Es ist temporär eine Situation, wo Jonas bei uns nicht zum Spielen kommt. Ich glaube, er hat die Möglichkeit, wieder auf mehr Spielzeit zu kommen.“
Und generell gelte: „Jonas hat einen wichtigen Part bei uns in der Mannschaft. Auch wenn die Spielzeit in den letzten Wochen nicht so wie die Erwartungshaltung des Spielers war, wissen wir um sein Potenzial. Er ist jemand, der unsere Qualität im Kader anhebt.“ Dies sieht aber auch der FC Bayern so, der für sein erstes Urbig-Angebot eine Kölner Absage kassierte (der GEISSBLOG berichtete). Die Geißböcke verlangen mindestens eine hohe einstellige Millionensumme für ihr Eigengewächs.
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