Nach dem Abschied aus Spanien und dem Durchbruch bei Innenverteidiger Joël Schmied geht die Angreifer-Suche für den 1. FC Köln in der Heimat weiter. Gerhard Struber erklärt, was für einen Stürmer-Typen er sich für die Rückrunde wünscht.
Gerhard Struber und seine Mannschaft dürfen ein wenig durchschnaufen. Nach dem 3:3 im Testspiel gegen den FC Lugano, mit dem das Trainingslager in Estepona endete, warten zwei freie Tage auf den Chefcoach und die Profis des 1. FC Köln. Deutlich arbeitsreicher dürfte die Zeit für Christian Keller werden. Der Sportchef muss die letzten Details mit dem FC Sion klären, um die Verpflichtung von Innenverteidiger Joël Schmied über die Bühne zu bringen, und fahndet zudem weiterhin nach einem Stürmer.
Wobei Keller in den Interviews, die er in Spanien gegeben hat, durchklingen ließ, dass seiner Meinung nach nicht unbedingt ein zusätzlicher Angreifer kommen müsste. „Wir haben das Ziel, einen Stürmer zu holen – aber das ist nicht zwingend notwendig“, sagte der FC-Geschäftsführer beispielsweise dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Stürmer für Keller ein Kann, für Struber ein Muss
Im Express führte Keller aus: „Die Notwendigkeit im Angriff ist kleiner als in der Innenverteidigung. Wenn nur Spieler am Markt verfügbar sind, die uns nicht weiterhelfen, werden wir es nicht machen. Es ist das klare Ziel, dass ein neuer Stürmer der Mannschaft sowohl sportlich als auch mit seiner Persönlichkeit einen Mehrwert bietet. Und zwar egal in welcher Rolle: Ob als Stürmer Nummer eins oder Stürmer Nummer fünf.“
Gerhard Struber wiederum lässt im Interview mit dem GEISSBLOG keine Zweifel daran, dass noch ein Torjäger kommen sollte – bei aller Wertschätzung für Damion Downs und Tim Lemperle: „Von beiden Spielern halte ich richtig, richtig viel“, versichert der Österreicher und meint daher: „Von der inhaltlichen Qualität jemanden zu holen, der über den beiden steht, ist nicht so einfach.“
Was für einen Stürmer wünscht sich Struber? „Wir brauchen jemand, der auf Augenhöhe ist und vielleicht noch ein bisschen mehr Erfahrung hat. Er sollte andere Facetten mitbringen, damit wir noch unberechenbarer werden. Und am Ende soll er natürlich den Konkurrenzkampf anheizen“, so der 47-Jährige.
Gesucht wird dementsprechend ein routinierter, klassischer Strafraumstürmer – um das Offensiv-Portfolio um die agilen Lemperle und Downs, die in der Vergangenheit auch mal über die Flügel kamen, zu ergänzen. Ivan Prtajin, den die Geißböcke von Union Berlin leihen wollten, wäre wohl so jemand gewesen.
Struber wünscht sich Anführer-Typen
Allgemein wünscht sich Struber Winter-Zugänge, „die schon einiges erlebt haben und stabil sind – die wissen, was inhaltlich los ist und gleichzeitig andere Jungs mitnehmen und pushen können“. Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic, der Champions-League-Erfahrung mitbringt, passt absolut zu diesen Worten. Auch Joël Schmied dürfte durch seine Kapitänsrolle in Sion durchaus Anführer-Qualitäten aufweisen.
Für den Umstand, dass sich im Angriff aktuell noch kein Deal andeutet, hat Struber Verständnis. „Stürmer zu finden, die das Level mitbringen, um an diesem Standort direkt ins Performen zu kommen, ist nicht so leicht.“ Nicht zuletzt aufgrund der Qualitäten von Lemperle und Downs. Dennoch wünscht sich der Trainer eine Verstärkung, das ist ganz klar.
Was Gerhard Struber über den Transfer-Winter und den Umgang mit Talenten sagt, ist ab Samstagabend im ersten Teil des großen Trainer-Interviews beim GEISSBLOG zu lesen. Teil zwei folgt am Sonntagmorgen.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!