Laut Eckhard Sauren hat der Vorstand des 1. FC Köln noch nicht entschieden, ob er eine weitere Amtszeit anstrebt. Das Gerücht, er selbst bastele bereits an einem neuen Team, dementiert der Vize-Präsident.
Der 1. FC Köln befindet sich in einem richtungsweisenden Jahr – sportlich wie vereinspolitisch. Im September wird der Vorstand neu gewählt, zuvor muss der Mitgliederrat ein Trio vorschlagen. Dass es sich dabei um das derzeitige Präsidium handeln wird, gilt als eher unwahrscheinlich.
Zuletzt machte das Gerücht die Runde, Vize Eckhard Sauren wolle mit einem neuen Vorstandsteam antreten und selbst Präsident werden. Unter anderem gemeinsam mit dem in der Stadt bestens vernetzten Finanz-Experten Alexander Leisten, der aktuell dem FC-Beirat angehört.
Sauren: „Entscheidung noch nicht gefallen“
Darauf angesprochen, erklärte Sauren beim Mitgliederstammtisch am Mittwoch allerdings: „An dem Gemunkel ist nichts dran.“ Der 53-Jährige verwies stattdessen auf den Austausch mit Werner Wolf und Carsten Wettich im amtierenden Führungsgremium: „Wir reden vertrauensvoll innerhalb des Vorstandsteams, ob wir zu dritt weiter antreten.“
Unabhängig davon, ob der Mitgliederrat Wolf, Sauren und Wettich noch einmal nominieren würde, habe auch das Trio selbst noch keine Entscheidung über eine Bereitschaft für eine weitere Amtszeit getroffen. „Da sind wir in der Diskussion, die komplex ist. Wir sind auch im Austausch mit dem Mitgliederrat, sprechen da sehr offen miteinander. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen“, so Sauren.
Der Vize-Präsident wollte die Bühne im Coloneum allerdings nutzen, um zu erklären, „was für einen FC-Vorstand ich mir wünschen würde“. Nämlich: „Ich wünsche mir einen Vorstand, der weitreichend selbstbestimmt ist. Einen Vorstand, der investorenfrei bleibt und unsere Werte trägt – die Werte, die wir im Werterad definiert haben.“
Sauren betonte: „Es ist total entscheidend, dass man einen Vorstand hat, der die Werte der wirtschaftlichen Vernunft und Planbarkeit mitträgt.“ Schließlich habe der FC in den vergangenen fünf Jahren „die Talsohle im wirtschaftlichen Bereich durchritten“ und inzwischen „möglicherweise“ auch die sportliche.
„Im Zweifel auch mal Prügel“
„Wir wünschen uns einen Vorstand, der die Mitglieder ernst nimmt, der mit den Mitgliedern kommuniziert“, fuhr Sauren fort und verwies auf den Mitgliederstammtisch selbst, an dem in dieser Woche mit Gerhard Struber erstmals ein Cheftrainer teilnahm. „Das war eine Initiative des Vorstands. Das würden wir uns auch vom neuen Vorstand wünschen“, ergänzte der aktuelle Vize und wünschte sich zudem, dass ein künftiges Präsidium, „nicht mit einem zu hohen Ego operiert, sondern im Sinne des Vereins – im Zweifel auch mal Prügel und eigene Tiefschläge in Kauf nimmt“.
Dabei sprach Sauren gewiss aus eigener Erfahrung. „Das sind alles wichtige Attribute und ich drücke dem Mitgliederrat die Daumen, dass er eine gute Entscheidung fällt“, schloss der Unternehmer seine Ausführungen ab. Der Verdacht liegt nahe, dass Sauren mit seinem Wunschzettel insbesondere Werbung für den amtierenden Vorstand betreiben wollte.
Ob dies gelingt, ob der Mitgliederrat ein „Weiter so“ im Sinn hat, werden die nächsten Monate zeigen. Denkbar wäre dies, wenn überhaupt, wohl nur im Aufstiegsfall. Eine Kampfkandidatur ist für Wolf, Sauren und Wettich nach GEISSBLOG-Informationen derweil kein Thema, sollte sich der Mitgliederrat für drei andere Kandidaten entscheiden.
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