Verlässt Jonas Urbig den 1. FC Köln sofort? Der FC Bayern München bemüht sich um einen Winter-Transfer des Torhüter-Talents. Sportchef Christian Keller hat auf dem Mitgliederstammtisch Anfragen „von mehreren europäischen Top-Clubs“ bestätigt.
Mehr als 400 Fans, „eine großartige Kulisse“, wie Präsident Werner Wolf bei der Begrüßung sagte, strömten am Mittwochabend ins Coloneum. Der 1. FC Köln hatte zum ersten Mitgliederstammtisch des neuen Jahres geladen – ganz im Zeichen des Sports. Geschäftsführer Christian Keller, Vize-Präsident Eckhard Sauren und Cheftrainer Gerhard Struber standen zweieinhalb Stunden Rede und Antwort.
Eine Personalie, zu der die Verantwortlichen wieder und wieder Stellung beziehen mussten: Jonas Urbig. Der U21-Nationaltorhüter, als Nummer eins in die Saison gegangen und im Herbst zur Nummer zwei degradiert, emotionalisiert die FC-Anhänger immens – und lieferte am Mittwoch auch ganz aktuell Anlass für Nachfragen.
„Mehrere Interessensbekundungen“ für Urbig
Denn: Als der Talk im Coloneum gerade begonnen hatte, berichtete Sky von einer mündlichen Einigung zwischen Urbig (FC-Vertrag bis 2026) und dem FC Bayern München. Laut des TV-Senders will der Rekordmeister das Torwart-Talent noch in diesem Winter verpflichten. Die Bayern und der FC sollen inzwischen direkt verhandeln. Ein erstes Angebot sollen die Geißböcke abgelehnt haben, im Raum stehen rund acht Millionen Euro Ablöse. Der Kicker schreibt ebenfalls von einem nahenden Wechsel.
Als ein Mitglied Keller auf das Gerücht ansprach, erklärte der Sportchef: „Richtig ist, dass es von mehreren europäischen Top-Clubs, und der FC Bayern ist natürlich einer, Interessensbekundungen an Jonas Urbig gibt.“ Mehr könne er dazu nicht sagen, nur noch so viel: „Wenn ein Spieler Möglichkeiten hat, die er bei uns nicht hat, ist es nicht unverständlich, dass sich der Spieler damit gedanklich auseinandersetzt.“
Kurios, und womöglich nur Poker: Während Keller Angebote bestätigte, kündigte Gerhard Struber am Mittwochabend an, Urbig „in absehbarer Zeit mal wieder in Spielzeit“ bringen zu wollen. Durchaus eine überraschende Aussage angesichts der Transfer-Spekulationen und Marvin Schwäbes zuletzt klarer Nummer-eins-Rolle.
Auf ein konkretes Nachhaken, ob Urbig im Pokal-Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen (am 5. Februar) im Kölner Tor stehen könnte, antwortete Struber: „Bis zu dem Spiel rinnt noch ein bisschen Wasser den Rhein runter. Bis dorthin schauen wir, wie wir ins Jahr reinkommen, wie sich die Dinge entwickeln.“ Und ob Urbig noch Kölner ist.
Wegen Bayern? Urbig im Testspiel außen vor
Der FC-Trainer betonte trotzdem: „Jonas ist für uns ein ganz entscheidender Spieler, der immer wieder die Möglichkeiten bekommen wird. Das steht außer Frage. Wann das ist, bei welchem Spiel – das wäre jetzt unseriös vorherzusagen. Speziell meiner Nummer eins gegenüber.“ Das Timing müsse passen. Und „im Moment“, auch das unterstrich Struber, „bin ich sehr zufrieden mit meiner Nummer eins, das ist der Marvin Schwäbe“.
Auffällig: Bei der FC-Generalprobe gegen Viktoria Köln (3:2) am Dienstagnachmittag hatte Urbig als einziger Akteur im Aufgebot nicht gespielt. Womöglich, um keine Verletzung zu riskieren. Struber hatte im Anschluss lediglich erklärt, es habe sich um eine Absprache zwischen ihm und Urbig gehandelt. Die Zeichen stehen offenbar auf Abschied. Noch im Laufe des Januars.
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