Das Dilemma bei Finkgräfe: Zwischen Anspruch, Realität und Zukunftspoker

Max Finkgräfe in Magdeburg. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)
Max Finkgräfe in Magdeburg. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)

Max Finkgräfe will seinen Stammplatz beim 1. FC Köln zurückerobern, kann seine Chancen bislang aber nicht nutzen. Im Hintergrund läuft der Poker um die Zukunft des U20-Nationalspielers.

Für Max Finkgräfe muss es sich angefühlt haben wie ein Déjà-vu. In Magdeburg wurde der Linksverteidiger des 1. FC Köln zum zweiten Mal in dieser Rückrunde frühzeitig für Leart Pacarada eingewechselt, diesmal aufgrund der Verletzung des kosovarischen Nationalspielers.

Finkgräfe konnte seine Chance allerdings nicht nutzen, patzte stattdessen entscheidend. Wie schon bei der 0:1-Niederlage in Hamburg, als er Pacarada in der Halbzeitpause abgelöst und anschließend den Elfmeter des HSV verursacht hatte. 

Finkgräfe bei zwei Gegentreffern im Fokus

Am Freitagabend wiederum bekam Finkgräfe den quir­ligen Livan Burcu nicht in den Griff, was zu Magdeburgs Freistoß vor dem 0:1 führte. Struber kommentierte die Entstehung des verhängnisvollen Standards als ein „individuell-taktisches Thema“. Beim 0:2 fälschte der 20-Jährige dann unglücklich für Mohammed El Hankouri ab.

Keine Frage: Bei beiden Gegentreffern waren mehrere Kölner in der Verlosung. Ob Damion Downs, der dem zehn Zentimeter kleineren Daniel Heber im Kopfballduell unterlegen war (0:1) oder Dejan Ljubicic und Jusuf Gazibegovic, die nur freundlichen Begleitschutz leisteten (0:2). Doch auch Finkgräfe gab zum wiederholten Male in dieser Saison keine gute Figur ab. 

Leart Pacarada verlässt für Max Finkgräfe das Feld. (Foto:IMAGO / Beautiful Sports)
Leart Pacarada verlässt für Max Finkgräfe das Feld. (Foto:IMAGO / Beautiful Sports)

Dies gilt es, einem jungen Spieler zuzugestehen; Finkgräfe, der im Abstiegsjahr eine der ganz wenigen positiven Erscheinungen war, erlebt schließlich erst seine zweite Profi-Saison. Die Gesamtsituation rund um das Eigengewächs stellt sich allerdings komplizierter da.

Einerseits hat der gebürtige Mönchengladbacher nach seinen starken Bundesliga-Auftritten den Anspruch, auch in der 2. Liga zu spielen. Anderseits sind da die anhaltenden Unsicherheiten, die es schwer machen, Pacarada dauerhaft zu verdrängen. Und obendrein läuft im Hintergrund der Poker um Finkgräfes Zukunft.

Bietet Stuttgart im Sommer wieder für Finkgräfe?

Bereits im Winter wollte der VfB Stuttgart den U20-Nationalspieler für eine niedrige einstellige Millionensumme beim FC loseisen. Sportboss Christian Keller lehnte diese Offerte ab, will stattdessen selbst mit Finkgräfe, der Stand jetzt bis 2026 unter Vertrag steht, verlängern. In der aktuellen Situation – angesichts der unklaren Liga-Zugehörigkeit und der eigenen Einsatzchancen – fehlen allerdings die Argumente, um den Linksverteidiger von einer Ausdehnung der Zusammenarbeit zu überzeugen.

Der Kicker schrieb im Januar sogar schon von einem „geplanten Wechsel“ nach Stuttgart, der bei einer Absage im Winter eben im Sommer über die Bühne gehen würde. Da haben die Kölner natürlich in Wörtchen mitzureden. Bei dem Vorhaben, Finkgräfe doch von einer FC-Verlängerung zu überzeugen, würde wiederum neben einer notwendigen Gehaltserhöhung gewiss auch ein Stammplatz helfen. Derzeit stellt diese eigentlich so hoffnungsvolle Personalie ein Dilemma dar.

Womöglich ist es die konstante Spielpraxis, die Finkgräfe fehlt und ihm wieder zu mehr Sicherheit verhelfen würde. Beim Derby gegen Fortuna Düsseldorf könnte er nun, zum ersten Mal in dieser Saison, an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden länger als eine Halbzeit auf dem Rasen stehen. Leart Pacarada wackelt aufgrund seiner in Magdeburg erlittenen Zerrung. Erhält Finkgräfe eine weitere Chance, wäre es an der Zeit, diese zu nutzen.

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