Ein besonderer Gast am Geißbockheim: Mit Miguel D’Agostino besuchte am Montag der Assistent von Star-Trainer Mauricio Pochettino den 1. FC Köln. Für Stürmer Damion Downs könnte sich eine riesige Chance auftun.
Mauricio Pochettino zählte in den vergangenen Jahren fraglos zu den renommiertesten Vereinstrainern im Weltfußball. Aus Tottenham machte der Argentinier einen Top-Club, mit Paris St. Germain holte er in eineinhalb Jahren drei Titel und mit dem chaotischen FC Chelsea erreichte der 52-Jährige immerhin den Europapokal. Im September vergangenen Jahres übernahm Pochettino die nächste reizvolle Aufgabe, bei der nun ein Profi des 1. FC Köln in seinen Fokus gerät.
Der Star-Trainer soll die Nationalmannschaft der USA zu einer erfolgreichen Heim-WM 2026 coachen. Ein Kandidat für den Kader: Damion Downs. Miguel D’Agostino, als Co-Trainer über die gesamte Karriere hinweg ein stetiger Begleiter Pochettinos, weilte am Sonntag und am Montag in Köln, um den Stürmer zu beobachten und Gespräche zu führen.
US-Trainer am Geißbockheim
Das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf, bei dem Downs aufgrund seiner in Magdeburg erlittenen Zerrung von der Bank kam, sah D’Agostino von der Tribüne aus. Montagvormittag stattete der Assistenzcoach dann dem Geißbockheim einen Besuch ab, tauschte sich mit dem Kölner Top-Torjäger und Trainer Gerhard Struber aus.
Der 53-Jährige, wie Pochettino ein Argentinier, schaute sich an der Seite von Teammanager Marius Laux zunächst das Spielersatztraining an, bei dem Downs nicht mitwirkte. Anschließend ging er gemeinsam mit Struber in die Katakomben.
Vor der nahenden Abstellungsperiode im März befindet sich Pochettinos Trainerstab auf Europa-Reise, um verschiedene Kandidaten zu sichten. Downs ist einer davon, zählt aktuell zu einem insgesamt 60-köpfigen vorläufigen Kader für die Nations League. Am 21. März trifft das US-Team im Halbfinale auf Panama, zwei Tage später in einem eventuellen Finale auf Kanada oder Mexiko. Zuvor muss das Aufgebot auf 23 Spieler reduziert werden.
Mit Folarin Balogun (AS Monaco) und Ricardo Pepi (PSV Eindhoven) fallen derzeit zwei Top-Stürmer der USA langfristig verletzt aus. Die Chance für Downs? Der Angreifer war zuletzt glänzend in den Februar gestartet – brachte es gegen Braunschweig, Leverkusen und Schalke auf drei Tore sowie zwei Vorlagen. In der Zweitliga-Saison steht er bei ingesamt neun Treffern.
Downs: „Internationale Spiele kommen on top“
Bereits im vergangenen Sommer hatte der im fränkischen Werneck geborene Deutsch-Amerikaner an einem Trainingscamp des US-Verbands in Kansas City teilgenommen. Damals ging es um eine Nominierung für die Olympischen Spiele in Paris. Downs kam in einem inoffiziellen Testspiel gegen Japan zum Einsatz, schaffte den Sprung in den Kader aber nicht.
Inzwischen hat der 1,92-Meter-Hüne große Schritte in seiner Entwicklung gemacht, was den US-Verantwortlichen natürlich nicht verborgen blieb. Wobei Downs noch im Januar, im FC-Trainingslager in Estepona, im GEISSBLOG-Interview erklärt hatte, es gebe „aktuell“ keinen Kontakt zum amerikanischen Verband. „Ich bin derzeit komplett beim DFB“, hatte das Kölner Eigengewächs gesagt. Doch das war vor D’Agostinos Besuch.
Nach seinem Olympia-Aus war Downs ingesamt sechsmal für die deutsche U20-Nationalmannschaft nominiert worden. Bei seinem bislang letzten Einsatz, im November gegen die Türkei, gelang ihm ein Doppelpack. Für die WM-Chance müsste Downs, mit dem der FC Gespräche bezüglich einer Vertragsverlängerung über 2026 hinaus führt, also wechseln – den Verband. Ein Heimturnier mit Pochettinos US-Team um Ex-BVB-Star Christian Pulisic wäre gewiss eine große Bühne, eine riesige Chance.
Nach wie vor Bestand haben dürfte Downs‘ ebenfalls im GEISSBLOG-Interview (hier zu lesen) geäußerte Marschrichtung: „Vor allem konzentriere ich mich auf den FC, die internationalen Spiele kommen on top.“ Tore im Verein sind der Schlüssel – zur Weltmeisterschaft mit den USA oder zu weiteren Einsätzen im DFB-Nachwuchs.
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