Der 1. FC Köln überrascht den VfL Wolfsburg! Beim Debüt der neuen Cheftrainerin Britta Carlson trotzen die Kölnerinnen dem Star-Team aus der Autostadt einen Punkt ab. Die überragende Torhüterin Aurora Mikalsen und das Aluminium sorgen für ein 0:0.
Aus dem Franz-Kremer-Stadion berichtet Martin Zenge
Für Britta Carlson hätte es nach dem ausgefallen Spiel in Essen am vergangenen Samstag kaum eine härtere Auftakthürde als den aktuellen Tabellendritten und Pokal-Seriensieger Wolfsburg geben können. Doch die neue Trainerin und ihr Team setzten am Freitagabend ein dickes, fettes Ausrufezeichen. Carlson nahm ihrem Ex-Club, bei dem sie als Spielerin und Co-Trainerin einst viele Erfolge gesammelt hatte, mit dem 1. FC Köln überraschend einen Punkt ab.
Spielverlauf
Erste Halbzeit: Schon Carlsons erste 45 Minuten als FC-Trainerin waren mit einem Achtungserfolg verbunden. Im 15. Aufeinandertreffen mit dem Branchenriesen Wolfsburg ergatterten die Kölner erst zum dritten Mal ein Unentschieden zur Halbzeit. Im Vergleich zu den meisten Auftritten vor der Winterpause trat der FC wie verwandelt auf, agierte wesentlich griffiger und zielstrebiger. Der VfL kam zwar zu einigen Halbchancen, insbesondere über Beerensteyn, doch auch die Gastgeberinnen hatten durch Vanessa Leimenstoll (9.) und Dora Zeller (45+1.) zweimal die Führung auf dem Fuß.
Zweite Halbzeit: DFB-Boss Andreas Rettig und Frauen-Bundestrainer Christian Wück, die als prominente Gäste auf der Tribüne des Franz-Kremer-Stadions saßen, sahen nach der Pause, wie der Druck der Wolfsburgerinnen immer mehr zunahm und die Entlassung der Kölnerinnen seltener wurde. Huth scheiterte per Fallrückzieher an den bärenstarken FC-Torhüterin Aurora Mikalsen (58.), Popp wiederum am Pfosten (59.). Dann brach Jónsdóttir über links durch und die an diesem Abend unüberwindbare Mikalsen lenkte den Abschluss der Isländerin an den Pfosten (60.). Glück hatte der FC, dass ein Handspiel von Laura Vogt keinen Elfmeter nach sich zog (66.) – und dass Wilms‘ Freistoß in der Nachspielzeit nur an der Latte landete (90+4.).
Personal
So spielte der FC: Mikalsen – Imping (62. Matysik), Vogt, Hechler (83. Donhauser), Wiankowska (83. Cordes) – Leimenstoll (74. Bienz), Feiersinger, Achcinska, Zeller – Billa (62. Delabre), Ziemer
Zur Aufstellung: Carlson setzte bei ihrem Debüt auf Aurora Mikalsen als neue Nummer eins. Die zweite Winter-Verpflichtung, Stürmerin Amélie Delabre, saß zunächst auf der Bank und kam in der zweiten Halbzeit. Gegen den Ball agierte der FC im 4-4-2-System, im Ballbesitz verwandelte sich die Formation meist in ein 4-3-3 mit Vanessa Leimenstoll in vorderster Reihe. Die Nachspielzeit mussten die Geißböcke in Unterzahl überstehen. Adriana Achcinska flog nach einem Rempler von Beerensteyn in die Bande, griff sich ans Knie und konnte nicht mehr weitermachen.
Fazit
Carlsons Debüt führte zu einem nahezu historischen Erfolg. Erst zum zweiten Mal überhaupt holten die Frauen des 1. FC Köln gegen den VfL Wolfsburg einen Punkt; 2018 war schon einmal ein 0:0 gelungen. Die Kölnerinnen, die über 98 Minuten wahnsinnig leidenschaftlich verteidigten, feierten dieses sensationelle Unentschieden mit den 2400 Fans im Franz-Kremer-Stadion wie einen Sieg. Carlsons Premiere lässt auf eine erfolgreiche Rückrunde hoffen, in der sich der FC schnell weiter vom Abstiegsplatz entfernen kann.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!