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Struber-Sorry nach Huseinbasics Höchststrafe: „Auf meinem Mist gewachsen“

Völlig bedient: Denis Huseinbasic nach seiner Auswechslung in Braunschweig. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)
Völlig bedient: Denis Huseinbasic nach seiner Auswechslung in Braunschweig. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Denis Huseinbasic wurde beim 2:1-Sieg des 1. FC Köln in Braunschweig ein- und wieder ausgewechselt – für einen Profi-Fußballer die Höchststrafe. Gerhard Struber hat Huseinbasics unglücklichen Nachmittag allerdings auf die eigene Trainer-Kappe genommen.

Nicht mal dreieinhalb Kilometer durfte Denis Huseinbasic am Samstag im Braunschweiger Eintracht-Stadion zurücklegen. Die letzten gut 75 Meter waren mit Sicherheit die bittersten; von Marvin Schwäbes Tor, wo der Mittelfeldakteur des 1. FC Köln den Rasen verließ, entlang der Haupttribüne zurück zur Ersatzbank. Huseinbasic wurde beim glanzlosen 2:1-Sieg der Geißböcke ein- und wieder ausgewechselt, musste somit eine fußballerische Höchststrafe hinnehmen.

Nach seiner vor zwei Wochen in Hamburg erlittenen Wadenprellung war der 23-Jährige erst am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Aufgrund der Kölner Personalsorgen war Huseinbasic nach nur zwei Einheiten dennoch mit nach Braunschweig gereist – und nach Florian Kainz‘ verletzungsbedingtem Aus kurz vor der Halbzeitpause (der GEISSBLOG berichtete) plötzlich auch gefordert.

Huseinbasic nach 28 Minuten wieder raus

Nach 41 Minuten ersetzte der bosnische Nationalspieler den benommen wirkenden Österreicher. Nach 69 Minuten hatte Huseinbasic bereits wieder Feierabend. Lediglich fünf Ballkontakte in 28 Spielminuten – der Mittelfeldmann fand keinerlei Zugang zur Partie und zwang Gerhard Struber zum Einschreiten.

Struber nahm das Geschehene nach Abpfiff allerdings komplett auf seine Kappe. „Deni war über einen längeren Zeitraum raus aus dem Trainingsprozess. Ich war im Glauben, dass er schon ein Stück weiter ist. Das Ding ist alleine auf meinem Mist gewachsen“, erklärte der FC-Trainer die Ein- und Auswechslung.

Ich habe mich genötigt gesehen, diesen Schritt zu gehen – hätte den Wechsel so aber einfach nicht machen dürfen.

Gerhard Struber

Struber nahm Huseinbasic in Schutz, entschuldigte sich öffentlich. „Ich habe eine schlechte Entscheidung getroffen, ihn heute ins Spiel zu nehmen. Mit so wenig Trainings in den Beinen konnte Deni der Mannschaft nicht helfen“, meinte der Österreicher, für den kein Weg an der schmerzhaften Auswechslung vorbeiführte: „Ich habe mich genötigt gesehen, diesen Schritt zu gehen – hätte den Wechsel so aber einfach nicht machen dürfen.“

Auch Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler beteuerte: „Bei Deni war gar nicht eingeplant, dass er spielt, weil er kaum trainiert hat. Dann ist Kainzi total unglücklich aufs Gesicht gefallen. Die Überlegung war, Deni auf die Sechs zu schieben, aber vielleicht war es noch einen Tacken zu früh für ihn.“ Huseinbasic rückte in die Mittelfeldzentrale neben Eric Martel, Dejan Ljubicic von dort aus auf die Zehner-Position, die zuvor Kainz innehatte.

Kessler: „Sieht etwas blöd aus“

Dass kein Fußballer eine Ein- und Auswechslung in seiner Bilanz vorfinden möchte, weiß natürlich auch Kessler. „Das sieht von außen etwas blöd aus, aber die Entscheidung hat der Trainer dann getroffen“, sagte der Ex-Torhüter in Braunschweig und fühlte mit Huseinbasic: „Das ist bitter für den Jungen, aber das gehört zum Fußball dazu. Manchmal erlebt man als Sportler eine Enttäuschung, das ändert nichts an der großen Wertschätzung, die wir für Deni haben. Danach hat es besser funktioniert.“

Für Huseinbasic kam der unter der Woche aufgrund einer Erkältung ebenfalls äußerst angeschlagene Linton Maina. Während der Top-Scorer das offensive Mittelfeld übernahm, konnte Ljubicic wieder zurück auf die Sechs neben Martel wandern. Mit dieser Formation ließ der FC in der Schlussphase weniger zu, hatte selbst noch Chancen zur Vorentscheidung.

Huseinbasic verfolgte dies mit völlig bedröppelter Miene von der Bank aus – muss seinen unglücklichen Nachmittag allerdings schnell abschütteln. Durch Kainz‘ drohenden Ausfall bleibt die personelle Lage angespannt. Bereits am Mittwoch, beim Pokal-Kracher in Leverkusen, braucht Struber alle arrivierten Kräfte, die zur Verfügung stehen.

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