Klare Taktik-Ansage: System-Frage beantwortet – Stürmer-Rätsel auch?

FC-Trainer Gerhard Struber vor dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf. (Foto: Bucco)
FC-Trainer Gerhard Struber vor dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln will den Derby-Dreier gegen Fortuna Düsseldorf mit einer Dreierkette einfahren, das hat Gerhard Struber unmissverständlich klargestellt. Wer im Angriff für die Tore sorgen soll, zeichnet sich ebenfalls ab.

Es war die Dreierkette, die den 1. FC Köln im vergangenen Herbst aus der Krise und auf Platz eins der 2. Bundesliga katapultierte. Und dennoch klang Gerhard Struber zuletzt, als denke er intensiv darüber nach, zur Viererkette zurückzukehren, mit der die Geißböcke zu Saisonbeginn attraktiven, aber zu erfolglosen Fußball praktiziert hatten. „Wir müssen bereit sein, in diese Richtung zu denken“, hatte der 48-Jährige vor dem Spiel in Magdeburg gesagt.

Vor dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf hingegen sind keine taktischen Fragezeichen zu vernehmen. „Ich wüsste nicht, warum wir jetzt mit Ach und Krach systemisch etwas umbauen müssten – weil in den letzten Wochen sehr viel geklappt hat“, sagt Struber nach neun Punkten aus den ersten fünf Rückrunden-Partien.

Struber: „Magdeburg nicht als Reizpunkt sehen“

Nur vier Treffer gelangen dem FC in diesen fünf Spielen, der Trainer argumentiert aber: „Wir haben den zweithöchsten xG der Liga. Wir könnten etwas konsequenter sein, aber gleichzeitig gibt es in dieser Systematik viele Punkte, die wir sehr stabil hinbekommen haben.“

In Magdeburg hatte Struber, nachdem er vorab mit der Viererkette kokettiert hatte, im Laufe des Spiels tatsächlich umgestellt. Nach dem Rückstand war Stürmer Imad Rondic für Innenverteidiger Joel Schmied gekommen – ohne den gewünschten Effekt. „Wir müssen im Spiel sehr flexibel sein, aber grundsätzlich finde ich es sehr ordentlich, wie stabil wir sind. Man darf Magdeburg nicht als den Reizpunkt sehen, sondern das große Ganze“, meint der Österreicher.

Wir müssen im eigenen Ballbesitz kontrollierter werden. Das ist uns in den letzten Spielen immer wieder ein bisschen entglitten.

Gerhard Struber

Das große Ganze sind, seit der Umstellung von Dreier- auf Viererkette, 28 von 36 möglichen Punkten. „Man muss man sagen“, ergänzt Struber, „es fällt dem Gegner aus dem Spiel heraus extrem schwer, gegen uns Chancen herauszuspielen. Das zeichnet uns gerade aus. Gegen uns ist es schwer durchzukommen.“

Die zuletzt magere Tor-Ausbeute gilt es natürlich dennoch zu korrigieren. „Wir müssen im eigenen Ballbesitz kontrollierter werden. Das ist uns in den letzten Spielen immer wieder ein bisschen entglitten. Da wollen wir uns wieder vorarbeiten“, so der Kölner Chefcoach.

Downs oder Rondic?

Mit welchem Angreifer er dieses Vorhaben am Sonntagnachmittag gegen Düsseldorf angehen will, hat Struber aufgrund von Damion Downs‘ Blessur aus dem Magdeburg-Spiel bei der Pressekonferenz noch offengelassen. Genau wie Leart Pacarada kehrte der Top-Torjäger erst am Freitag ins Mannschaftstraining zurück. Die Eindrücke aus dem Abschlusstraining am Samstag sprechen aber dafür, dass beide absolut bereit sind.

Struber sagt: „Es tut uns immer gut, wenn die Jungs einen Rhythmus haben und gut im Training sind. Damion hat diese Woche wenig trainiert, das ist nie besonders gut.“ Aber: „Gleichzeitig hat Damion viele Spiele intus.“

Imad hat eine gute Positionierung, bleibt unter Druck ruhig. Das zeigt er auch im Training

Gerhard Struber über Rondic

Entscheidend wird wohl sein, ob Downs das Abschlusstraining gut verkraftet. „Wir müssen abwarten, wie es ihm geht, ob es eine Reaktion gibt“, bestätigt Struber. Wobei der 20-Jährige nach seinem Trainings-Comeback „richtig gut“ mitgemacht habe. „Schauen wir mal, wie sinnvoll das ist, wenn er am Wochenende schon wieder zu mehr Spielzeit kommt“, lässt sich der Österreicher alles offen.

Reicht es bei Downs doch nicht, käme Imad Rondic zu seiner Startelf-Premiere. „Er ist noch sehr frisch dabei, ist sehr lernfähig“, sagt der Trainer über seinen Winter-Zugang und merkt an: „In den Abläufen, mit oder ohne Ball, ist er noch in der ersten Phase. Wir müssen ihn mehr und mehr an unseren Stil binden. Er fragt sehr viel nach, hat viele Einzelsitzungen, taucht schnell ein in unsere Welt des Fußballs.“

Damion Downs beim Abschlusstraining am Samstag. (Foto: GEISSBLOG)
Damion Downs beim Abschlusstraining am Samstag. (Foto: GEISSBLOG)

Gleichzeitig wisse Struber schon jetzt, „dass uns seine Stärken speziell in der gegnerischen Box helfen werden. Imad hat eine gute Positionierung, bleibt unter Druck ruhig. Das zeigt er auch im Training.“ Dennoch klingt es, als würde der Chefcoach am liebsten den vollends in die Abläufe integrierten Downs starten lassen.

So könnte der 1. FC Köln gegen Düsseldorf beginnen: Schwäbe – Hübers, Schmied, Heintz – Gazibegovic, Kainz, Huseinbasic, Pacarada – Ljubicic, Maina – Downs

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