Der 1. FC Köln ist gegen Fortuna Düsseldorf nicht über ein 1:1 (0:0) hinausgekommen. Ein schwerer Patzer von Joel Schmied kostete die Geißböcke den Derby-Sieg und damit auch die Tabellenführung in der 2. Bundesliga.
Aus dem RheinEnergieStadion berichten Sonja Gauer, Martin Zenge und Marc L. Merten
„Glück ist kein Geschenk der Götter“, lautete die Botschaft, die Fortuna Düsseldorf zu Beginn des Derbys von der Südkurve zu lesen bekam. Dem zum Trotz nahmen die Gäste am Sonntagnachmittag einen glücklichen Punkt aus Müngersdorf mit. Entscheidend dafür war allerdings weniger die namensgebende Glücksgöttin Fortuna als ein krasser Aussetzer des 1. FC Köln.
Spielverlauf und Tore
19. Minute: In der Anfangsphase lief das Spiel nur in eine Richtung, auf das Tor der Fortuna zu. Der letzte oder der vorletzte Pass des FC saß allerdings nicht. Bis Florian Kainz in den Strafraum auf Linton Maina durchsteckte und dieser an Fortuna-Keeper Kastenmeier scheiterte – die erste Chance der Partie.
23. Minute: Vier Minuten später musste sich Kastenmeier bei einem Schlenzer von Dejan Ljubicic strecken, parierte den Versuch aus 16 Metern zur Ecke. Diese beiden Kölner Abschlüsse blieben – trotz 60 Prozent Ballbesitz zur Pause – die einzigen klaren Möglichkeiten einer ereignislosen ersten Hälfte gegen noch viel harmlosere Düsseldorfer.
67. Minute: Gerhard Struber brachte mit Luca Waldschmidt und Damion Downs frühzeitig frische Offensivkräfte, das Bild blieb allerdings zunächst dasselbe. Dann aber sprintete Maina ins zwischenzeitliche Derby-Glück. Über die linke Seite drang der Flügelstürmer in den Düsseldorfer Strafraum ein, hatte den Blick für den Rückraum und bediente dort Kainz. Der Österreicher zog mit links direkt ab und ließ Kastenmeier keine Chance – das erlösende 1:0.
74. Minute: Nun erwachte auch die Fortuna, tat erstmals an diesem Nachmittag etwas für die Offensive. Schmidt legte am Kölner Sechzehner für Pejcinovic ab, dessen Schuss blockte FC-Kapitän Timo Hübers – ansonsten hätte die Führung schnell gewackelt.
90. Minute: In der Schlussminute der regulären Spielzeit war der Derby-Sieg dennoch dahin. Ísak Bergmann Jóhannesson erzielte vom Elfmeterpunkt den 1:1-Ausgleich. Dem vorausgegangen war ein Aussetzer von Joel Schmied. Bei einer Düsseldorfer Flanke ging der Innenverteidiger aus unerfindlichen Gründen mit ausgestrecktem Arm zum Ball, Schiedsrichter Michael Bacher zeigte sofort auf den Punkt.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Hübers, Schmied (90+2. Tigges), Heintz – Gazibegovic (89. Telle), Olesen (46. Waldschmidt), Kainz, Pacarada – Ljubicic, Maina – Rondic (56. Downs)
Zur Aufstellung: Winter-Zugang Imad Rondic feierte sein Startelf-Debüt, rückte für den unter der Woche angeschlagenen Damion Downs in die Anfangsformation. Im Vergleich zu den letzten Wochen spielte der FC in einer leicht veränderten Grundordnung, mit zwei Sechsern und zwei Zehnern hinter der alleinigen Spitze Rondic. In der Pause wechselte Gerhard Struber offensiv, brachte Luca Waldschmidt für Mathias Olesen. Wobei Dejan Ljubicic aus dem offensiven Mittelfeld zurück auf die Doppelsechs ging.
Fazit
Der 1. FC Köln hätte dieses Derby für sich entscheiden müssen, da gibt es keine zwei Meinungen. Fortuna Düsseldorf präsentierte sich für einen Tabellenfünften erschreckend destruktiv. Der FC wiederum knüpfte zwar über weite Strecken an seine zuletzt gezeigte Harmlosigkeit an, agierte aber immerhin spielbestimmend und fehlerarm. Bis zur verhängnisvollen 87. Minute und Joel Schmieds unerklärlicher Hand-Aktion. Dies wiederum sind Fehler, die den Aufstieg in Gefahr bringen. Die Tabellenführung ist für den Moment weg. Der FC steht auf Rang zwei hinter dem Hamburger SV und hat es einmal mehr verpasst, sich von den Verfolgern abzusetzen.
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