Drei Neue zur Pause: Gerhard Struber hat diese für ihn einmalige Maßnahme mit einer „totalen Unzufriedenheit“ erklärt. Für den Trainer des 1. FC Köln waren die Wechsel der Schlüssel zum Erfolg gegen den SV Darmstadt 98.
Gerhard Struber hatte überrascht reagiert, als er unter der Woche zu einem GEISSBLOG-Bericht befragt worden war. Das Thema: sein Wechselverhalten. Vor dem 26. Spieltag hatte in der 2. Bundesliga nur der FC Schalke 04 weniger Auswechslungen als die Geißböcke vorgenommen – trotz der häufig enttäuschenden zweiten Halbzeiten.
Struber hatte sich gerechtfertigt: „Man kann immer Dinge hinterfragen. Der Moment zu wechseln, muss für mich stimmig sein. Die Wechsel waren vielleicht nicht so notwendig, wie es der eine oder andere glaubt.“ Am Samstagabend gegen den SV Darmstadt 98 allerdings führte auch für den FC-Trainer kein Weg an einer massiven Korrektur seiner Startelf vorbei.
Strubers zweiter Dreifach-Wechsel der Saison
Bereits in der Halbzeit nahm Struber den nach einem Zusammenstoß angeschlagenen Steffen Tigges sowie die aus Florian Kainz und Mathias Olesen bestehende Mittelfeldzentrale vom Feld. Ein Dreifach-Wechsel zur Pause – für den 48-Jährigen ein einmaliger Vorgang. Als Kölner Chefcoach hatte er zuvor überhaupt erst einmal dreifach gewechselt, als der FC am zweiten Spieltag in Elversberg in der Schlussphase mit 1:2 zurückgelegen hatte.
Das war einfach die totale Unzufriedenheit in der ersten Halbzeit mit unserem Spieltempo.
Gerhard Struber
Warum er gegen Darmstadt beim Stande von 1:1 zu dieser für ihn höchst seltenen Maßnahme griff, erklärte Struber nach Abpfiff ganz unverblümt: „Das war einfach die totale Unzufriedenheit in der ersten Halbzeit mit unserem Spieltempo, mit unserer offensiven Ausrichtung.“ Die Verantwortung hierfür sah Struber offenbar vor allem bei Kainz und Olesen, die das Spiel aus der Schaltzentrale heraus nicht ankurbeln konnten.
„Ich hatte mir vorgestellt und vorgenommen, dass wir uns hier viel mehr zutrauen. Speziell, wenn du in Führung gehst, musst du viel mutiger agieren. Auch die Disziplin in der Positionierung hat uns in der ersten Halbzeit einfach gefehlt“, kritisierte Struber. Trotz des Darmstädter Geschenks, das Jan Thielmann nach 47 Sekunden zum 1:0 genutzt hatte, agierte der FC genauso ideen- und mutlos wie in den meisten der vergangenen Wochen.
Struber: Wechsel waren „Schlüssel“ zum Sieg
Der Dreifach-Wechsel – für Kainz, Olesen und Tigges kamen Dejan Ljubicic, Denis Huseinbasic und Imad Rondic – sorgte für eine Belebung. Seit längerem mal wieder war der zweite Durchgang des FC der bessere. „Die zweite Halbzeit war ein Wendepunkt“, meinte Struber. Als wolle er beweisen, dass er nicht an einer Wechsel-Allergie leidet, hob er hervor: „Ein Schlüssel, dass wir dieses Spiel positiv gedreht haben, waren sicher auch die Wechsel.“
Mit diesen Änderungen sei „vieles passiert, was unsere Dynamik angeht“, bilanzierte Struber und zählte auf: „Wir haben den Gegner viel mehr unter Druck gesetzt, haben viel bessere Entscheidungen getroffen.“ Ein Lob für die Joker und die eigene Wechselpolitik – ein Denkzettel für die Ausgewechselten.
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