Der 1. FC Köln startet mit einem Kracher in die finalen Wochen der Zweitliga-Saison. Am Samstag wartet beim SC Paderborn ein direktes Duell um die Aufstiegsränge. Vorab hat Gerhard Struber seine Führungsspieler zum Gespräch gebeten.
Einen brisanteren und komplizieren Start in die heiße Phase des Aufstiegskampfes könnte es für den 1. FC Köln kaum geben. Das Aufeinandertreffen mit Tabellennachbar Paderborn (Samstag, 13 Uhr) ist ein Sechs-Punkte-Spiel, wie es im Buche steht.
Mit einem Auswärtssieg könnten die Geißböcke ihren direkten Aufstiegsplatz festigen, hätten dann mindestens vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Bei einer Niederlage allerdings würde Paderborn vorbeiziehen. Das Mindestziel in der womöglich schwersten Partie der Rest-Saison: Platz zwei verteidigen, dafür reicht ein Unentschieden.
Struber bittet zum Gespräch
Am Geißbockheim läuft mit der Vorbereitung auf Paderborn auch die Suche nach einem Plan für das Topspiel. Auffällig beim Training am Dienstag: Gerhard Struber tauschte sich nach der Einheit lange mit seinen Führungsspielern aus. Erst stand der Österreicher etwas abseits mit Landsmann Florian Kainz und beratschlagte sich minutenlang mit dem Mittelfeld-Routinier. Dann schnappte sich Struber auch noch Kapitän Timo Hübers und Torhüter Marvin Schwäbe als Anführer der Defensive.

Der Chefcoach hört vor diesem bedeutenden Spiel, für das es aufgrund der zahlreichen (drohenden) Ausfälle so einige Fragezeichen gibt, in die Mannschaft rein. Quasi schon die ganze Saison über befinden sich Struber und seine Spieler auf der Suche nach der richtigen Balance, zuletzt variierte der Trainer hierfür wieder zwischen Dreier- und Viererkette.
Und gegen die seit sechs Spielen ungeschlagenen Paderborner? Geschäftsführer Christian Keller erklärte gegenüber dem Kicker während der Länderspielpause: „Mit der Viererkette fühlen sich mehr Spieler zu Hause, weil sie es kennen, der Kader ist ja auch für eine Viererkette zusammengestellt.“ Der Sportchef selbst und auch Struber würden ebenfalls eine Viererkette bevorzugen.
Keller: „Dreierkette total verständlich“
Keller ergänzte aber auch: „Wir haben uns eine gewisse taktische Flexibilität erarbeitet, sodass wir jetzt in der Lage sind, die Grundordnung nach Bedarf anzupassen. Gegen Darmstadt zum Beispiel war die Wahl der Dreierkette total verständlich, weil Lidberg und Hornby einen für die 2. Liga sehr dynamischen Sturm bilden und stark im Umschalten sind.“
Aus der Paderborner Offensive findet sich zwar kein Akteur unter den 30 schnellsten Spielern der Liga, insgesamt ist der SCP mit seinen 44 Saisontreffern allerdings ähnlich gefährlich wie Darmstadt (45). Wobei der Mannschaft von Lukas Kwasniok fünf dieser Tore vor der Länderspielpause beim 5:3-Spektakel gegen Kaiserslautern gelangen.
Startelf-Comeback für Lemperle?
Womöglich muss Struber allein schon, weil Dominique Heintz verletzt ist und nach Jusuf Gazibegovics Syndesmoseriss ein Rechtsverteidiger fehlt, erneut auf eine Dreierkette mit Eric Martel im Zentrum setzen. Dieser könnte bei Bedarf, wie in der zweiten Halbzeit gegen Darmstadt, eine Position nach vorne auf die Sechs rücken und damit die Dreierkette auflösen.
Hoffen muss Struber auf die Genesungen von Jan Thielmann (der GEISSBLOG berichtete) und Joel Schmied, der aufgrund von Heintz‘ Ausfall unabhängig des Systems in der Innenverteidigung neben Hübers gesetzt ist, sowie auf ein Startelf-Comeback von Tim Lemperle, der der Kölner Offensive eine andere Dynamik verschaffen würde.
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