Wie fängt der 1. FC Köln das drohende Saison-Aus von Jusuf Gazibegovic auf? Trainer Gerhard Struber plant ein Experiment, das Jan Thielmann davor bewahren könnte, wieder auf eine defensivere Position zu rücken.
Nach dem Schock ist Einfallsreichtum gefragt. Die Verletzung von Jusuf Gazibegovic – aufgrund eines Syndesmoserisses droht das Saison-Aus (der GEISSBLOG berichtete) – zwingt Gerhard Struber auf der rechten Abwehrseite des 1. FC Köln einmal mehr zum Improvisieren.
„Das tut uns weh“, sagt der Österreicher über die Hiobsbotschaft um seinen ersten Winter-Zugang und begibt sich gleichzeitig auf die Suche nach Lösungen. „Jetzt heißt es, kreativ zu werden. Wir werden schon morgen etwas probieren“, ergänzt Struber mit Blick auf das Testspiel gegen Drittligist Verl, das 14 Uhr im Südstadion angepfiffen wird.
Struber: „Habe Vertrauen, dass er das hinkriegt“
Der Plan des Trainers: „Wir probieren Joel Schmied auf der Position aus und schauen, wie es ihm dort geht. Ich habe Vertrauen, dass er das durch seine Dynamik hinkriegen kann.“ Der im Winter vom FC Sion gekommene Innenverteidiger, bislang ausnahmslos im Abwehrzentrum eingesetzt, habe „schon Erfahrung auf dieser Position sammeln können – nicht mit vielen Spielen, aber mit dem einen oder anderen“.

Gegen Verl will Struber erforschen, ob Schmied als Rechtsverteidiger eine Option für den Liga-Endspurt sein könnte. „Mal schauen, was ich für ein Gefühl bekomme“, zeigt sich der 48-Jährige ergebnisoffen und kündigt an: „Wir werden das eine oder andere probieren. Das hat auch damit zu tun, ob wir Dreier- oder Viererkette spielen.“
Struber: „Wir finden eine Lösung“
Schmied ist wohl lediglich dann eine Alternative, wenn der FC mit einer Viererkette aufläuft. Setzt Struber auf eine Dreierkette, dürfte diese weiterhin von einem klassischen Flügelspieler flankiert werden. Jan Thielmann tat das vor Gazibegovics Verpflichtung – möchte aber viel lieber wie zuletzt in Ulm und gegen Darmstadt, als er ein Tor auflegte und eines selbst erzielte, in der Offensive ran.
Das weiß auch Struber, der sagt: „Jan ist immer gefragt, weil er viel mitbringt, ob es auf dem Flügel defensiver oder offensiver ist. Natürlich hat er uns in den letzten beiden Spielen gezeigt, dass er nach vorne einen riesigen Drang hat und riesigen Einfluss auf unser Spiel nehmen kann. Im Moment sehen wir alle, dass er sich offensiv sehr wohl fühlt.“

Klingt, als würde Struber probieren, Thielmann vor der Rückkehr auf die ungeliebte Position zu bewahren. In der Hinrunde hatte zwischenzeitlich auch Dejan Ljubicic als rechter Schienenspieler fungiert. Neben dem Österreicher und Thielmann bliebe wohl nur noch die Umschulung von einem der beiden Linksverteidiger, Max Finkgräfe oder Leart Pacarada. Struber testet zunächst mal die Viererketten-Variante mit Schmied und verspricht: „Wir finden eine Lösung.“
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