„Leider nicht funktioniert“: FC erklärt Verlust von Neu-Nationalspieler

Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler kennt Yann Aurel Bisseck (2.v.l.) noch aus Profi-Zeiten. (Foto: IMAGO / Eibner)
Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler kennt Yann Aurel Bisseck (2.v.l.) noch aus Profi-Zeiten. (Foto: IMAGO / Eibner)

Ein Eigengewächs des 1. FC Köln steht vor dem Debüt für die A-Nationalmannschaft. Julian Nagelsmann hat Yann Aurel Bisseck für die Viertelfinal-Duelle in der Nations League nominiert. Thomas Kessler richtet Glückwünsche „aus dem Kölner Herzen“ aus und blickt zurück auf gemeinsame Zeiten.

Yann Aurel Bisseck hatte es schon angedeutet. „Ich bin guter Dinge, schauen wir mal“, hatte der beim 1. FC Köln ausgebildete Innenverteidiger am Dienstag gesagt, als er nach Inter Mailands Champions-League-Erfolg gegen Feyenoord Rotterdam bezüglich einer Nationalmannschafts-Nominierung befragt wurde – inklusive verräterischem Schmunzeln. 

Seit Donnerstagvormittag ist es nun offiziell: Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Bisseck für die anstehenden Duelle im Nations-League-Viertelfinale, am 20. und 23. März gegen Italien, erstmals in den Kader der deutschen A-Nationalmannschaft berufen. Der gebürtige Kölner darf auf ein Debüt in seiner Wahlheimat hoffen, das Hinspiel steigt passenderweise im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion.

1. FC Köln gratuliert Bisseck

„Für den Jungen ist das eine schöne Geschichte. Aus dem Kölner Herzen hinaus: Herzlichen Glückwunsch zur Nominierung“, freut sich FC-Lizenzbereichleiter Thomas Kessler mit Bisseck und über die Tatsache, „dass ein Spieler aus unserer eigenen Akademie erstmals für die Nationalmannschaft nominiert wurde“.

Für die Kölner Anhänger sind die Erfolge Bissecks stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge verbunden. Schließlich hatte der FC für den Innenverteidiger, dessen Marktwert inzwischen auf 30 Millionen Euro geschätzt wird, bei dessen endgültigem Abgang im Sommer 2022 nur eine geringe siebenstellige Summe erhalten.

Yann Aurel Bisseck spielt seit 2023 bei Inter Mailand, wurde 2024 italienischer Meister. (Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire)

Rückblick: Der Bald-Nationalspieler war bereits als Sechsjähriger ans Geißbockheim gewechselt, hatte anschließend sämtliche Nachwuchsteams durchlaufen und war 2017 als jüngster Kölner Bundesliga-Profi in die Club-Historie eingegangen.

„Es hatte einen Grund, dass Peter Stöger ihn damals von Beginn an gegen Hertha BSC reingebracht hat“, erinnert sich Kessler, der beim erwähnten Spiel am 26. November 2017 als Nummer zwei auf der Bank saß, gewiss an das Talent des Debütanten, aber auch an die Personalsorgen Stögers. Der 16-jährige Bisseck kam in drei Bundesliga-Partien in Folge für die FC-Profis zum Einsatz – und im Anschluss nie wieder.

Bisseck war „noch nicht so weit, das zu festigen“

„Ich habe Yann Aurel als ganz jungen Kerl erlebt, der hier seine ersten Schritte gemacht hat. Er war in seiner Entwicklung sicherlich noch nicht so weit, das zu festigen“, meint Ex-Keeper Kessler rückblickend.

Leihen zu Holstein Kiel, Roda Kerkrade und Vitoria Guimaraes sollten dem Abwehr-Juwel Spielpraxis verschaffen, verliefen aber allesamt enttäuschend. „Die Leihstationen haben für ihn zu dem damaligen Zeitpunkt leider nicht so funktioniert, wie er und der Club sich das vorgestellt hatten“, weiß auch Kessler noch und ergänzt: „Das zeigt, dass man auf der Position des Innenverteidigers ein Stück weit Erfahrung benötigt, um seine Qualität nachhaltig unter Beweis zu stellen.“

Für mich ist die WM 2026 fast schon Pflicht.

Yann Aurel Bisseck

Bei Leihe Nummer vier konnte Bisseck diese Nachhaltigkeit erstmals erreichen. In Aarhus avancierte er 2021 schnell zur Stammkraft in der dänischen Superliga und wechselte 2022 per Kaufoption (rund 1,5 Millionen Euro) fest zu den Skandinaviern, die 2023 wiederum mehr als sieben Millionen Euro von Inter Mailand kassierten.

Bei den Nerazzurri stand Bisseck in dieser Saison, seiner zweiten beim italienischen Top-Club, bislang elfmal in der Serie A und fünfmal in der Champions League in der Startelf. Mit seiner erstmaligen DFB-Nominierung erfüllt sich für den 24-Jährigen ein Traum, doch die Kader-Berufung soll nur ein Zwischenschritt sein. „Für mich ist die WM 2026 fast schon Pflicht“, hatte Bisseck im Mai 2024 im GEISSBLOG-Interview selbstbewusst angekündigt. Er befindet sich nun auf einem guten Wege, Taten folgen zu lassen.

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