Der 1. FC Köln geht bei der Behandlung von Kopfverletzungen neue Wege. Die Geißböcke setzen auf eine Kooperation mit dem schwedischen Unternehmen „PolarCool“ und wollen von dessen spezieller Technologie profitieren.
Auch dreieinhalb Monate nach seiner im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC erlittenen Gehirnerschütterung kann Julian Pauli nicht mit der Mannschaft des 1. FC Köln trainieren. Der Innenverteidiger, in der Hinrunde Gerhard Strubers Senkrechtstarter, soll zwar Schritte in die richtige Richtung machen, klagte während seines Rehaprozesses aber immer wieder über einen beeinträchtigten Gleichgewichtssinn.
Durch die frustrierende und fast schon mysteriöse Geschichte Paulis nimmt das Thema Kopfverletzungen am Geißbockheim fraglos eine gesonderte Rolle ein. Generell wird der Problematik im Fußball seit einigen Jahren eine höhere Aufmerksamkeit als zuvor geschenkt. Beim FC setzt man nun auch auf eine besondere Technologie.
„Risiko von Langzeitausfällen reduzieren“
So gab PolarCool in dieser Woche bekannt, ab sofort mit dem Zweitligisten zu kooperieren. Das schwedische Unternehmen widmet sich medizinischen Kühlverfahren im Leistungssport. Das sogenannte PolarCap-System, ein tragbares Kühlgerät, soll nach einer Kopfverletzung zur kontrollierten Absenkung der Gehirntemperatur beitragen.
Christian Osebold, Koordinator für Medizin und Physiotherapie am Geißbockheim, sagt in einer Mitteilung: „Die aktive Arbeit am Wohlergehen und der Gesundheit der Spieler hat für uns beim 1. FC Köln höchste Priorität. Die wissenschaftlichen Beweise für PolarCap sind überzeugend. Ich freue mich nun darauf, meine Spieler bei Gehirnerschütterungen akut behandeln zu können und damit das Risiko von Langzeitausfällen zu reduzieren.“
Auch Kölner Haie nutzen die Technologie
Womöglich hätte mit der Technologie, die insbesondere im Eishockey (unter anderem bei DEL-Clubs wie den Kölner Haien) schon länger im Einsatz ist, auch Paulis Ausfallzeit reduziert werden können. Der FC und PolarCool haben sich auf eine vorläufige Testphase geeinigt, anschließend soll ein zweijähriger Deal folgen.
CEO Erik Andersson, früher selbst Eishockey-Profi, freut sich „angesichts unserer Ambitionen, im europäischen Fußball zu expandieren“, auf „die Zusammenarbeit mit dem 1. FC Köln, einem renommierten Verein im deutschen Fußball“. Der Erfolg im Eishockey und im Rugby habe „das Interesse von Fußballvereinen erhöht“.
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