Trügerischer Vorteil im Aufstiegskampf: „Auf dem Level sind wir sicher nicht!“

Gerhard Struber nach dem jüngsten Heimsieg gegen Darmstadt. (Foto: Bucco)
Gerhard Struber nach dem jüngsten Heimsieg gegen Darmstadt. (Foto: Bucco)

Nach dem freien Wochenende startet der 1. FC Köln in die entscheidende Phase dieser Zweitliga-Saison. Gerhard Struber hat mit warnenden Worten auf das Restprogramm geblickt.

In der Theorie befindet sich das Aufstiegsvorhaben des 1. FC Köln auf einem guten Wege. Mit dem Heimsieg gegen Darmstadt behaupteten sich die Geißböcke vor dem nächsten Gegner Paderborn auf Rang zwei, verschafften sich gleichzeitig ein Vier-Punkte-Polster auf Platz vier. Zudem hat der FC auf dem Papier ein leichteres Restprogramm als die ärgsten Verfolger – was sich allerdings als trügerischer Vorteil entpuppen könnte.

Die acht verbleibenden Kölner Gegner haben einen durchschnittlichen Tabellenplatz von 9,88. Paderborn (8,5) und Kaiserslautern (9,0) treffen noch auf hochkarätigere Kontrahenten. Jedoch ist der Weg zum Wiederaufstieg noch mit so einigen Stolpersteinen gepflastert: Beim Dritten Paderborn muss der FC nach der Länderspielpause auswärts ran, genauso beim zweitbesten Rückrunden-Team Nürnberg und bei den in der zweiten Saisonhälfte noch ungeschlagenen Hannoveranern.

Struber: „Wir dürfen nicht den Fehler machen…“

Im RheinEnergieStadion empfängt der FC mit Münster und Regensburg zwar noch zwei Abstiegskandidaten, aber auch Wundertüte Hertha BSC. Die Berliner stehen nur auf Rang 14, verfügen allerdings über weitaus mehr Potenzial und schossen sich zuletzt beim ersten Sieg unter Neu-Trainer Stefan Leitl in Braunschweig mit einem 5:1 den Frust von der Seele. Am 18. Mai wartet dann womöglich noch ein Herzschlagfinale in Müngersdorf, wenn am letzten Spieltag Verfolger Kaiserslautern zu Gast ist.

Ohnehin gilt unabhängig vom Tabellenrang: Der FC hat sich in der Rückrunde gegen keine einzige Mannschaft leichtgetan. Als Gerhard Struber während der zurückliegenden Trainingswoche zum Restprogramm befragt wurde, erklärte er: „Die letzten Monate haben mir gezeigt, dass jeder Gegner eine gewisse Herausforderung bedeutet. Man muss sich für jedes Spiel eine Story bauen.“

Wir brauchen den sechsten Gang, wir brauchen eine unglaubliche Spannung.

Gerhard Struber

Der FC-Trainer warnte: „Wir dürfen ja nicht den Fehler machen, zu glauben, dass irgendein Gegner ein bisschen leichter zu nehmen ist. Auf dem Level sind wir mit Sicherheit nicht, glauben zu können, dass irgendwas mal mit Standgas oder dem fünften Gang geht. Wir brauchen den sechsten Gang, wir brauchen eine unglaubliche Spannung.“

Die Mannschaft sehe das genauso, „da sind wir ganz eng beieinander“, versicherte Struber. Doch einen Tag später folgte der schwache Test gegen Verl (1:2) ohne jegliche Spannung und Haltung. Grundsätzlich zeigte sich der Österreicher überzeugt: „Wir haben miteinander eine super Widerstandsfähigkeit adaptiert und wissen, dass diese Liga von der Anforderung einfach spezieller ist.“

Kann der FC an Hinrunden-Serie anknüpfen?

Das einfachste Restprogramm der Aufstiegskandidaten hat derweil Spitzenreiter Hamburg. Der HSV trifft Stand jetzt nur noch auf zwei Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte, Elversberg und Nürnberg. In der Hinrunde allerdings holten die Hanseaten gegen die verbleibenden Gegner lediglich zehn Punkte. Beim FC waren es dank der Siegesserie nach Umstellung auf Dreierkette ganze 19.

Für den Endspurt wünscht sich Struber weiterhin „einen sehr pragmatischen Ansatz“, aber auch einen, „der schon den Anspruch bedeutet, wieder kontrollierten Fußball zu spielen – über die gesamte Spielzeit“.

Paderborn kann vorbeiziehen

Die komplizierte Reise nach Paderborn am kommenden Samstag wird sofort Aufschluss geben, in welcher Verfassung der FC in die heiße Phase geht. Struber sieht den Tabellenzweiten „auf Kurs“, ist in Gedanken aber bereits bei den Ostwestfalen, die mit einem Sieg vorbeiziehen könnten.

„Wir müssen Dinge optimieren, die Nationalspieler wieder gut reinnehmen und die Aufmerksamkeit schärfen für ein schwieriges Auswärtsspiel“, so der Kölner Chefcoach über die Aufgaben für die kommende Woche, in der es auch schon im Trainingsalltag gilt, eine Reaktion auf den Lustlos-Auftritt gegen Verl zu zeigen.

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