Der Videoassistent hat beim Heimsieg des 1. FC Köln gegen den SV Darmstadt 98 eine Hauptrolle gespielt. Erst war die Wut über den Handelfmeter zum 1:1 groß, dann profitierten die Geißböcke selbst vom Einschreiten des VAR.
Michael Trippel ist beileibe kein Stadionsprecher, der die Torschützen und Auswechslungen einfach so runterrattert – das ist bekannt. Dennoch könnte der eine oder andere Zuschauer im RheinEnergieStadion zusammengezuckt sein, als Trippel am Samstagabend nach Darmstadts 1:1-Ausgleich gegen den 1. FC Köln durchs Mikrofon schimpfte: „Was sind das für Regeln?!“
Trippel erlaubte sich diese Kommentierung, noch bevor er den Torschützen benannte. Doch auch als er anschließend seine Pflicht erfüllte und Fraser Hornbys 1:1 offiziell vermeldete, triefte die Verachtung für das Zustandekommen des Treffers noch aus jeder Silbe.
„Keiner im Stadion hat sich beschwert“
Ob Spieler, Zuschauer oder Stadionsprecher: Es kam wohl für alle Anwesenden in Müngersdorf überraschend, als Schiedsrichter Florian Heft nach 24 Spielminuten zum VAR-Bildschirm beordert wurde, um sich ein eine Minute zuvor geschehenes Handspiel von Dominique Heintz anzuschauen.
„Ich habe mich auch gefragt, was los ist“, ahnte Heintz selbst nicht, dass es gleich Elfmeter geben würde. „Ich laufe rückwärts und gehe hoch zum Kopfball. Der köpft mich aus ein paar Zentimetern an“, beschrieb der ratlose Innenverteidiger den Zweikampf mit Hornby, der zum Strafstoß führte, und konnte die Entscheidung des Schiedsrichters nicht verstehen: „Keiner im Stadion hat sich beschwert. Ich finde, der Arm ist nicht so weit oben, dass er zu weit weg ist.“
Drei Minuten später mit Standbild sieht alles immer sehr komisch aus.
Dominique Heintz
Doch auch Heintz wusste: „Wenn die Handregelung leider so ist, wie sie momentan ist, sind die Schiedsrichter angehalten, auf den Punkt zu zeigen. Aber aus der Distanz ist das für mich kein Strafstoß. Wir gehen beide hoch zum Zweikampf und keiner hat die Absicht, ein Handspiel zu machen. Drei Minuten später mit Standbild sieht alles immer sehr komisch aus.“
Während Hornby das 1:1 erzielte, sangen die FC-Fans: „Ihr macht unseren Sport kaputt.“ Und konsequenterweise taten sie das später auch nach Luca Waldschmidts Siegtor. Dem ging ebenfalls ein Einschreiten des Videoassistenten voraus; Timo Hübers wurde im Darmstädter Strafraum von Isac Lidberg getroffen, auch das entging Schiedsrichter Heft. 1:1 in Sachen VAR und unterm Strich 2:1 für den FC – so konnte wohl auch Trippel zufrieden nach Hause fahren.
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