Vier Fragezeichen und ein Rätsel: Setzt Struber auf Startelf mit Hintertür?

Viererkette oder Dreierkette? Wer stürmt? Nachdem sich der 1. FC Köln in den vergangenen Tagen abgeschirmt hat, könnte Gerhard Struber beim Samstagabend-Spiel gegen den SV Darmstadt überraschen.

Seinem Gesichtsausdruck zufolge war Gerhard Struber zufrieden, als er am Freitagmittag das Franz-Kremer-Stadion verließ. Drei Tage lang hatte sich der Trainer des 1. FC Köln mit seiner Mannschaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf den SV Darmstadt vorbereitet. Nun, nach der einstündigen Abschlusseinheit, trug Struber ein breites Grinsen auf den Lippen, als er gemeinsam mit Assistent Bernd Eibler in Richtung Kabinentrakt schlenderte – beschwerte sich bei Temperaturen um die fünf Grad lediglich über den vorerst gestoppten Frühlingsanfang.

Wenn der FC am Samstagabend im RheinEnergieStadion die Lilien empfängt, dürfte sich das Thermometer ähnlich weit dem Gefrierpunkt nähern, so viel ist dem Wetterbericht zu entnehmen. Relativ offen scheint allerdings, welches Personal dann auf dem Rasen stehen wird. Nach den Geheim-Trainings bleiben mit Blick auf die Kölner Startelf mindestens vier Fragezeichen und ein grundsätzliches Rätsel.

„Ein Gegner mit viel Qualität, wie wir alle wissen“

So ist es eine Überraschung, auf welches System Struber setzen wird. Die Rückkehr zur Viererkette brachte in Ulm zwar einen Last-Minute-Sieg, aber gewiss keinen spielerischen Befreiungsschlag. Mit den wiedererstarkten Darmstädtern (zwei Siege aus drei Spielen, nach zuvor nur einem Punkt aus sechs Spielen) kommt auf den FC nun eine andere offensive Wucht zu als sie der Tabellenvorletzte hatte.

„Speziell in ihrer vordersten Linie haben sie Spieler, die Spielwitz und Wucht unter Beweis stellen. Sie sind schnell im Umschalten, verfolgen einen direkten Weg. Das ist ein Gegner mit viel Qualität, wie wir alle wissen“, warnt Struber. Hervorzuheben gilt es natürlich Torjäger Isac Lidberg, der bei zwölf Saisontreffern steht. Nach längerer Durststrecke sowie einer Muskelverletzung präsentierte sich der Schwede zuletzt wieder brandgefährlich, war in drei Spielen an vier Toren beteiligt.

„Es ist sehr viel zugeschnitten auf diesen Stürmer, der nicht nur immer wieder unter Beweis stellt, dass er Tore schießen kann, sondern auch über seine Art und Weise der Spielinterpretation viel Wucht und Power hat“, analysiert Struber und weiß noch aus der 1:5-Klatsche im Hinspiel, als Lidberg ein Tor selbst geschossen und eines aufgelegt hatte: „Er kann Gegner vor Probleme stellen.“ Darmstadt sei ohnehin „eine sehr gute Mannschaft“. Doch mit Lidberg habe Trainer Florian Kohfeldt definitiv „noch einen Spieler, der den Unterschied machen kann“.

Darmstadts Offensivstärke (nur drei Zweitliga-Teams trafen häufiger) könnte aus FC-Sicht für eine Rückkehr zur Dreierkette sprechen. Womöglich setzt Struber dabei auf eine Startelf mit Hintertür. Bietet der Österreicher den wiedergenesenen Eric Martel im Zentrum der Defensive auf, kann er jederzeit auf Viererkette umstellen, indem er Martel eine Position nach vorne auf die Sechs beordert.

Die mögliche FC-Startelf gegen Darmstadt

Die weiteren personellen Fragezeichen sind in allen Mannschaftsteilen zu finden. In der Innenverteidigung dürfte, ob Dreier- oder Viererkette, Dominique Heintz (nach Infekt) wieder in die erste Elf rücken. Verteidigt Martel im Zentrum oder setzt Struber auf eine klare Viererkette, müsste dann Joel Schmied auf die Bank.

Im Mittelfeldzentrum könnte Dejan Ljubicic eine neue Chance von Beginn an erhalten. Als spielerische Komponente ist hier auch Florian Kainz ein Kandidat, da Denis Huseinbasic in Ulm erneut enttäuschte. Auf der linken Außenbahn heißt das Duell weiterhin Max Finkgräfe gegen Leart Pacarada und im Angriff dürfte wohl Steffen Tigges starten, sollte es bei Comebacker Tim Lemperle nicht doch schon für die Anfangsformation reichen.

So könnte der 1. FC Köln gegen Darmstadt beginnen: Schwäbe – Hübers, Martel, Heintz – Gazibegovic, Ljubicic, Kainz, Finkgräfe – Thielmann, Waldschmidt – Tigges.