Der 1. FC Köln hat sich mit einem 2:1 (1:1)-Erfolg gegen den SV Darmstadt 98 drei wichtige Punkte im Kampf um die Bundesliga-Rückkehr gesichert. Erneut gelang Luca Waldschmidt der entscheidende Treffer.
Aus dem RheinEnergieStadion berichten Sonja Gauer, Martin Zenge und Marc L. Merten
Hamburg hatte mit einer 3:0-Machtdemonstration in Magdeburg vorgelegt und Paderborn war mit einem 5:3-Spektakel gegen Kaiserslautern vorbeigezogen, als der 1. FC Köln in sein Samstagabend-Spiel gegen Darmstadt ging. Unter Flutlicht zogen die Geißböcke nach. Zum Matchwinner avancierte wie in der Vorwoche Luca Waldschmidt.
Spielverlauf und Tore
1. Minute: Der Ball rollte noch nicht mal eine Minute, als Sergio Lopez dem FC einen Traumstart schenkte. Darmstadts Rechtsverteidiger spielte einen völlig verunglückten Rückpass in Richtung Torhüter Marcel Schuhen. Jan Thielmann roch das Ganze, schnappte sich den Ball, legte sich die Kugel noch auf den rechten Fuß und schoss nach nur 47 Sekunden zum 1:0 ein.
25. Minute: Nach dem Kölner Traumstart übernahm Darmstadt mit 55 Prozent Ballbesitz die Initiative und kam mithilfe des Videokellers zum Ausgleich. Dominique Heintz war nach einem Kopfball von Fraser Hornby mit der Hand am Ball. Schiedsrichter Florian Heft nahm davon zwar keine Notiz, erhielt aber einen Hinweis vom VAR und schaute sich die Szene am Bildschirm selbst noch einmal an. Anschließend zeigte Heft auf den Punkt, Hornby verwandelte zum 1:1, obwohl Marvin Schwäbe die richtige Ecke geahnt hatte. Stadionsprecher Michael Trippel regte sich derweil mächtig auf, wetterte: „Was sind das für Regeln?!“ Es half nichts.
52. Minute: Gerhard Struber konnte mit dem wieder mal harmlosen Auftreten seiner Mannschaft nicht zufrieden sein, nahm zur Pause einen bei ihm höchst seltenen Dreifach-Wechsel vor. Und tatsächlich hat sich etwas. Nachdem Marvin Schwäbe bei einem Darmstädter Konter gegen Hornby glänzend den Rückstand verhinderte hatte, flankte Imad Rondic auf Luca Waldschmidt, dessen Volley-Versuch neben das Tor ging. Unmittelbar danach zog der gemeinsam mit Rondic und Dejan Ljubicic eingewechselte Denis Huseinbasic aus 18 Metern ab und zwang Schuhen zu einer Parade.
66. Minute: Darmstadt dezimierte sich selbst! Der erst sieben Minuten zuvor verwarnte Hornby sprang im Mittelfeld völlig wild und mit offener Sohle in Huseinbasic und Jusuf Gazibegovic rein, sah für dieses Vergehen Gelb-Rot. Gazibegovic musste verletzt raus.
72. Minute: Struber legte mit Comebacker Tim Lemperle nach, der wenige Minuten nach seiner Einwechslung Rondic bediente. Doch der Bosnier konnte den Ball nach der Hereingabe von links aus drei Metern nicht aufs Tor bringen.
80. Minute: Der FC belagerte den gegnerischen Strafraum nun und forderte nach einem Eckball Elfmeter. Zu Recht! Timo Hübers hatte den Ball vor Isac Lidberg weggespitzelt und wurde vom Schweden getroffen. Diesmal profitierten die Kölner vom VAR, da Schiedsrichter Heft auch die zweite Strafstoß-Szene übersehen hatte. Wieder schaute er sich die Situation am Bildschirm an, wieder zeigte er auf den Punkt. Luca Waldschmidt blieb vor der Südkurve ganz cool und verwandelte den Elfer zum 2:1 ins rechte untere Eck. Wie schon in Ulm gelang Waldschmidt der entscheidende Treffer.
90+8. Minute: Doch es wurde noch mal brenzlig. Da der FC seine Konter mehrfach nicht für Treffer Nummer drei nutzte, hatte Darmstadts Aleksandar Vukotic in der achten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich auf dem Kopf. Schwäbe hielt stark – und damit den Sieg fest.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Hübers, Martel, Heintz – Gazibegovic (68. Lemperle), Olesen (46. Huseinbasic), Kainz (46. Ljubicic), Finkgräfe – Waldschmidt (87. Uth) – Thielmann, Tigges (46. Rondic)
Zur Aufstellung: Im Vergleich zum 1:0 in Ulm begannen Dominique Heintz und Eric Martel statt Joel Schmied und Denis Huseinbasic. Wie erwartet kehrte Gerhard Struber gegen die viertbeste Offensive der Liga zur Dreierkette zurück – mit Sechser Martel im Zentrum, um bei Bedarf zur Viererkette switchen zu können.
Fazit
Dieser Sieg war trotz der gütigen Darmstädter Mithilfe alles andere als ein Selbstläufer. Vom Blitzstart mal abgesehen, glich der Kölner Offensivvortrag in Halbzeit eins der in der Rückrunde üblichen Ideenlosigkeit. Nach der Pause wurde der FC aktiver, drückte in Überzahl auf die Führung – und erlöste sich schließlich vom Elfmeterpunkt. So haben die Geißböcke nicht nur Platz zwei verteidigt, sondern auch den Vorsprung auf Rang vier auf vier Punkte erhöht. Die Kölner verbringen die Länderspielpause trotz weiterhin nicht zu übersehender Defizite auf Aufstiegskurs.
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