Zwei aus 15: Schafft Struber, was Baumgart und Stöger nicht gelang?

Der 1. FC Köln kann am Karnevalswochenende nur ganz selten gewinnen. Selbst Peter Stöger und Steffen Baumgart blieb solch ein Erfolgserlebnis verwehrt. Besiegt Gerhard Struber am Samstagabend in Karlsruhe den Karnevalsfluch?

So viel Spaß Gerhard Struber und seine Mannschaft auf der Club-Sitzung am Dienstag auch hatten – rein sportlich betrachtet könnte der 1. FC Köln wohl auf die jecken Tage verzichten. Die Serie am Karnevalswochenende ist mittlerweile furchteinlösender als jedes Schurken-Kostüm: Nur zwei der letzten 15 Liga-Spiele zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag konnten die Geißböcke für sich entscheiden.

In den vergangenen beiden Saisons begannen am Karnevalswochenende jeweils lange Sieglos-Phasen: 2023 gewann der FC sechs Spiele in Folge nicht, 2024 sogar sieben. Solch eine Serie könnte den Kölner im aktuellen Aufstiegsrennen natürlich komplett den Stecker ziehen.

Struber: Gutes Training trotz Karneval

Struber setzt darauf, dass das bunte Treiben keinerlei Einfluss auf die sportlichen Ziele hat. Die Mannschaft hätte zwar „großen Gefallen gefunden“ an der traditionellen FC-Sitzung im Maritim-Hotel, habe im Anschluss aber auch wieder „richtig gut trainieren“ können.

In der Vergangenheit war das nicht immer der Fall gewesen. 2023 hatte Steffen Baumgart unter anderem aufgrund einer Krankheitswelle geklagt: „Ich habe jetzt meine Erfahrungen mit dem Karneval gemacht, und ich kann abschließend sagen: Das hat uns nicht gutgetan.“ Damals war der FC am Karnevalssamstag chancenlos 0:3 beim VfB Stuttgart untergegangen – zu dieser Zeit kein Champions-League-Teilnehmer, sondern ein Abstiegskandidat.

Letzte Siege unter Gisdol und Anfang

Apropos Baumgart: Ein Sieg an Karneval gelang dem einstigen Erfolgstrainer ebenso wenig wie Peter Stöger (2014 bis 2017), der den FC wie Baumgart nach Europa geführt hatte. Der bislang letzte Erfolg am Wochenende vor Rosenmontag glückte 2020 Markus Gisdol mit dem rauschenden 5:0 bei Hertha BSC. In der letzten Zweitliga-Saison gelang 2019 unter Markus Anfang ein 2:1 in Ingolstadt.

Dies sind die einzigen beiden Positivbeispiele aus der jüngeren Vergangenheit, an die es für Struber am Samstagabend in Karlsruhe anzuknüpfen gilt: „Wir wollen über die ganze Spielzeit kontrolliert und dominant sein, uns keine Auszeiten gönnen“, setzt der Österreicher auf einen vollends fokussierten FC, der „frech und mutig“ sein, sich „an die Grenze bei Intensität und Aggressivität bewegen“ soll. Damit die Kölner an Karneval auch sportlich mal wieder etwas zu feiern haben.