Stiller Aufbau statt große Bühne: Der FC setzt bei Potocnik auf Geduld

Jaka Cuber Potocnik entwickelt sich im eigenen Tempo – ohne Medienrummel und Druck (Foto: Bucco)
Jaka Cuber Potocnik entwickelt sich im eigenen Tempo – ohne Medienrummel und Druck (Foto: Bucco)

Jaka Cuber Potocnik gilt als großes Sturmtalent. Sein Wechsel zum 1. FC Köln und die damit verbundene Transfersperre des Clubs lenkten viel Aufmerksamkeit auf den Youngster – eine Belastung, die sich auch in seiner Leistung niedergeschlagen hat.

Als Jaka Cuber Potocnik im Januar 2022 von NK Olimpija zum 1. FC Köln wechselte, ahnte wohl niemand, welche Wellen dieser Transfer schlagen würde – sowohl sportlich als auch juristisch. Heute, drei Jahre später, steht der junge Slowene erneut im Fokus. Doch diesmal geht es nicht um Schlagzeilen oder Sportgerichtsurteile, sondern um seine persönliche Entwicklung und den Versuch, nach einem turbulenten Start beim FC wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen.

Der Mittelstürmer galt von Beginn an als großes Hoffnung für die Zukunft. Doch die Euphorie wich schnell einer Krise: Weil der Wechsel ohne Ablöse über die Bühne ging und NK Olimpija dies als Vertragsbruch wertete, legte der Club Beschwerde bei der FIFA ein. Die Folge: Die Geißböcke erhielten eine Transfersperre über zwei Transferperioden.

Ein Name, der zur Last wurde

In dieser Phase stand Potocnik plötzlich im Zentrum eines internationalen Streits und das, obwohl er selbst gerade erst dabei war, sich in Deutschland zurechtzufinden. Der mediale Rummel wurde schnell zur Belastung. Sein Name tauchte regelmäßig in Schlagzeilen auf, wurde zum Symbolfall für einen umstrittenen Transfer. Das Interesse war riesig, doch der 19-Jährige konnte dem Druck nicht gerecht werden. Die Aufmerksamkeit war zu viel, zu früh.

Zwar durfte Potocnik bereits kurz in der 2. Bundesliga für die Profis ran, doch eine nachhaltige Integration gelang nicht. Stattdessen entschloss sich der FC, ihn wieder vollständig in die U21 einzugliedern – nicht als Rückschritt, sondern als bewusste Entscheidung zur Stabilisierung. Seit dieser Umstellung kommt der gebürtige Slowene dort regelmäßig zum Einsatz. 19 Spiele und sieben Tore sind eine solide Bilanz und vor allem ein wichtiger Schritt zurück in einen sportlichen Rhythmus.

Zurück zur Ruhe 

„Für uns steht die sportliche Entwicklung von Jaka im Vordergrund. Alles, was drumherum passiert ist, war viel für so einen jungen Kerl“, sagte Nachwuchschef Lukas Berg im Gespräch mit dem GEISSBLOG. In der U21 bekommt Potocnik nun genau das Umfeld, das er aktuell braucht: Kontinuität, Spielpraxis und weniger mediale Aufmerksamkeit. Hier kann er auf der Position trainieren, auf der er auch am Wochenende zum Einsatz kommt.

Gleichzeitig betont Berg, dass Potocnik weiterhin als hochtalentierter Stürmer gilt, der noch lange nicht an seinem Limit angekommen ist. Zusammen mit Sascha Bigalke arbeitet er gezielt an den nächsten Schritten. Es geht darum, Stabilität zu gewinnen und Selbstvertrauen aufzubauen, ohne unnötigen Druck.

Sein Name wurde als Arbeitstitel genutzt, und das hat ihm nicht gutgetan.

Nachwuchschef Lukas Berg

Wie es mit dem Offensivspieler in der kommenden Saison weitergeht, ist derzeit noch offen. „Ob er nächste Saison hier in Köln spielt oder ob er durch eine Leihe eine Luftveränderung bekommt, müssen wir besprechen“, sagte der Nachwuchschef. Zuletzt hieß es dabei, Potocnik selbst habe eine Leihe im Winter abgelehnt. Allerdings wisse der Spieler auch, so Berg, „dass er aktuell nicht auf dem Leistungsniveau ist, auf das er kommen kann.“ Für den FC bleibt Potocnik dennoch ein Spieler mit Perspektive, aber seine Entwicklung soll in einem Tempo verlaufen, das ihm guttut.

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