Mit einem Sieg gegen das Schlusslicht VfL Bochum hätte sich der 1. FC Köln wohl endgültig aller Abstiegssorgen entledigt. Daraus wurde jedoch nichts: Die Gäste zeigten sich gnadenlos effektiv, das Team von Steffen Baumgart war hingegen erneut offensiv viel zu harmlos.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Josef Diller
Trotz der verspäteten Anreise der Gäste aus dem Ruhrgebiet, die auf dem Weg nach Köln im Stau standen und deshalb etwas später als geplant am RheinEnergieStadion eintrafen, konnte Schiedsrichter Tobias Welz die Partie pünktlich anpfeifen. FC-Coach Steffen Baumgart veränderte seine erste Elf im Vergleich zum 0:0 bei Union Berlin nur auf einer Position – für Steffen Tigges durfte Davie Selke an vorderster Front ran.
Moment des Spiels
Der VfL kam mit seiner ersten Offensivaktion direkt zur Führung – unter gütiger Mithilfe von Timo Hübers. Der Innenverteidiger langte am linken Strafraumeck zu ungestüm gegen den flinken Christopher Antwi-Adjei hin. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kevin Stöger flach rechts – Marvin Schwäbe ahnte die Ecke zwar, konnte den frühen Rückstand aber nicht verhindern (9.).
Der Spielverlauf
Zehn Minuten nach dem 0:1 hatte Jeff Chabot die Riesenchance auf den Ausgleich, scheiterte mit seinem Flachschuss aus 14 Metern aber am glänzend parierenden Manuel Riemann (17.) Auch Davie Selke kam im ersten Durchgang zwei Mal per Kopf zum Abschluss, zielte jedoch jeweils zu zentral, sodass Riemann ohne Probleme zupacken konnte. Der VfL hingegen hatte vor der Pause keine weiteren Chancen zu verzeichnen und konzentrierte sich aufs Verteidigen..
Das änderte sich auch in Hälfte zwei zunächst nicht: Die Mannschaft von Thomas Letsch tauchte so gut wie nie vor dem Kölner Kasten auf. Der FC rannte dagegen immer wieder an. Allein: Die Genauigkeit bei den Hereingaben fehlte, sodass das Team von Steffen Baumgart nicht zu wirklich dicken Gelegenheiten zum Ausgleich kam. Eine Viertelstunde vor dem Ende zeigte sich das Schlusslicht dann erneut gnadenlos effektiv. Stöger spielte einen Freistoß aus zentraler Position flach in den Strafraum, Philipp Hofmann legte quer und Erhan Masovic donnerte die Kugel zur Vorentscheidung an die Unterkante der Latte und ins Netz (76.) – zweite Chance, zweites Tor für den VfL. Dem FC fiel nach dem Nackenschlag zum 0:2 nichts mehr ein.
Fazit
Wie schon in Stuttgart verpasst es der FC, sich gegen ein Team aus dem Tabellenkeller abzusetzen. Im Gegenteil: Die bislang schwächste Auswärtsmannschaft holt nach elf Niederlagen in zwölf Partien erst die Zähler drei bis sechs in der Fremde und kommt gleichzeitig auf fünf Punkte an den FC ran. Bis auf die Großchance von Chabot in der Anfangsphase blieben die Geißböcke offensiv wieder einmal viel zu ungefährlich, sowohl Selke als auch der für ihn ins Spiel gekommene Tigges hingen über weite Strecken in der Luft. Die logische Konsequenz: Zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Partien bleibt der FC ohne eigenen Treffer und kassiert verdient die zweite Heimniederlage in Folge.
So spielte der FC
Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector – Skhiri, Martel (77. Olesen) – Maina (78. Adamyan), Ljubicic (67. Huseinbasic), Kainz (77. Lemperle) – Selke (67. Tigges)
Tore
0:1 Stöger (9./Foulelfmeter), 0:2 Masovic (76.)
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