Die U19 des 1. FC Köln kann am Sonntag das DFB-Pokalfinale erreichen. Letztmals holten die A-Junioren 2013 den DFB-Pokal der Junioren gewonnen. Während einige Spieler von damals in der Versenkung verschwunden sind, steht einer zehn Jahre später vor dem Sprung in die Bundesliga.
Mit 1:0 gewann das Team des damaligen Trainers Manfred Schadt damals in Berlin gegen Kaiserslautern – für das goldene Tor sorgte Marco Ban nach 62 Minuten. Während mit Yannick Gerhardt nur ein Spieler aus dem damaligen Kader wirklich Fuß in der Bundesliga gefasst hat, ist Ban einer von vielen, die sich im Profifußball nicht durchsetzen konnten.
Im Oberhaus könnte Gerhardt im kommenden Jahr auf einen seiner ehemaligen Mitspieler treffen: Jannik Müller ist mit Darmstadt 98 auf dem besten Wege, in die Bundesliga aufzusteigen. Mit 55 Punkten stehen die Lilien an der Spitze, haben bereits fünf Punkte Vorsprung auf den Hamburger SV, der auf Relegationsplatz drei steht. Mit Müller als Stammspieler: In 19 seiner 21 Ligaspielen stand der 29-Jährige in dieser Spielzeit in der Startelf.
Über Dresden und die Slowakei nach Darmstadt
Müllers Weg nach ganz oben – sollte es tatsächlich so kommen – verlief bisher alles andere als geradlinig. Nach dem Pokaltriumph 2013 wurde er zur zweiten Mannschaft hochgezogen, zog jedoch nach einem Jahr weiter zu Dynamo Dresden. Nach sechs Jahren und 145 Spielen verließ der Innenverteidiger die Sachsen nach dem Abstieg in die Dritte Liga – es folgte der Wechsel zu Dunajska Streda in die Slowakei.
Was nach einem Karriereknick klingen mag, entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als Sprungbrett für den ehemaligen U19-Nationalspieler: Im Sommer 2021 holte Darmstadt den Defensivspieler zurück nach Deutschland. In seinem ersten Jahr bei den Lilien noch häufig zwischen Bank und Spielfeld pendelnd, hat sich Müller in der Mannschaft von Torsten Lieberknecht festgespielt. Auch dank des ehemaligen Kölners stellt Darmstadt mit 21 Gegentreffern aktuell die mit Abstand beste Defensive der Zweiten Liga.
Weshalb Stand jetzt vieles auf eine Bundesliga-Rückkehr nach sechs Jahren hindeutet. Für Müller wäre es im Alter von 29 Jahren nicht nur die späte Premiere in der Beletage des deutschen Fußballs, sondern wohl auch der größte Erfolg seiner Karriere – zehn Jahre nach dem Pokaltriumph mit der Kölner U19.
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