Dem 1. FC Köln steht ein schweres Auswärtsspiel beim FC Augsburg hervor. Die Fuggerstädter sind bekannt für ihre harte Gangart und gleichzeitig die Kartensammler der Liga. Für den FC gilt es, den Schwaben die Stirn zu bieten.
Mit 71 Verwarnungen und drei Platzverweisen ist die Mannschaft von Enrico Maaßen der Spitzenreiter der Liga, was die Kartenstatistik betrifft. Allein beim 1:1 im letzten Heimspiel gegen Schalke 04 musste Stürmer Ermedin Demirovic mit glatt Rot zum Duschen, nachdem er seinen Gegenspieler mit gestrecktem und hohem Bein im Gesicht traf. Auffällig: In den vergangenen Partien kassierte der FCA immer wieder Gelbe Karten wegen Meckerns oder Spielverzögerung.
Was das für Steffen Baumgart und sein Team bedeutet? Der FC muss sich im wahrsten Sinne des Wortes auf einen richtigen Kampf um drei Punkte einstellen. Die Augsburger agieren giftig, bissig und teilweise auch am Rande der Legalität, um den Gegner zu provozieren und zu zermürben. Auch von der Bank aus gießen Geschäftsführer Stefan Reuter und Maaßen selbst gerne Öl ins Feuer. Immer wieder ecken die Fuggerstädter deshalb bei anderen Vereinen an.
Zuletzt kassierte der FCA zwei späte Rückschläge
Dazu läuft es auch sportlich aktuell rund. Zwar verpasste der FCA in den letzten beiden Partien gegen Wolfsburg (2:2) und Schalke durch Gegentore in der Nachspielzeit jeweils den Sieg – gerade zu Hause hat sich der FCA im Jahr 2023 aber zu einer Macht entwickelt: Vier von fünf Spielen gewannen die Schwaben in der WWK Arena, spielten dazu ein Mal Unentschieden. Will der 1. FC Köln diese Serie durchbrechen und gleichzeitig nach sechs sieglosen Partien wieder dreifach punkten, muss die Mannschaft der harten Gangart des Gegners Paroli bieten.
Das hat in der Vergangenheit zu häufig nicht so geklappt, wie erhofft. Der FC hatte immer wieder Probleme mit Teams, die über den Kampf kamen, unangenehm spielten und hier und da auch über die Stränge schlugen. Zu selten setzten die Geißböcke ihre Hörner ein und wehrten sich zu wenig gegen ruppige Gegner, auch, weil oft die Charaktere im Kölner Kader fehlten.
Der FC muss der harten Gangart des FCA Paroli bieten
Mit Davie Selke hat der FC im Winter einen Spieler dazubekommen, der zwar noch nicht die Leistung abrufen konnte, die man sich von ihm erhoffte. Erst ein Tor im FC-Trikot steht bis dato für den Stürmer zu Buche. Doch: Gerade gegen Mannschaften wie den FC Augsburg kann sich der 28-Jährige als wichtiger Baustein für den Erfolg entpuppen. Selke eckt an, versteckt sich vor keinem Gegenspieler und provoziert auch mal die gegnerische Fankurve. Nicht umsonst fliegt ihm hier und da der Ruf des Bad Boys um die Ohren.
Auch Eric Martel stellte bereits unter Beweis, dass er keine Scheu hat: In seinem ersten Bundesligajahr zeigte der gebürtige Niederbayer schon mehrfach, dass er nicht zurückzieht – der 21-Jährige geht auch mal dahin, wo es wehtun könnte. Auch Jeff Chabot ist allein durch seine Statur und Wucht, die er mitbringt, jemand, der den Augsburgern – ohne mit der Wimper zu zucken – die Stirn bieten kann. Und Jonas Hector ist als Kapitän selbstredend jemand, der sich nichts gefallen lässt und für sein Team einsteht.
Genau diese Spieler braucht es in Situationen wie der, in der sich der FC aktuell befindet. Und, um bei einem Gegner, der gerne mal über die Grenzen der Legalität hinaus agiert, zu bestehen. So kann es den Kölnern gelingen, sowohl die Heimserie des FCA, als auch die eigene Sieglosserie zu beenden. Und gleichzeitig die Augsburger, die aktuell einen Zähler mehr als der FC haben, vorerst hinter sich zu lassen.
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