Nach Bayer Leverkusens Social-Media-Stichelei gegen den 1. FC Köln hat sich Geschäftsführer Fernando Carro eher halbherzig entschuldigt. Zuvor hatten die Geißböcke noch einmal nachgelegt.
Bayer Leverkusen muss sich mal wieder beim 1. FC Köln entschuldigen. Nach dem Alleingang bei der Spielverlegung im Mai war es dieses Mal die unnötige Social-Media-Attacke vor der Europa-League-Partie gegen BK Häcken, die am Geißbockheim für Unverständnis sorgte.
Geschäftsführer Fernando Carro erklärte am am Rande des 4:0-Erfolgs gegen den schwedischen Vertreter im RTL-Interview: „Es kann immer mal ein Tweet dabei sein, der übers Ziel hinausgeht. Es tut mir leid, wenn sich einige Menschen dabei nicht wohlfühlen. Es ist eine kleine Rivalität, das gehört im Fußball ein bisschen dazu.“
“Man hätte den 1. FC Köln rauslassen können”
Der Werksclub hatte mit einer Grafik unter dem Motto „Komm ins Stadion“ probiert, seine wieder mal nur spärlich besuchte BayArena zu füllen – wie sich Donnerstagabend herausstellte erfolglos. Die Karten-Kampagne enthielt sinngemäß die Aussage: Wer sich keinen europäischen Fußball in Leverkusen anschauen will, ist wohl Köln-Fan und widmet sich lieber dem Abstiegskampf.
Carro war von der Aufregung um den Social-Media-Post selbst überrascht worden: „Wir tweeten ungefähr 35.000-mal im Jahr, ich habe das erst im Nachhinein gemerkt, ich sehe nicht jeden Tweet, den wir machen.“ Den Aufbau der Grafik habe er eigentlich „sehr gut“ gefunden, aber man hätte am Ende den 1. FC Köln rauslassen können“.
Dann hätte Bayer auch nicht die deutliche Antwort von Steffen Baumgart über sich ergehen lassen müssen. „Wer schönen Fußball sehen will, kann nach Leverkusen gehen“, hatte der FC-Trainer auf der Pressekonferenz am Donnerstagmittag begonnen, um dann loszuledern: „Wer noch schöneren sehen will, mit mehr Emotionen und in einem vollen Stadion, für das man nicht aufrufen muss, dass die Fans kommen, der kommt zu uns. Es gibt einen großen Verein und es gibt einen nicht so großen Verein. Wir sind der größere Verein, auch wenn das sportlich anders scheinen mag. Der FC steht in dieser Region über allem. Da kannst du 20-mal in Europa spielen oder Vizemeister werden – scheißegal!“
Der FC hatte diese Passage der Pressekonferenz über seine sozialen Kanäle verteilt und genüsslich ergänzt: „Ach übrigens, es gibt noch Tickets für heute Abend.“ Später hatten die Geißböcke – mit einem Foto leerer Tribünen-Plätze – dann noch mal den Finger in die Wunde gelegt und feststellen müssen: Es hat „trotz unserer Hilfe nicht geklappt“, die BayArena komplett zu füllen. Im deutlich größeren RheinEnergieStadion wären bei einer Europapokal-Partie keinesfalls 4.000 Sitze frei geblieben.
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