“Belebender” Alidou: Ein Positivbeispiel für “alle, die hintendran sind”

Faride Alidou ist der fünfte Torschütze des 1. FC Köln in dieser Bundesliga-Saison. Nach einer enttäuschenden Hinserie hat sich der Leih-Profi in Wolfsburg seinen ersten Scorer-Punkt verdient. Trainer Timo Schultz zählt auf ihn.

Bei Anpfiff in Wolfsburg stand mit Florian Kainz nur ein einziger Spieler des 1. FC Köln auf dem Feld, der in dieser Saison bereits getroffen hatte. Davie Selke und Luca Waldschmidt fehlten bekanntlich verletzt, Linton Maina saß zunächst auf der Bank – und ein anderer Akteur hatte sich bis dato nicht in die magere Torschützenliste der Geißböcke eintragen können. Samstagnachmittag kam nun endlich ein fünfter Name hinzu.

Nach 38 Minuten köpfte Faride Alidou einen von Wolfsburgs Maehle verlängerten Kainz-Freistoß zur 1:0-Führung der Gäste ein. Der Rechtsaußen schrie seinen Jubel heraus, sagte später bei FC-TV: “Ich habe mich riesig gefreut, auch die Mannschaft hat sich riesig für mich gefreut. Dafür spielt man Fußball.”

Schultz: “Alidou hatte sich Einsatz verdient”

Zu seiner großen Freude dürfte sich eine gewaltige Portion Erleichterung gesellt haben. Denn im bisherigen Saisonverlauf hatte sich die Leihgabe von Eintracht Frankfurt noch nicht als die erhoffte Verstärkung entpuppt. Beim 1:1 in Wolfsburg stand Alidou erst zum zweiten Mal in der Kölner Startelf. Und das durchaus überraschend, nach den letzten Joker-Einsätzen galt eher Justin Diehl als Anwärter auf den Sprung in die Anfangsformation.

Timo Schultz vertraute allerdings auf seine Eindrücke aus der täglichen Arbeit am Geißbockheim. “Seitdem ich beim FC bin, trainiert Faride wirklich auffällig. Mir ist Training wichtig, Training ist die Grundlage fürs Spiel und dementsprechend hatte er sich den Einsatz verdient”, erklärte der Kölner Chefcoach nach Alidous erstem Bundesliga-Treffer im 27. Spiel.

Der 22-Jährige zahlte Schultz das Vertrauen zurück, war an vielen Aktionen beteiligt. Den Freistoß vor dem 1:0 holte der gebürtige Hamburger selbst heraus, insgesamt standen nach 62 Minuten 41 Ballkontakte in seiner Bilanz – Dejan Ljubicic sammelte auf dem linken Flügel nur 33, obwohl er 14 Minuten länger randurfte. “Faride war definitiv ein belebendes Element”; lobte Schultz, wünscht sich aber “in der einen oder anderen Situation noch ein Quäntchen mehr Klarheit und Geradlinigkeit in Richtung Tor”.

Noch weise Alidous Spiel zu viele Aktionen auf, “wo er sich verdribbelt, zu viele Haken macht”, ergänzte der FC-Trainer. Doch: “Daran arbeiten wir.” Für Schultz ist Alidou ein wichtiger Faktor im Abstiegskampf: “Der Junge bringt ein richtig gutes Paket mit und hat sich für seinen Aufwand mit einem sehr schönen Tor belohnt.”

Alidou vor Wiedersehen mit Frankfurt

Nach dem erlösenden ersten Treffer sieht Schultz in Alidou sogar eine Art Vorbild für andere bislang glücklose FC-Profis: “Es freut mich, wenn die Jungs die Leistung aus dem Training im Spiel bestätigen können. Das ist nicht nur der Weg für Faride, sondern für alle, die im Moment vielleicht ein bisschen hintendran sind.” Ob Sargis Adamyan, Steffen Tigges oder Dejan Ljubicic – Spieler im Leistungstief gibt es genug.

Für Alidou gilt es nun, den Aufwärtstrend fortzusetzen. An Motivation dürfte es ihm am kommenden Samstagabend nicht mangeln: Der FC empfängt Frankfurt, bei der Eintracht steht der Flügelspieler noch bis 2026 unter Vertrag. Die Geißböcke besitzen eine Kaufoption.