Faride Alidou hatte in Stuttgart den Siegtreffer des 1. FC Köln auf dem Fuß, hätte für ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf sorgen können. Trainer Timo Schultz war trotz des Fehlschusses froh über das Comeback seines “belebenden Elements”.
“Im Training knallt er den in die Maschen”, war sich Jan Thielmann nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart sicher. Der Stürmer des 1. FC Köln meinte damit natürlich Faride Alidous Top-Chance auf den glücklichen 2:1-Siegtreffer der Geißböcke, der den zweiten Auswärtserfolg dieser Saison bedeutet hätte.
Alidou, zuvor von der Bank gekommen, schnappte sich den Ball, nachdem VfB-Verteidiger Ito weggerutscht war, und stürmte alleine auf Torhüter Bredlow zu. Der Kölner umkurvte den Keeper, driftete dabei aber zu weit ab – und knallte den Ball eben nicht in die Maschen, sondern ans Außennetz.
Alidou macht “fast alles richtig”
“Mit ein bisschen Glück können wir das Feld sogar als Sieger verlassen”, wusste Timo Schultz nach dem Spiel und wollte dies nicht nur auf Alidous Szene in der 85. Minute bezogen wissen. “Dieses Glück müssen wir uns erarbeiten, das bekommen wir nicht hinterhergeworfen”, sagte der FC-Trainer ganz allgemein.
Alidou habe bei seiner Großchance “fast alles richtig gemacht”, stellte Schultz wie gewohnt das Positive in den Vordergrund: “Er klaut den Ball – sicherlich etwas glücklich, aber auch auf solche Situationen kann man spekulieren – und geht ins Eins-gegen-eins-Duell mit dem Torwart. Die Entscheidung vorbeizugehen, war gar nicht falsch, aber er muss ihn danach einfach über die Linie bringen, das hat er nicht getan.”
Schultz froh über Alidou-Comeback
Und daher beträgt der Vorsprung auf Mainz nun zwei statt vier Punkte, der Rückstand auf Platz 15 satte acht Zähler. Tabellarisch wäre das 2:1 ein dickes, fettes Ausrufezeichen gewesen, das rettende Ufer wäre nicht komplett außer Sichtweite geraten. Den FC-Profis tat, insbesondere nach der Niederlage gegen Bremen, allerdings bereits dieses 1:1 gut – das war in den anschließenden Gesprächen nicht zu überhören.
“Wenn mir vor dem Spiel jemand gesagt hätte, dass wir hier einen Punkt mitnehmen, hätte ich es unterschrieben”, sagte beispielsweise Innenverteidiger Jeff Chabot. Auch für Trainer Schultz war es “definitiv ein gewonnener Punkt”. Und Thomas Kessler fasste zusammen: “Der Punkt ist nicht nur in der Tabelle wichtig, sondern auch für die Moral, weil er zeigt, dass wir überall punkten können. Ärgern sollten wir uns heute definitiv nicht.”
Ob sich Alidou an diese Vorgabe des Lizenzbereich-Leiters hielt, darf bezweifelt werden. Nach seinem Fehlschuss war dem 22-Jährigen die Fassungslosigkeit anzusehen. Doch womöglich halfen ihm die aufmunternden Worte seines Trainers: “Faride war trotzdem ein extrem belebendes Element für uns. Ich bin froh, dass er wieder dabei ist”, sagte Schultz, der gegen Bremen krankheitsbedingt auf die Frankfurt-Leihgabe hatte verzichten müssen.
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