Derby-Spektakel im Borussia-Park: Der 1. FC Köln hat bei Borussia Mönchengladbach zwei Führungen aus der Hand gegeben. Am Ende rettete Youngster Damion Downs den Geißböcken mit seinem ersten Bundesliga-Tor einen Punkt. So endete ein wildes rheinisches Duell mit 3:3 (1:1).
Aus Mönchengladbach berichten Marc L. Merten und Martin Zenge
Es war das Aufeinandertreffen der beiden Bundesligisten mit den meisten verspielten Führungen – und die rheinischen Erzrivalen gaben sich am Samstagnachmittag alle Mühe, dies zu unterstreichen. Der 1. FC Köln schenkte zwei Führungen her, Borussia Mönchengladbach eine. 54.000 Fans sahen ein spektakuläres Derby, ein torreiches Unentschieden.
Tore
7. Minute: Mit der ersten Offensivaktion ging der FC in Führung: Florian Kainz spielte nach rechts auf Faride Alidou, der drang in den Gladbacher Strafraum ein und schloss aus extrem spitzem, fast unmöglichem Winkel ab. Gladbachs Torhüter Nicolas lenkte den Ball per Oberschenkel ins Netz. 1:0 für den FC.
32. Minute: Nach einem Pfostentreffer von Florian Neuhaus (direkt nach der Führung) ließ der FC wenig zu, den Gladbachern fiel wenig ein. Dann aber spielte Timo Hübers im Spielaufbau einen verhängnisvollen Fehlpass ins Zentrum, wo kein Kölner weit und breit war – und es ging schnell bei den Fohlen: Neuhaus schickte Franck Honorat in den FC-Strafraum, der Franzose zog von halbrechts aus 14 Metern ab und überwand Marvin Schwäbe – das 1:1.
64. Minute: In einem total offenen Derby scheiterte Neuhaus zum zweiten Mal am Pfosten (53.). Dann war erneut Faride Alidou zur Stelle. Kainz führte einen Freistoß von der rechten Seite mustergültig aus. Am langen Pfosten stand Alidou goldrichtig und köpfte aus vier Metern zum 2:1 ein.
71. Minute: Doch damit begann die wilde Fahrt erst so richtig. Denn die Borussia schlug zurück. Der FC verlor zwei Zweikämpfe im Zentrum, dann konnte Stefan Lainer auf der rechten Seite – von Leart Pacarada nicht ausreichend bedrängt – flanken. Am langen Pfosten verlor Rasmus Carstensen den wie Lainer eingewechselten Robin Hack aus den Augen. Und dieser köpfte ins lange Eck zum 2:2 ein.
73. Minute: Und es kam noch schlimmer für den FC. Wieder ein grober Fehler in der Abwehr, diesmal von Jeff Chabot. Der unnötige Ballverlust im Spielaufbau führte zu einer Ecke. Der FC konnte nicht klären und es war wieder Hack, der diesmal aus acht Metern den Ball in den Winkel jagte – das 2:3 aus Kölner Sicht.
79. Minute: Den Schlusspunkt aber setzte der FC. Die Geißböcke warfen alles nach vorne, Huseinbasic bekam von links den Ball und spielte einen perfekten Pass in den Strafraum. Dort lief Joker Damion Downs ein und zog mit links ab – der Ball schlug am langen Pfosten ein. Der 3:3-Endstand und Downs’ erstes Bundesliga-Tor.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Carstensen, Hübers, Chabot, Finkgräfe – Martel, Huseinbasic – Alidou (75. Downs), Maina (66. Pacarada) – Kainz (75. Selke) – Adamyan (87. Tigges).
Zur Aufstellung: Timo Schultz bot die erwartete Startelf auf, im Vergleich zum 0:2 gegen Leverkusen ersetzten Kapitän Florian Kainz und Denis Huseinbasic die gesperrten Jan Thielmann und Dejan Ljubicic. Davie Selke feierte als Joker sein Comeback.
Fazit
Der 1. FC Köln hat sich bei Borussia Mönchengladbach für seinen offensiven Mut belohnt und einen Punkt im Derby gerettet. Die Geißböcke verspielten zwar ihre beiden Führungen fahrlässig – solche Fehler wie von Hübers und Chabot dürfen eigentlich nicht passieren. Doch Alidou bestätigte seine starke Form und Downs ließ sich zu Recht für sein Debüt-Tor feiern. Ein wichtiger Punkt im Tabellenkeller und für die Moral.
Trotzdem: Wer in Mönchengladbach zweimal führt, muss eigentlich einen Sieg mit nach Hause nehmen. Vor allem, weil dieser Dreier den FC zurück ins Spiel um die direkte Rettung gebracht hätte. So aber beträgt der Abstand zum rettenden Ufer sieben Punkte statt nur noch fünf.
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