Der 1. FC Köln hat auch sein Heimspiel gegen RB Leipzig deutlich verloren. Nach der 0:6-Klatsche in der Hinrunde setzte es am Freitagabend zum Auftakt des 26. Bundesliga-Spieltags ein 1:5 (1:1). Sargis Adamyans erstes Saisontor war nur eine Randnotiz, weil der FC in der zweiten Hälfte einbrach.
Aus Müngersdorf berichten Marc L. Merten und Martin Zenge
Dieser Gegner war einfach zu gut. Der 1. FC Köln wehrte sich am Freitagabend lange Zeit erfolgreich gegen RB Leipzigs spielerische Übermacht – und ging am Ende doch komplett unter. Nach der 1:5-Packung gegen die Roten Bullen ist das im Vergleich zu Mainz aufgeholte Torverhältnis wieder dahin.
Tore
15. Minute: Nach ausgeglichenen Anfangsminuten mit durchaus mutigen Kölnern ließ der Champions-League-Achtelfinalist aus Leipzig seine ganze Klasse aufblitzen. Olmo spielte mit dem ersten Kontakt Sesko an, der legte vor dem FC-Strafraum direkt auf Xavi ab – und diesem bot sich nach der überragenden Kombination eine freie Bahn. Der Niederländer zog in den Sechzehner und schob den Ball an Schwäbe vorbei zum 0:1 ins Tor. Unnötig: Xavi jubelte provokant direkt vor der Südkurve. Er habe wohl “mal eine echte Fankurve aus der Nähe sehen” wollen, kommentierte der FC auf X.
18. Minute: Doch die Rache in Form einer sportlichen Antwort folgte postwendend. Einen Eckball von Kainz verlängerte Martel per Kopf an den zweiten Pfosten, wo Sargis Adamyan mit dem linken Fuß zur Stelle war und aus zwei Metern zum 1:1-Ausgleich traf. Der viel gescholtene Angreifer erzielte sein überhaupt erst zweites Bundesliga-Tor für den FC, das erste seit September 2022.
27. Minute: Der Ball zappelte zum zweiten Mal im FC-Netz. Nach einem Pass von Leipzigs Dreh- und Angelpunkt Xavi traf Openda ins lange Eck – stand aber knapp im Abseits. Leipzig erhöhte den Druck immer mehr, hatte durch Sesko (per Abstauber aus kurzer Distanz), Olmo (nach Eckball an den Pfosten) und Openda (nach Außenrist-Flanke von Xavi) weitere Chancen auf die Pausenführung. Mit Glück und dank Marvin Schwäbe rettete der FC das 1:1 in die Kabine.
63. Minute: Leipzig schnürte den FC zwar phasenweise ein, hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit aber zunächst nicht die ganz klaren Chancen. Dann allerdings ging es erneut zu schnell für die Geißböcke, Sesko steckte in den Strafraum auf Xavi durch, der vor Schwäbe auf Openda querlegte. Der Belgier brauchte nur noch zum 1:2 einschieben.
67. Minute. Der Doppelschlag. Raum flankte von der linken Seite in Richtung des Elfmeterpunkts, wo Openda sich im Rücken von Chabot abgesetzt hatte und in Weltklasse-Manier mithilfe des Innenpfostens aus elf Metern zum 1:3 einköpfte.
70. Minute: Es ging Schlag auf Schlag weiter. Nach einem zunächst abgewehrten Eckball landete die Kugel bei Haidara, der aus dem einmal mehr vom FC bei Eckbällen nicht besetzten Rückraum von der Strafraumgrenze abzog und flach ins Eck traf – das 1:4.
82. Minute: Und es kam noch schlimmer. Henrichs durfte von der rechten Seite völlig ungestört flanken. Poulsen lief Kilian im Zentrum weg und beförderte den Ball aus fünf Metern zum 1:5-Endstand ins Kölner Tor.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Carstensen, Kilian, Chabot, Pacarada – Martel, Huseinbasic (80. Christensen) – Alidou (73. Downs), Finkgräfe (88. Schmitz) – Kainz (73. Selke) – Adamyan (80. Tigges)
Zur Aufstellung: Für den gesperrten Timo Hübers (fünfte Gelbe Karte) und den krankheitsbedingt fehlenden Linton Maina rutschten Luca Kilian und Leart Pacarada in die Startelf. Letzterer übernahm die Linksverteidiger-Position, Max Finkgräfe rückte in die Offensive. Florian Dietz und Elias Bakatukanda komplettierten den Kader, der am Freitagabend quantitativ an seine Grenzen stieß.
Fazit
RB Leipzig ist ganz sicher nicht Kölns Kragenweite, doch die Höhe der Niederlage schmerzte immens. Mit -27 hat der FC im Vergleich zu Mainz (-26) nun wieder das schwächere Torverhältnis. Es war eine unnötig hohe Klatsche, weil sich die Geißböcke Mitte der zweiten Hälfte – wie schon im Hinspiel – eine Phase leisteten, in der sie das Verteidigen einstellten. Dafür war Leipzig an diesem Abend zu gut. Besonders bitter: RB wäre nicht unverwundbar gewesen. Aber dafür hätte es einer besseren Defensive bedurft. Nun kann Mainz am Samstag mit einem Heimsieg gegen den VfL Bochum am FC vorbeiziehen und die Geißböcke zur Länderspielpause auf Platz 17 befördern.
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