Nach Jeff Chabot könnten noch sechs weitere Profis den 1. FC Köln aufgrund von Ausstiegsklauseln verlassen. Der Bundesliga-Absteiger will den Spielern diese Optionen abkaufen. Geschäftsführer Philipp Türoff gibt Einblicke in die Gespräche.
Nach der Trennung von Timo Schulz ist die Trainersuche des 1. FC Köln angelaufen. Die Verantwortlichen haben in diesen Tagen allerdings noch eine weitere richtungsweisende Aufgabe zu meistern: Es gilt, die Profis mit Ausstiegsklauseln vom Verbleib zu überzeugen.
Bei Jeff Chabot (wechselt zum VfB Stuttgart) war dieses Bestreben erfolglos, und auch Torhüter Marvin Schwäbe soll seinen Transferwunsch bereits hinterlegt haben. Mit Eric Martel, Timo Hübers, Jan Thielmann, Florian Kainz und Linton Maina verfügen noch fünf weitere Akteure über entsprechende Klauseln.
Türoff: “Da spielt Geld eine Rolle”
Der GEISSBLOG hatte vergangene Woche darüber berichtet, dass der Club versucht, den Spielern diese Optionen “abzukaufen”. Die Treue in der 2. Bundesliga soll mit besseren Vertragskonditionen belohnt werden. Finanzchef Philipp Türoff berichtet in der Kölnischen Rundschau nun von “intensiven Gesprächen, die sehr individuell sind”.
Jeder Spieler setze sich mit der Situation auseinander, wolle sich orientieren: “Was hat der 1. FC Köln vor und wo geht der Weg hin?”, erklärt Türoff. Die Tatsache, dass unklar ist, wer die Geißböcke in der neuen Saison trainieren wird, dürfte hierbei nicht gerade förderlich sein.
Türoff bekräftigt dennoch: “Natürlich streben wir eine wirtschaftliche Einigung an. Da wir im Sommer von außen nicht ergänzen können, ist es klar, dass die Spieler mit Ausstiegsklausel unsere ersten Ansprechpartner sind. Da spielt Geld eine Rolle, das ist klar.” Doch nicht nur finanzielle Aspekte seien entscheidend: “Das sind charakterlich wirklich gute Jungs, die wir hier beim 1. FC Köln haben.”
Wie der 48-Jährige verrät, ist der FC bereits vor dem feststehenden Abstieg in diese Gespräche eingestiegen. “Das ist nicht erst nach der Saison versucht worden”, sagt Türoff, angesprochen auf das Abkaufen von Ausstiegsklauseln. “Aber jetzt ist der Moment da, wo diese Klauseln mit völlig unterschiedlichen Zeitfenstern vertraglich aktiv sind. Da sind wir mit Hochdruck dran. Wir haben eine hohe Dringlichkeit, das weiß jeder.”
“Wir können einen Aufstiegskader stellen”
Welche sportliche Rolle der FC in der 2. Liga einnehmen wird, hängt zu einem hohen Maße an der Frage, wie viele Leistungsträger gehalten werden können. Die Rückkehr ins Oberhaus soll laut der Ansagen des Vorstands “schnellstmöglich” gelingen. Sollten sämtliche Ausstiegsklauseln aktiviert werden, wäre dieses Vorhaben gewiss ungleich schwerer.
Türoff hat keine Zweifel, dass der Club inzwischen wirtschaftlich stark genug aufgestellt ist, um notfalls mehrere Zweitliga-Saisons verkraften zu können. Dies sei “ganz klar” so. “Wir haben in den letzten zwei, drei Jahren ein sehr sportliches Sanierungstempo an den Tag gelegt”, sagt der Finanzboss und betont zugleich: “Ein Zahlenwerk mit einer schwarzen Null in der 2. Liga bedeutet nicht, dass es sich um einen völlig heruntergesparten Kaderetat handelt. Der FC ist ein großer Club, wir können vom Etat her einen Aufstiegskader stellen. Wie sich die Situation qualitativ aufgrund der noch bis Winter geltenden Transfersperre letztlich darstellen wird, das wird sich zeigen.” Wenn klar ist, wie viele Profis trotz Klausel bleiben.
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