Schon ein Fehlstart? Womit Struber trotz nur einem Punkt “sehr gut leben kann”

Das ernüchternde 2:2 bei der SV Elversberg lässt Gerhard Struber weiterhin auf den ersten Sieg warten. Der Trainer des 1. FC Köln will “punktemäßig woanders stehen”, ist aber dennoch “sehr hoffnungsvoll” gestimmt. Sein Start-Fazit.

Aus Elversberg berichtet Martin Zenge

Der 1. FC Köln hatte sich das alles anders vorgestellt. Beim großen Auftakt gegen den Hamburger SV sollte die zarte Aufbruchsstimmung des Sommers verstärkt werden. Spätestens in Elversberg sollte der erste Sieg unter Gerhard Struber gelingen – sollte sich die individuelle Überlegenheit, die der Kader im Vergleich zu weiten Teilen der Zweitliga-Konkurrenz zumindest auf dem Papier besitzt, erstmals auszahlen.

Soweit die Wunschvorstellung. Die Realität ist mit nur einem Punkt aus den ersten beiden Partien bekanntlich eine andere. Nach dem 2:2 beim saarländischen Underdog, das erst durch Timo Hübers’ Treffer in der 84. Minute gerettet wurde, reiht sich der Bundesliga-Absteiger zunächst mal ins untere Drittel der 2. Liga ein.

Struber lobt die Leistung und vermisst die Punkte

Es sei zwar wichtig gewesen, dass man sich nach Elversbergs zwischenzeitlicher Führung “ratsgestrampelt” und “nach dieser schwierigen Situation trotzdem einen Punkt mitgenommen” habe, doch: “Das war natürlich nicht unser Anspruch, wir wollten hier einen klaren Sieg landen”, gab Trainer Struber am Samstagnachmittag zu.

Lässt sich nach nur zwei Spieltagen bereits von einem Fehlstart sprechen? Die Kommentarspalten auf den Club-Kanälen sagen Ja. Strubers Einordnung ist eine andere: “Wir können nur die Leistung beeinflussen und planen. Da muss ich sagen: In den ersten beiden Spielen gab es über weite Strecken eine Leistung, mit der ich sehr, sehr gut leben kann.”

Gegen Hamburg hätte der FC das 1:0 erzielen müssen, in Elversberg war zur Halbzeit eine womöglich bereits vorentscheidende 3:0-Führung mehr als im Bereich des Möglichen. Beides trat nicht ein – aber “leistungsmäßig geht vieles in eine gute Richtung”, stellt Struber die positiven Phasen in den Fokus.

Seine Mannschaft gehe in den ersten Wochen der Saison “gute Schritte” und mache es “den Gegnern sehr schwer, in ihr geplantes Spiel zu kommen”, erklärt der Österreicher und betont: “Das stimmt mich sehr hoffnungsvoll.”

Struber will “Leistungen stabiler konservieren”

Wobei dies nichts daran ändert, dass Struber mit der mageren Start-Ausbeute unzufrieden ist. “Wir als FC haben natürlich den Anspruch, punktemäßig woanders zu stehen”, macht der 47-Jährige keinen Hehl aus den Aufstiegsambitionen und will nun für mehr Konstanz sorgen: “Wir müssen einfach schauen, dass wir unsere Leistungen über die gesamte Spielzeit stabiler konservieren. Da gibt es den einen oder anderen Punkt, an dem wir arbeiten müssen.”

Kapitän Timo Hübers stimmt seinem Trainer zu: “Wir haben gute Phasen im Spiel, nur leider noch nicht über 90 Minuten.” Der Innenverteidiger vermisst sowohl “die letzte Effizienz” als auch “die letzte Kaltschnäuzigkeit” und genauso “die letzte Konsequenz, hinten die Tore zu verhindern”. Kommen diese drei Komponenten hinzu, könne der FC “gute Leistungen in gute Ergebnisse ummünzen”.

Doch auch für Hübers ist das Glas halbvoll: “Ich glaube, man hat gesehen, dass die Art und Weise schon passen kann.” In zwei Wochen soll dies auch in der Tabelle zu sehen sein. Dann wartet nach dem Pokal-Auftakt in Sandhausen das nächste Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig.