Dieses Weiterkommen hat nicht nur Nerven, sondern auch viel Kraft gekostet. Nach dem Pokal-Auftakt in Sandhausen hofft der 1. FC Köln auf eine schnelle Regeneration und die Rückkehr von Dejan Ljubicic.
Es ging mal wieder nicht ohne Drama. Zum vierten Mal in Folge musste der 1. FC Köln in der ersten Pokal-Runde mindestens in die Verlängerung. Beim SV Sandhausen hatten die Geißböcke am Sonntagnachmittag eigentlich alles im Griff, erlangten den verdienten 3:2-Erfolg aber trotzdem erst im Nachsitzen.
“Die Erleichterung ist groß, obwohl es natürlich bedenklich ist, dass wir überhaupt von Erleichterung sprechen müssen”, lautete der erste Kommentar von Sportchef Christian Keller, der angesichts einer 2:0-Führung und weiterer Großchancen anmerkte: “Wir hätten das Spiel schneller komplett auf unsere Seite ziehen müssen.”
Pauli: “Das war ein bisschen unnötig”
Stattdessen handelte sich der FC in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch Sandhausens 2:2-Ausgleich eine zusätzliche halbe Stunde auf dem Rasen des Hardtwald-Stadions ein. “Das war ein bisschen unnötig, wir haben es unnötig spannend gemacht”, wusste auch Julian Pauli, der den ersten Treffer des Nachmittags erzielt hatte.
Als das letzte und entscheidende Tor fiel, das 3:2 von Mathias Olesen, stand der Innenverteidiger nicht mehr auf dem Platz. “Ich hatte Krämpfe”, erklärte Pauli später: “Die habe ich schon nach 90 Minuten gemerkt. Dann war irgendwann Schluss für mich.” Auch wenn für den Youngster aktuell jede Profi-Minute eine besondere sein dürfte, tat er dies offen kund: “Ich war der Meinung, dass Heintzi in dieser Situation sinnvoller wäre.”
Doch Trainer Gerhard Struber musste nicht nur Pauli vorzeitig erlösen. Leart Pacarada lief bereits zum Ende der regulären Spielzeit nicht mehr rund – musste sich bei seiner Auswechslung dann zwei Minuten länger als geplant gedulden, damit auch noch Tim Lemperle vom Feld gehen konnte. Linton Maina wiederum hielt die kompletten 120 Minuten durch, obwohl sein Tank schon deutlich früher leer zu sein schien. Der Linksaußen wirkte völlig entkräftet.
Ljubicics Schmerzen nahmen zu
Ob es ein Kölner Pokal-Kampf oder doch eher ein -Krampf war, mag im Auge des Betrachters gelegen haben, aber von ausreichend Krämpfen heimgesucht wurde der FC in Sandhausen gewiss. Nach der unnötigen Extraschicht ist zu hoffen, dass es bei den Krämpfen bleibt und keine weiteren Ausfälle drohen.
Während die Geißböcke vom Auftakt gegen den HSV (Freitag) hin zum Elversberg-Spiel (Samstag) sowie nun vor der Pokal-Partie (Sonntag) jeweils lange Trainingswochen zur Verfügung hatten, ist die Zeit jetzt etwas knapper bemessen: Am Samstagabend gastiert Eintracht Braunschweig im RheinEnergieStadion.
Ob Dejan Ljubicic dann mitmischen wird, gilt es ebenfalls abzuwarten. Die Reise nach Sandhausen hatte der Österreicher, der laut Kicker doch wieder auf einen Transfer zu Leeds United drängen soll, aufgrund von Knie-Problemen kurzfristig nicht mit angetreten. “Dejo hat eine Prellung aus dem Elversberg-Spiel mitgenommen. Anschließend hat er die ersten Tage mit Schmerztabletten trainiert, hintenraus in der Woche wurde es eher schlechter als besser. Deswegen ging es nicht”, erklärte Keller am Sonntag.
In Sandhausen ist der Kölner Kader früh in der Saison quantitativ an seine Grenzen geraten, nach Pacaradas Aus musste mit Rasmus Carstensen ein Rechtsverteidiger auf der linken Seite ran. Definitiv zurückkehren wird gegen Braunschweig der im Pokal gesperrte Eric Martel, während sich Mark Uth, Florian Kainz und Max Finkgräfe sowie erst recht Luca Kilian und Jacob Christensen weiterhin im Rehaprozess befinden.
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