Die U19 des 1. FC Köln hat sich in einem dramatischen Spiel mit 1:0 (0:0) beim SV Wehen Wiesbaden durchgesetzt. Überschattet wurde der Last-Minute-Erfolg durch eine schwere Verletzung von Torwart Luis Hauer.
Ein sichtlich mitgenommener Stefan Ruthenbeck brachte es nach Abpfiff auf den Punkt: „Puh, das war ein aufregendes Spiel. Mit allem Drum und Dran.” Nach mehr als 90 intensiven Spielminuten verließ die U19 des 1. FC Köln dank eines Tores in der letzten Minute den Platz als verdienter Sieger, doch die Freude über den Erfolg in Wiesbaden war mehr als getrübt.
Auf dem tiefen Rasen in Idstein-Wörsdorf war der FC in der ersten Halbzeit das bessere Team. Die Geißböcke hatten das Spiel unter Kontrolle, ließen in der Defensive wenig zu und erspielten sich etliche Chancen. Das einzige Manko: Nicht zum ersten Mal im Saisonverlauf wurden die Einschussgelegenheiten teilweise fahrlässig liegengelassen. Auch im zweiten Durchgang begann der FC stark, brachte den Ball aber nicht über die Torlinie – und verlor dann nach einem Schockmoment den Faden.
Hauer mit Rettungswagen ins Krankenhaus
Als die Gastgeber nach dem Chancenwucher der Kölner langsam besser ins Spiel kamen, stellte FC-Schlussmann Luis Hauer sein Können unter Beweis und verhinderte die Wiesbadener Führung mit einer starken Parade.
Nur wenige Sekunden später dann der Schock: Nach einem Pressschlag mit dem gegnerischen Stürmer blieb der Zwei-Meter-Keeper am Boden liegen und schrie aufgrund einer tiefen Fleischwunde vor Schmerzen. Hauer wurde zunächst auf dem Platz medizinisch versorgt und dann mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert.
Ruthenbeck sieht Gelb-Rot
Die Szene war auch der Grund für einen weiteren Aufreger des Spiels: Als Trainer Ruthenbeck während der Versorgung von Hauer wissen wollte, wie es um seinen Torwart steht und dabei die Coaching-Zone verließ, bekam er als Antwort zunächst die Gelbe Karte. Als das Schiedsrichter-Gespann dann auf den Wunsch von Ruthenbeck, einen neuen Torwart und zwei Feldspieler einzuwechseln, wieder nicht reagierte und dieser sich lautstark beschwerte, zückte Schiedsrichter Alessio Remili erneut den Karton: Gelb-Rot für den fassungslosen Ruthenbeck!
Der Schock um die Verletzung und die Aufregung um den Platzverweis für Ruthenbeck sorgten dafür, dass beide Teams im Anschluss fahrig und unkonzentriert agierten. Der FC fand erst nach zehn Minuten wieder in das Match und wurde dann doch noch für den Aufwand belohnt.
Tor des Tages kurz vor Schluss
Nach einer scharf geschossenen Ecke kam Innenverteidiger-Kante Luis Stapelmann im Gewühl an den Ball, beförderte den Ball in Richtung Tor, wo ein Wiesbadener das Spielgerät letztendlich unglücklich über die eigene Torlinie bugsierte. Das 1:0 für den FC in der 90. Minute – zugleich der Sieg.
„Wir haben auf jeden Fall verdient gewonnen. Das war sehr, sehr anstrengend für alle Beteiligten und ein Sieg des Willens. Das hat viel Kraft gekostet“, so das Fazit von Ruthenbeck, der den aufwühlenden Nachmittag auf der Rückfahrt ans Geißbockheim erst einmal verarbeiten musste. Mit dem dritten Erfolg der Saison klettertere der FC auf Rang drei der DFB-Nachwuchsliga Gruppe F. Die ersten drei Mannschaften jeder Vorrunden-Staffel qualifieren sich für die Endrunde.
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