Marvin Obuz und Jaka Cuber Potocnik haben beim 2:2 des 1. FC Köln in Düsseldorf über die volle Distanz auf der Bank gesessen. Obwohl Gerhard Strubers vorherige Aussagen anderes hatten vermuten lassen.
Es überraschte etwas, dass Jaka Cuber Potocnik am Freitagabend vergangener Woche mit dem Zweitliga-Team nach Düsseldorf reiste, um am Folgetag zum dritten Mal in dieser Saison im Profi-Kader des 1. FC Köln zu stehen. Nicht, weil das Top-Talent diesen Platz nicht verdient gehabt hätte.
Vielmehr, weil Trainer Gerhard Struber im Vorfeld des Derbys noch erklärt hatte: „Der Plan ist natürlich, dass wir auf ihn setzen und mit Spielzeit versorgen wollen. Die bekommt er in der U21 stetig und bei uns nur auf einem Niveau, das im Moment überschaubar ist. Nur bei uns auf der Bank zu sitzen und im Kader zu sein, das sehe ich eher als überschaubaren Entwicklungsprozess für ihn.“
“Demnächst Spielzeit” für Obuz
Ebenso hatte Struber bei der Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag äußerst lobende Worte für Marvin Obuz gefunden. Dieser sei „eine ganz interessante Alternative vorne drin” und „ein in mehrerlei Hinsicht sehr talentierter junger Bursche“, hatte der 47-Jährige betont und festgestellt: „Ich finde, der Trend ist gut bei ihm in den letzten Tagen und Wochen.”
In Düsseldorf wartete Obuz dennoch vergeblich auf seinen zweiten Saisoneinsatz, den ersten seit dem Auftakt gegen den Hamburger SV. In der Nachspielzeit stand der 22-Jährige zwar bereit, allerdings kam letztlich Dominique Heintz, da Leart Pacarada angezeigt hatte, dass er rausmuss.
Bereits bei den vorherigen Wechseln – Steffen Tigges für Damion Downs sowie Mathias Olesen für Tim Lemperle – wäre der gelobte Obuz ebenso eine Option gewesen wie in der Nachspielzeit zusätzlich zu Heintz. Schließlich war das Kölner Wechselkontingent längst nicht erschöpft.
Wie sind die beiden durchaus rätselhaften Personalien zu erklären? Christian Keller machte im Nachgang noch mal auf Obuz‘ inzwischen auskurierten Muskelbündelriss aufmerksam. “Marvin ist wirklich in einer sehr guten Verfassung aus Essen zurückgekommen – leider aber verletzt. Er hat größtenteils die Vorbereitung verpasst, ist jetzt aber wieder so weit, dass er sicherlich eine Option ist. Ich gehe davon aus, dass er demnächst Spielzeit kriegen wird“, so der FC-Sportchef, der damit offen ließ, warum dies am Samstag noch nicht der Fall war.
“Gewisses Maß an Erfahrung” für Potocnik
Über den Widerspruch zwischen Strubers Potocnik-Aussagen und dessen anschließender Kader-Nominierung sagte Keller: “Grundsätzlich ist es so, dass wir sehr viel Wert darauflegen, dass die ganz jungen Spieler, die in der ersten Mannschaft noch nicht die Spielzeit kriegen, regelmäßig U21 spielen. Deshalb hat Jaka letztes Wochenende dort gespielt. Wenn du auf eine Quote von zwei Spielen im Monat kommst, ist das okay.“
Somit dürfe Potocnik am Sonntag gegen den Karlsruher SC nicht im Profi-Aufgebot, sondern in der Regionalliga-Startelf stehen. Die U21 ist parallel zum Heimspiel des Zweitliga-Teams in Düren zu Gast. Und bislang kommt Potocnik im September auf nur einen Einsatz, 49 Minuten beim 0:2 in Rödinghausen.
Wobei Keller noch ergänzte: „Ich finde, es bringt einem jungen Spieler auch ein gewisses Maß an Erfahrung, wenn du hier mal dabei bist. Das ist ein Derby, hat über 50.000 Zuschauer, es ist hitzig. Du erlebst die Spielvorbereitung mit, den Spielverlauf. Vielleicht wäre Jaka bei einem anderen Spielverlauf auch reingekommen.“ Doch letztlich sei das eine reine Trainer-Entscheidung.
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