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Neues FC-System als Dauerlösung? Struber nennt “Schlüssel für Erfolg”

Dominique Heintz (l.) und Julian Pauli (r.) waren Teil der Kölner Dreierkette gegen Kiel. (Foto: IMAGO / Nordphoto)
Dominique Heintz (l.) und Julian Pauli (r.) waren Teil der Kölner Dreierkette gegen Kiel. (Foto: IMAGO / Nordphoto)

Eine bessere Balance, kein Gegentor – aber auch noch reichlich Luft nach oben. Gerhard Struber hat den 1. FC Köln gegen Holstein Kiel erstmals mit einer Dreierkette spielen lassen. Wird das neue System zur Dauerlösung?

Es lässt sich natürlich nur spekulieren, welche Protagonisten des 1. FC Köln am Dienstagabend wohl die größte Erleichterung empfunden haben. Die nach den Liga-Niederlagen gegen Darmstadt und Paderborn stark in die Kritik geratenen Verantwortlichen Gerhard Struber und Christian Keller zählen fraglos zu den heißen Kandidaten. Doch auch der Defensivverbund der Geißböcke dürfte nach dem 3:0 gegen Holstein Kiel in einem besonderen Maße aufgeatmet haben.

Nach zuletzt elf Gegentreffern in vier Partien (2,75 im Schnitt) hat der FC gegen den Bundesligisten die Null gehalten. Erst zum dritten Mal in dieser Saison sind die Kölner, die mit 20 kassierten Toren die fünftschwächste Defensive der 2. Liga stellen, ohne Gegentreffer vom Platz gegangen. Ein hierfür entscheidender Grund: Strubers System-Umstellung.

FC erstmals unter Struber mit Dreierkette

Vor Dienstagabend hatte der FC-Trainer stets auf eine Viererkette gesetzt. Gegen Kiel ließ er seine Mannschaft nun erstmals mit einer Dreierkette agieren – im 3-4-1-2. Der Einzug ins Pokal-Achtelfinale war die Folge.

“Wir hatten eine gute Kommunikation hinten, haben die tiefen Laufwege gut aufgenommen und waren gut in den Zweikämpfen”, kommentierte Timo Hübers das neue System. Als zentraler Abwehrchef hatte er rechts Youngster Julian Pauli und links Routinier Dominique Heintz an seiner Seite.

Wir haben das sehr ordentlich gemacht, obwohl wir es nicht viel trainiert haben.

Dominique Heintz

Heintz, der durch die Umstellung erstmals seit knapp zwei Monaten in die Startelf rückte, ergänzte: “Wir haben das sehr ordentlich gemacht, obwohl wir es nicht viel trainiert haben. Wir haben wenig zugelassen, standen stabil.” In Halbzeit eins kam Kiel zu keinerlei Großchancen. Erst in der Schlussphase mussten Hübers und Heintz mit Glanztaten im eigenen Sechzehner retten, musste sich zudem Marvin Schwäbe bei der Latte bedanken.

Warum die Kölner Verantwortlichen eine Dreierkette trotz der defensiven Probleme und der offensiven Qualitäten ihrer Außenverteidiger lange Zeit abgelehnt hatten, bleibt ein Geheimnis – Gerhard Struber aber konnte auf seiner Suche nach einer besseren Balance mit dem Systemwechsel nun erstmals einen Erfolg vermelden.

Struber will nichts in Stein meißeln

Ob er ab sofort vermehrt auf eine Dreierkette setzen will, ließ der FC-Trainer allerdings offen. “Die Jungs matchen damit, es passt gut”, doch er wolle sich “nichts auferlegen”, erklärte Struber nach dem Weiterkommen gegen Kiel, und: „Wir wollen in unserer Ausrichtung systemisch variabel bleiben, es ist kein System in Stein gemeißelt.”

Die Wahl der Grundordnung sei auch durch seine Eindrücke vom Gegner beeinflusst gewesen, offenbarte der 47-Jährige, der zuletzt Kiels Heimspiel gegen Union Berlin besucht hatte. “Daraus habe ich meine Schlüsse gezogen.” Die Dreierkette habe dem FC “einfach mehr Stabilität gegeben – gegen einen Gegner, der aus meiner Sicht mit dieser Herangehensweise mehr Herausforderungen gehabt hat, als wenn wir es anders gebastelt hätten”, so Struber.

Man hat manchmal gemerkt, dass uns nach vorne die eine oder andere Anspielstation gefehlt hat und die Abläufe in dem System nicht ganz so eingeübt sind.

Timo Hübers

Gleichzeitig ist den Kölnern klar, dass sie mit dem 3-4-1-2 selbst noch ihre Herausforderungen haben. “Wir hatten hinten einen Mann mehr, man hat manchmal gemerkt, dass uns nach vorne die eine oder andere Anspielstation gefehlt hat und die Abläufe in dem System nicht ganz so eingeübt sind”, sagte Kapitän Hübers. Die xGoals-Werte – 1,57 zu 1,45 für Kiel – sprachen eher für die Effizienz des FC als für eine Kölner Überlegenheit.

„Es gilt, eine gute Mischung zu finden”, ergänzte Hübers und kam zu dem Entschluss: “Wenn wir das Gefühl haben, dass uns das System mehr Kompaktheit gibt, ohne den Offensivdrang vermissen zu lassen, ist das ein probates Mittel. Trotzdem müssen wir es an die Gegner anpassen.”  

Es würde verwundern, sollte Struber am Samstag gegen die formstarke Hertha, die zuletzt sieben von neun möglichen Liga-Punkten geholt und dabei acht Treffer erzielt hat, zur Viererkette zurückkehren. Wobei er wisse, “was wir an der Viererkette haben”, will sich der Österreicher wie gewohnt nicht in die Karten schauen lassen. “Noch viel wichtiger” aus Strubers Sicht: “Wie wir uns in unserer Spielidee, in unseren Prinzipien wiedergefunden haben. Das war der Schlüssel für den Erfolg.” Unabhängig von der Anordnung.

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