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“War an der Zeit”: Darum ist Schwäbe wieder Nummer eins

Marvin Schwäbe nach dem Sieg in Berlin. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)
Marvin Schwäbe nach dem Sieg in Berlin. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Marvin Schwäbe ist die neue, alte Nummer eins des 1. FC Köln. Trainer Gerhard Struber erklärt, warum er sich für einen Wechsel im Tor entschieden hat – und Top-Talent Jonas Urbig vorerst auf die Bank muss.

Aus dem Olympiastadion berichtet Martin Zenge

Die große kölsche Party nach dem 1:0-Sieg bei Hertha BSC war gerade am Abklingen, die Profis des 1. FC Köln spazierten in Richtung Kabine, da musste Marvin Schwäbe noch einmal umkehren. Er tat es gewiss gerne. Wie schon gegen Holstein Kiel wurde der Torhüter mit Sprechchören gefeiert. Und so trat Schwäbe am späten Samstagabend noch einmal alleine vor den pickepackevollen Gästeblock, um sich zu bedanken. Für ihn persönlich war es der Abschluss einer spektakulären FC-Woche, mit der er womöglich selbst nicht mehr gerechnet hatte.

Vor der Pokal-Partie am Dienstag hatte sich Trainer Gerhard Struber dazu entschlossen, erstmals in dieser Saison auf den im Sommer zur Nummer zwei degradierten Schwäbe zu setzen – und nicht auf den als Top-Talent und künftigen Nationaltorhüter geltenden Jonas Urbig. Anschließend hatte der Österreicher offengelassen, wer in naher Zukunft zwischen den FC-Pfosten stehen soll. Am Freitag erfuhren die beiden Keeper in persönlichen Gesprächen mit Struber schließlich: Die Kölner Nummer eins heißt vorerst wieder Marvin Schwäbe.

Struber erklärt seine Torwart-Entscheidung

Nach dem Sieg in Berlin, der die Geißböcke auf die Wende in der 2. Bundesliga hoffen lässt, erklärte Struber seine Entscheidung wie folgt: “Marvin hat uns in den Trainings immer wieder gezeigt, dass er einfach Ausstrahlung hat, Erfahrung mitbringt und natürlich auch Führungsqualität, auf die wir in der Situation, in der wie gerade hängen, zählen können. Marvin hat diese Attribute in beiden Spielen gelebt und ausgestrahlt.”

Sowohl beim 3:0 gegen Kiel als auch beim 1:0 in Berlin wurde Schwäbe nicht wirklich gefordert, musste keine Glanztat zeigen. Die Fakten besagen allerdings: Mit dem 29-Jährigen im Tor hat der FC in zwei Spielen zweimal die Null gehalten. In den vorherigen elf Partien dieser Saison war dies ebenfalls zweimal gelungen. Nur zweimal.

Für mich war es an der Zeit, diese zusätzliche Führungskompetenz reinzukriegen.

Gerhard Struber

Doch Struber geht es weniger um die torwartspezifischen Stärken Schwäbes, die zweifelsohne auch der zuletzt fehlerlose Urbig mitbringt. Es sind explizit seine Anführer-Fähigkeiten, die den früheren Vize-Kapitän wieder zwischen die Kölner Pfosten gehoben haben. “Es hilft uns im Moment sehr, wenn die Jungs der Verantwortung und Führung nachkommen. Marvin hat es heute einmal mehr als Verpflichtung gesehen, der Mannschaft die Stabilität zu geben, die einfach notwendig war nach diesen letzten Wochen”, sagte Struber am Samstag.

Schwäbes “schönes Gefühl”

“Für mich war es an der Zeit, diese zusätzliche Führungskompetenz reinzukriegen”, ergänzte der FC-Trainer und offenbarte hiermit, dass die Aktualität – in der es auch um seinen Job ging – für ihn eine weitaus entscheidendere Rolle spielt als die perspektivische Planung des Clubs mit Urbig. Ob als langfristige Nummer eins oder als Kandidat für einen großen Transfer.

Schwäbe wiederum, der als Bankdrücker der erste Kandidat für einen Winterwechsel gewesen wäre, zeigte sich nach seinem zweiten Einsatz unter Struber “glücklich, dass die Entscheidung so gefallen ist”. Auch er weiß, dass ihm nicht zuletzt seine Routine zurück ins Tor verholfen hat: “Der Trainer hat angesprochen, dass Erfahrung und Stabilität gefehlt haben. Das hat dazu beigetragen.”

Es sei nun ein “sehr schönes Gefühl, der Mannschaft wieder helfen zu können”. Die Sprechchöre der Fans dürften dieses Gefühl noch verstärkt haben. “Ich hoffe, dass es so weitergeht”, blickte Schwäbe am Samstag voraus – und hat plötzlich wieder eine Zukunft beim FC.

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