Ein Eigentor in Überzahl hat die Siegesserie des 1. FC Köln beendet. Nach dem 2:2 gegen Hannover 96 ärgerten sich Gerhard Struber und seine Profis über den späten, unglücklichen Ausgleich. Die Stimmen zum Spiel.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Gauer, Martin Zenge und Marc L. Merten
Eric Martel
“Das fühlt sich natürlich wie eine Niederlage an, wenn du kurz vor Schluss den Ausgleich kassierst. Nichtsdestotrotz finde ich, dass wir über weite Strecken ein ganz gutes Spiel gemacht haben. Aber so ist es manchmal im Fußball: Dann kassierst du ein unglückliches Tor und gehst nur mit einem Punkt nach Hause. Das 2:2 muss ich mir noch mal anschauen. Es ist einfach unglücklich, wie wir das verteidigen. Fehler passieren im Fußball, für uns ist es natürlich bitter, dass der Ball so ins Tor fällt. Man hat gesehen, dass Hannover hinten sehr kompakt steht, in der ersten Halbzeit haben wir uns nicht so viele Torchancen herausgearbeitet. Da haben sie es schon echt gut gemacht, mit einem sehr einfachen Fußball. Dennoch haben wir in der zweiten Halbzeit gut aufgedreht, hatten nach der Roten Karte dann Überzahl und konnten sie gut wegspielen.”
Benotet die FC-Spieler!
Damion Downs
“Das 2:2 war eine unglückliche Situation, der Ball wird noch mal abgefälscht – da kann Kainzi auch nichts machen, da kann man ihm nichts vorwerfen. Bei meinem Tor habe ich gesehen, dass Linton links durchgebrochen ist. Ich hatte einen guten Blick auf ihn, hatte gehofft, dass er den Ball reinspielt und konnte ihn mit einer Grätsche reinschieben. Man will natürlich so weit oben wie möglich in der Tabelle stehen. Jetzt nehmen wir den einen Punkt mit und schauen, dass wir es nächste Woche besser machen und wieder weiter oben angreifen können. Hannover hat mit einem tiefen Block gespielt. Es war unangenehm, sie zu bespielen, weil die Räume ziemlich eng waren und nicht so viel Platz war, etwas zu kreieren.”
Gerhard Struber
“In der ersten Halbzeit war es der Abnutzungskampf, den wir erwartet hatten. Der Gegner war sehr aggressiv und hat es uns nicht leicht gemacht. Wir haben uns das Leben das eine oder andere Mal auch selbst schwer gemacht. Aber wir haben das weggesteckt, speziell in der 2. Halbzeit die Dinge richtiger gemacht. Wir haben die Positionen eingeschliffen, waren besser und disziplinierter. Den Ausgleichstreffer haben wir über eine Art und Weise hergestellt, wie wir es immer wieder trainieren und besprechen. In der zweiten Halbzeit haben wir von der ersten Sekunde an Kontrolle übernommen und Dominanz aufgebaut, uns gegen so einen verdichteten Zehnerblock Chancen herausgespielt. Das eine oder andere Mal musst du aber auch in Unterzahl sauber wegverteidigen. Da waren wir einmal mehr als unglücklich. Diesen Ausgleichstreffer hinnehmen zu müssen, war bitter. Wir waren kurz vor Schluss nah dran, drei Punkte mitzunehmen – deswegen fühlt sich das ein bisschen wie eine Niederlage an. Speziell aufgrund der zweiten Halbzeit wäre es ein verdienter Sieg für uns gewesen, der Gegner konnte sich gar nichts mehr herausspielen. Es gilt, daraus zu lernen, besser zu werden und dem Glücksfaktor kaum bis gar keine Möglichkeit zu geben.”
Stefan Leitl
“Wir haben sehr stark begonnen, waren sehr griffig in den Zweikämpfen und hatten eine gute Raumaufteilung. So haben wir Köln vor Aufgaben und Herausforderungen gestellt, hatten die tiefen Laufwegen nahezu komplett unter Kontrolle. Sicherlich sind wir etwas unerwartet durch einen Standard in Führung gegangen, aber manchmal braucht man das, um ein Spiel zu eröffnen. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit der ersten Halbzeit. Die zweite beginnt natürlich so, wie sie hier in Köln nicht beginnen darf. Du kassierst den Ausgleich, wir kriegen eine Rote Karte und gehen in Rückstand. Wir mussten verteidigen und leiden, das haben die Jungs fantastisch gemacht. Der Wille, hier etwas mitzunehmen, war einfach da. Auch wenn der Ausgleich letztendlich ein bisschen glücklich ist, haben wir uns das aufgrund der ersten Halbzeit absolut verdient. Es ist sicherlich nicht selbstverständlich, hier in Unterzahl einen Punkt mitzunehmen.”
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