Nach dem Viertelfinal-Einzug gegen Hertha BSC hat sich Gerhard Struber so gelöst wie nie zuvor beim 1. FC Köln gezeigt. Im Vorfeld der Zweitliga-Partie bei Jahn Regensburg fällt der Trainer allerdings krankheitsbedingt aus.
Gerhard Strubers neunter Sieg als Cheftrainer des 1. FC Köln war ein besonderer. Das wurde am Mittwochabend deutlich, als der Österreicher auf dem Pressekonferenz-Podium im RheinEnergieStadion Platz nahm. So emotional und gut aufgelegt wie nach dem Pokal-Erfolg gegen Hertha BSC (2:1 n. V.) hatte man Struber in Köln zuvor noch nicht erlebt.
In Abwesenheit seines Berliner Kollegen Cristian Fiel, dessen Hertha bereits zum Flughafen hatte aufbrechen müssen, zündete der FC-Coach ein bemerkenswertes Sprüche-Feuerwerk – verglich unter anderem Dominique Heintz mit einem Rotwein.
“Riesenerleichterung” bei Struber
Vor allem aber war dem gelösten Struber ein immenser Stolz anzumerken. “Es ist eine Riesenerleichterung und gleichzeitig eine Riesenfreude”, offenbarte der 47-Jährige: “Wir – die Mannschaft, das Trainerteam und der gesamte Staff – haben etwas erreicht, das es beim 1. FC Köln lange nicht mehr gegeben hat.”
Die Geißböcke zogen erstmals seit 15 Jahren ins Viertelfinale des DFB-Pokals. “Und darauf wollen wir uns nicht ausruhen, wir wollen dranbleiben im Pokal-Fight”, kündigte Struber an, wollte es jedoch keineswegs verpassen, den womöglich schönsten Moment seiner bisherigen FC-Zeit zu genießen: “Jetzt freuen wir uns erst einmal, dass uns miteinander so eine coole Nummer gelungen ist.”
Struber glaubt: Die Bedeutung dieses Erfolgs geht über den bloßen Einzug ins Viertelfinale hinaus. “Solche Momente schweißen natürlich zusammen. Uns im Trainerteam, im Staff, und natürlich mit der Mannschaft”, betonte der Chefcoach und meinte: “Es braucht immer wieder Erlebnisse wie diese oder auch mal eine Krise, in der man mit der Mannschaft enger zusammenkommt.”
Den zwischenzeitlichen Absturz mit dem 1:5 in Darmstadt sowie dem 1:2 gegen Paderborn hatte Struber im Oktober gemeistert und für seine Ruhe anschließend viel Lob aus der Mannschaft erhalten. Am Mittwoch würdigte nun der Trainer ausgiebig den Pokal-Auftritt seiner Profis, obwohl dieser gewiss nicht der besten Saisonleistung entsprochen hatte.
Struber verpasst Training krankheitsbedingt
“Ich rechne es der Mannschaft einfach sehr hoch an, dass wir die Ausdauer hatten, dranzubleiben”, sagte Struber mehrfach, ergänzte: “Das ist etwas, das schätze ich an Sportlern sehr – dass man nicht aufgibt, auch wenn die Momente mal schwieriger sind. Wir sind nicht von der Bahn abgekommen, haben keinen Exit genommen, sondern haben bis zum Ende daran geglaubt.”
Wobei Struber selbst sicherlich nichts gegen einen etwas früheren Feierabend im RheinEnergieStadion gehabt hätte. Denn eigentlich hätte er am Mittwochabend wohl nicht an die Seitenlinie, sondern ins Bett gehört. So gut drauf der Salzburger auch war: Seiner Stimme war anzuhören, dass die Grippewelle auch vor Fußballtrainern keinen Halt macht.
Und so verwunderte es nicht, dass das Spielersatztraining am Donnerstagvormittag ohne den krankheitsbedingt fehlenden Struber stattfand. Auch eine für den trainingsfreien Freitag geplante Medienrunde vor dem Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg musste der FC absagen. Am Samstag dürfte Struber dann ans Geißbockheim zurückkehren, nach dem Abschlusstraining wartet die Abreise nach Regensburg.
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