Christian Keller will den 1. FC Köln für die Rückrunde verstärken. Sky-Experte Simon Terodde rät seinem Ex-Club: “Man darf jetzt nicht zu viel verändern.” Für Tim Lemperle hat der frühere Torjäger einen Spruch, aber auch Verständnis parat.
Die Erfolgsquote, die der 1. FC Köln bei seinen Winter-Transfers an den Tag gelegt hat, hält sich historisch betrachtet eher in Grenzen. Simon Terodde aber zählte fraglos zu den Verpflichtungen, die sich gelohnt haben. Im Januar 2018 gekommen, konnte der Stürmer mit fünf Rückrunden-Toren zwar nicht den Abstieg verhindern, doch er ballerte den FC mit 29 Zweitliga-Treffern zum sofortigen Wiederaufstieg.
Sollte Christian Keller in diesem Winter einen Angreifer finden, dem eine annähernd so gute Ausbeute wie dem Rekord-Torjäger gelingt, wäre den Kölnern die Rückkehr ins Oberhaus wohl auch 2025 kaum zu nehmen. Terodde hat in seiner neuen Funktion als Sky-Experte ein paar Tipps parat.
Terodde: “Nicht so viel verändern”
Auch wenn der FC nach dem Ende seiner Transfersperre erstmals seit dem Sommer 2023 nachlegen darf, würde der Ex-Stürmer die Füße eher stillhalten. „Man darf jetzt nicht zu viel verändern”, riet Terodde am Sonntag in Kaiserslautern, denn: “Man sieht im Mannschaftskreis, dass die Stimmung gut ist. Es ist wieder ein Band zwischen Fans und Mannschaft, da darf man in der Kabine nicht so viel verändern.”
Nach 19 von 21 möglichen Punkten aus den jüngsten sieben Liga-Partien hat das aktuelle Personal nach Meinung des 36-Jährigen weiterhin das Vertrauen verdient. “Guck dir die Serie an”, sagte Terodde: “Die haben verstanden, wie die 2. Liga funktioniert.“
Christian Keller widersprach dem keineswegs. Nach dem Hinrunden-Abschluss betonte auch der FC-Sportchef: “Das Wichtigste ist mir, zu sagen, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir hätten nicht 31 Punkte, wenn unsere Mannschaft nicht in der Liga wäre, in dieser Liga zu bestehen. Es geht jetzt eher darum, dem Kader punktuell noch ein paar Elemente zu geben, die er aus unserer Sicht gut gebrauchen könnte.”
Neben Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegoovic sollen “noch ein, zwei Spieler dazukommen”. Darunter ein Stürmer – auch da sind sich Keller und Terodde einig. „Ein klarer Neuner wird dem FC guttun”, so der frühere Torjäger: “Gerade in Heimspielen, wo sie eine Vielzahl von Torchancen kreieren.“
Keller über Lemperle: “Anders gewünscht”
Der mit acht Hinrunden-Toren bislang erfolgreichste FC-Angreifer, Tim Lemperle, wird den Club bekanntlich nach Saisonende verlassen. Dies sei “unumstößlich”, wie Keller in Kaiserslautern noch einmal unterstrich: “Es ist Tims Entscheidung, die gilt es zu respektieren. Gewünscht hätte ich mir die anders.”
Von den bekannten Querelen mit Lemperles Berateragentur Rogon mal abgesehen: Aus Kellers Sicht waren dem FC quasi die Hände gebunden. “Du kannst nicht viel daran ändern, wenn der Spieler sehr klar ist und sagt, er will auf jeden Fall Bundesliga spielen und diese Chancen möglichst früh ergreifen. Wir können ihm das heute noch nicht bieten”, erklärte der Kölner Geschäftsführer.
Terodde reagierte mit gemischten Gefühlen auf den angekündigten Abschied des Eigengewächses: „Wenn der Tim noch ein bisschen gewartet hätte… Im Sommer wird der FC auch wieder in der Bundesliga spielen, so wie sie sich gerade präsentieren.” Doch man müsse “auch Verständnis haben, wenn sich ein Spieler frühzeitig entscheidet“.
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