Der Vorstand des 1. FC Köln hat einer Zusammenarbeit mit Dieter Prestin eine Absage erteilt. Nachdem sich der Doublesieger von 1978 zuletzt als sportlicher Berater angeboten hatte, äußerte sich nun Präsident Werner Wolf.
Die überraschende Wendung in der Causa Dieter Prestin bleibt aus: Der Vorstand des 1. FC Köln und der Oppositionsführer finden nicht zueinander. Prestin selbst hatte zuletzt öffentlich angedeutet, in beratender Funktion für das von ihm scharf kritisierte Trio Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich tätig werden zu wollen. Obwohl der Ex-Profi weiterhin den Plan hegt, in einem künftigen Vorstand als Vize-Präsident zu fungieren.
„Um es klar zu sagen“, erklärte der amtierende Präsident Wolf nun am Donnerstag: „Es wird für den aktuellen Vorstand keine Zusammenarbeit mit Dieter Prestin geben, das habe ich ihm auch persönlich mitgeteilt.“
Prestin wird kein Vorstandsberater
Der Hintergrund: Nachdem sich Prestins im vergangenen Juni auf einer denkwürdigen Pressekonferenz vorgestellte Oppositionspläne im Sande verlaufen hatten, hatte der frühere Abwehrspieler im Herbst den Kontakt zu Wolf gesucht. In der Folge fanden im November sowie im Dezember, vor dem Bundesliga-Spiel der FC-Frauen gegen Leipzig (der GEISSBLOG berichtete), zwei persönliche Gespräche zwischen dem Präsidenten und einem seiner schärfsten Kritiker statt.
Bei diesen Terminen hat sich Prestin nach GEISSBLOG-Informationen selbst als sportlicher Berater des amtierenden Vorstands angeboten. Man einigte sich auf Vertraulichkeit und ein finales Gespräch im Januar. Prestin allerdings plauderte nur wenige Tage nach dem zweiten Treffen mit Wolf im Kölner Stadt-Anzeiger öffentlich über den Austausch.
Wenn ein Ex-Spieler mit diesem Anliegen an mich als FC-Präsidenten herantritt, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, mit ihm zu sprechen.
Werner Wolf
Es gehe darum, „dass ich meine Kompetenz einbringen kann, damit wir alle gemeinsam unseren FC wieder dahin bringen, wo er hingehört“, sprach der Oppositionsführer über eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Wolf-Trio, wobei er sogar zugab: „Mein Ziel ist es nach wie vor, unseren FC mit meiner Sportkompetenz in einer verantwortlichen Position als Vizepräsident Sport nach vorn zu bringen. Ich bin mir sicher, dass das mit unserem Team und Netzwerk möglich ist.“
Von vornherein erschien es äußerst fraglich, wie diese beiden Vorhaben miteinander zu vereinbaren sein sollen. Und tatsächlich soll Wolf, anders als von Prestin angedeutet, auch nie konkret geplant haben, den Kölner Doublesieger ins Sportkompetenzteam zu holen, dem Erich Rutemöller und Frank Schaefer angehören.
Wolf erklärt Prestin-Austausch
Die Gespräche mit Prestin erklärte Wolf am Donnerstag wie folgt: „Es ist korrekt, dass Dieter Prestin mit dem Wunsch des Austauschs auf mich zugekommen ist. Wenn ein Ex-Spieler mit diesem Anliegen an mich als FC-Präsidenten herantritt, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, mit ihm zu sprechen.“
Das FC-Oberhaupt bestätigte: „Wir hatten daran anschließend zwei persönliche Termine, in denen wir unsere Sichtweisen ausgetauscht haben. In diesen Gesprächen ist für mich erneut klargeworden, dass unsere Vorstellungen, wie der FC aufgestellt werden sollte, weit auseinanderklaffen.“
Der Umstand, dass sich Prestin nicht an die vereinbarte Vertraulichkeit hielt, tat sein Übriges. „Dieter Prestins spätere öffentliche Äußerungen haben diese Erkenntnis noch erhärtet“, so Wolf. Prestins Reaktion wird wohl nur eine Frage der Zeit sein. Zumindest, bis der Mitgliederrat ein Vorstandstrio zur Wahl vorschlägt, dürfte es nicht ruhig werden um den Alt-Internationalen.
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