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„Cherry on top“: So denkt Downs über eine FC-Verlängerung und Lemperles Abgang

Damion Downs im Trainingslager in Estepona. (Foto: GEISSBLOG)
Damion Downs im Trainingslager in Estepona. (Foto: GEISSBLOG)

Damion Downs hat in der Hinrunde zehn Scorerpunkte für den 1. FC Köln gesammelt. Im GEISSBLOG-Interview spricht der Angreifer unter anderem über seine erste volle Halbserie als Profi, den bevorstehenden Abgang von Sturmpartner Tim Lemperle sowie seine eigene Zukunft.

Das Interview führten Sonja Gauer und Martin Zenge

GEISSBLOG: Damion, Sie sind aufgrund einer Erkältung verspätet in die Vorbereitung eingestiegen. Wie geht es Ihnen inzwischen und konnten Sie das Trainingslager in Spanien dennoch für sich nutzen?

DAMION DOWNS: „Mir geht es ganz gut, ich kann mich nicht beschweren. Nach meinem Infekt habe ich ein paar Extraläufe gemacht, das hat mir geholfen, wieder reinzukommen. Ich habe keinerlei Probleme mehr und konnte die Zeit auf jeden Fall nutzen. Zumal die Stimmung in der Mannschaft sehr gut ist, es macht Spaß mit den Jungs. Wir stehen in der Tabelle vorne, das merkt man – jeder hat Bock.“

Als wir Sie im Sommer-Trainingslager in Bad Waltersdorf zum Interview trafen, haben Sie sich ein Startelf-Debüt im Laufe der Saison gewünscht. Geklappt hat dies dann direkt am ersten Spieltag gegen den HSV. Wie bewerten Sie Ihre Hinrunde?

„Für mich persönlich war sie nicht schlecht. Ich konnte meine Tore und Scorer machen. Trotzdem hat man gesehen, woran ich arbeiten muss, um besser zu werden. Daher war es auch eine lehrreiche Zeit.“

Das war Downs‘ Hinrunden-Highlight

Sie haben in der 2. Liga sieben Tore erzielt und drei vorbereitet. Sind Sie mit dieser Zwischenbilanz zufrieden?

„Ich finde, sieben Tore in meiner ersten richtigen Profi-Halbserie sind in Ordnung. Wenn man sich die Chancen anschaut, die ich hatte, könnte ich aber auch schon vier, fünf Tore mehr haben. Genau das meine ich: An der Chancenverwertung muss ich arbeiten, das hat mit dem Kopf und mit Routine zu tun – als Stürmer braucht man einen Flow. Vor allem in den ersten paar Spielen habe ich viele Möglichkeiten liegengelassen. Zum Ende bin ich besser reingekommen und habe weniger Chancen gebraucht. So will ich das weiterführen.“

Was war Ihr Highlight der Hinrunde? Das emotionale 1:0 gegen Fürth in der Nachspielzeit oder doch die starke Leistung gegen Nürnberg mit einem Tor und zwei Vorlagen?

„Beide Spiele waren sehr schön für mich. Wobei ich gegen Fürth erst spät reingekommen bin. Aber das 1:0 zu machen, war dann emotional. Nürnberg genauso, weil meine ganze Familie mit da war – inklusive meiner Oma – und ich das Spiel mit den drei Scorern mitentscheiden konnte.“

Weiter DFB oder USA?

Ein Höhepunkt war wohl auch Ihre Premiere für die deutsche U20-Nationalmannschaft. Was hat Ihnen das Debüt bedeutet?

„Es war schön, erstmals international zu spielen und meine ersten Länderspiele zu machen. Gegen die Türkei konnte ich zweimal treffen. Das war schon ein sehr gutes erstes halbes Jahr beim DFB.“

Im Sommer standen Sie im erweiterten Olympia-Kader der USA, wurden letztlich aber nicht nominiert. Gibt es noch Kontakt zum US-amerikanischen Verband?

„Aktuell nicht, ich bin derzeit komplett beim DFB. Vor allem konzentriere ich mich auf den FC, die internationalen Spiele kommen on top.“

Beim FC saßen Sie nach der Systemumstellung auf Dreierkette in sechs von acht Spielen zunächst auf der Bank. Wie hat Ihnen der Trainer diese Joker-Rolle erklärt?

„Als wir auf Dreierkette umgestellt haben, war ich krank, deswegen hatte ich da nicht viel mitzureden. Dann hat Timmi häufig getroffen, weshalb es für mich verständlich war, dass er weiterhin spielt. Zum Glück konnte ich der Mannschaft von der Bank ganz gut helfen, deswegen ist alles gut, so wie es lief. Zumal wir durch die Umstellung defensiv viel stabiler stehen, weniger Tore kassieren und gute Ergebnisse erzielt haben.“

Das sagt Downs zum Trainer-Lob

Sind Sie ein ungeduldiger Spieler?

„Nein, nicht wirklich. Wenn man sich meine Karriere in der Jugend anschaut: Ich musste schon immer sehr, sehr geduldig sein, was Verletzungen betrifft. Deswegen fällt mir das nicht schwer, die Ruhe zu bewahren.“

Gerhard Struber hat Sie zuletzt als Rohdiamanten bezeichnet. Es gibt schlechtere Begriffe für einen jungen Spieler, oder?

„Auf jeden Fall (lacht). Das ist ein Lob, das schön zu hören ist und das ich sehr gerne annehme. Wie der Trainer gesagt hat: Dadurch, dass ich ein ganz gutes Potenzial habe, sind auch die Ansprüche ein bisschen anders. Dementsprechend habe ich auch einen anderen Ansporn.“

Lemperle-Abgang? „Brutal“

Ihr Sturmpartner Tim Lemperle hat für den kommenden Sommer seinen Abschied angekündigt. Wie groß ist dieser Verlust für den FC?

„Brutal. Man hat in der Hinrunde gesehen, welche Qualität Tim hat. Man merkt, wie wichtig er für uns geworden ist. Deswegen ist das schon ein großer Verlust.“

Spricht man in der Mannschaft darüber, wenn sich ein Wechsel anbahnt?

„Die Jungs machen schon mal Witze oder ein paar Sprüche (lacht). Aber vieles erfährt man auch aus den Medien. Das sind Themen, die unter uns nicht so viel zu suchen haben. Wir fokussieren uns darauf, unser Ziel zu erreichen – und Spiel für Spiel weiter zu liefern.“

Sie könnten in einem Jahr in derselben Situation wie Lemperle jetzt sein, dass Sie mit einem auslaufenden Vertrag in die Rückrunde gehen. Wie sieht Ihr langfristiger Plan aus? 

„Ehrlich gesagt, denke ich aktuell gar nicht langfristig. Ich will einfach noch häufiger in der Startelf stehen, will noch mehr Tore und Scorer machen – und zum Saisonende hoffentlich auf Platz eins landen.“

Noch keine Gespräche mit Christian Keller

Dementsprechend gab es mit Christian Keller noch keine Gespräche bezüglich einer Vertragsverlängerung über 2026 hinaus?

„Bislang noch nicht.“

Könnten Sie sich eine Verlängerung prinzipiell denn vorstellen?

„Auf jeden Fall. Ich fühle mich hier beim FC wohl und wenn die Zeit so weit ist, dann wird man sich unterhalten.“

Der FC sucht derzeit noch nach einem weiteren Stürmer. Ist das ein Thema, das Sie beschäftigt?

„Nein, ich spüre absolut das Vertrauen des Trainers. Deswegen mache ich mir da keine Sorgen.“

Sie haben eben den Traum von Platz eins zum Saisonende angesprochen. Gestartet ist der FC mit dem Ziel „schnellstmöglicher Wiederaufstieg“. Wurde diese Zielstellung nach der Herbstmeisterschaft noch einmal nachgeschärft?

„Wenn man solch eine Qualität in der Mannschaft hat, ist das Ziel einfach klar. Der 1. FC Köln ist ein Verein, der in die Bundesliga gehört. Deswegen glaube ich, dass jeder persönlich schon seit Saisonbeginn den Anspruch hat, aufzusteigen.“

Zweistellige Tore als Ziel

Der Rückrunden-Start beim Hamburger SV am Samstag ist direkt ein Top-Spiel. 

„Wir müssen uns die Punkte vom ersten Spieltag zurückholen, da haben wir etwas liegengelassen. Das ist auf jeden Fall ein Kracher, den wir gewinnen wollen.“

Haben Sie neben dem Aufstieg noch ein persönliches Ziel für die Rückrunde?

„Am Anfang der Saison hatte ich gehofft, zweistellig zu treffen. Hoffentlich schaffe ich das möglichst schnell. Alles, was danach kommt, ist dann die Cherry on top für mich.“

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