Der 1. FC Köln hat eine bittere Generalprobe vor dem Rückrunden-Auftakt erlebt. Zwar siegten schwache Geißböcke nach einem 0:2-Rückstand gegen Viktoria Köln noch mit 3:2 – der FC verlor im Test-Derby aber die verletzten Tim Lemperle und Dejan Ljubicic.
Aus dem Franz-Kremer-Stadion berichtet Martin Zenge
Eigentlich wollte sich der 1. FC Köln am Dienstagnachmittag gegen Viktoria Köln mit Debütant Joël Schmied für den Rückrunden-Start beim Hamburger SV warmschießen. Stattdessen verließ Trainer Gerhard Struber das eisige Franz-Kremer-Stadion mit neuen Sorgen. Nicht nur aufgrund der über weite Strecken schwachen Leistung beim 3:2-Comeback-Sieg gegen den Drittligisten. Mit Tim Lemperle und Dejan Ljubicic mussten gleich zwei Stammkräfte verletzt raus, sie drohen am Samstagabend gegen den HSV auszufallen.
Tore und Spielverlauf
21. Minute: Nach einer einigermaßen schwungvollen Anfangsphase des FC ging die Viktoria in Führung. Said El Mala, der im kommenden Sommer gemeinsam mit seinem Bruder Malek über die Rheinseite ans Geißbockheim wechseln wird, ließ mehrere seiner künftigen Mitspieler stehen und zog dann aus 18 Metern ab. Marvin Schwäbe parierte unglücklich genau vor die Füße von Serhat Güler, der zum 0:1 abstaubte.
31. Minute: Nach gut einer halben Stunde musste Struber erstmals wechseln. Tim Lemperle war abseits des Balles vom Platz gegangen – wohl mit einer Oberschenkel-Verletzung. Der Torjäger musste per Golfcart zur Kabine gefahren werden.
38. Minute: Und kurz darauf erwischte es auch Dejan Ljubicic! Der Österreicher sprintete bei einer Großchance von Güler über den halben Platz zurück in den eigenen Strafraum. Anschließend fasste er sich an den hinteren rechten Oberschenkel und setzte sich auf den Rasen. Es ging nicht weiter.
40. Minute: Der äußerst auffällige Said El Mala erhöhte vor 1400 Zuschauern auf 0:2: Diesmal staubte der Bald-FC-Profi am linken Pfosten ab, nachdem Robin Velasco aus gut 15 Metern den rechten Pfosten getroffen hatte.
63. Minute: Nachdem die Viktoria siebenfach gewechselt hatte, traf der beim FC zur Pause gekommene Luca Waldschmidt traumhaft. Aus etwas mehr als 20 Metern haute er den Ball in den rechten oberen Winkel zum 1:2. Unhaltbar!
77. Minute: Gegen den zweiten Anzug der Viktoria startete der FC nun eine Aufholjagd. Der Ausgleich gelang per Eigentor. Patrick Koronkiewicz schob einen Pass von Waldschmidt, den Steffen Tigges nicht kontrollieren konnte, kurios über die eigene Linie zum 2:2.
80. Minute: Der Siegtreffer fiel vom Elfmeterpunkt. Tigges kam nach einem langen Ball von Debütant Joël Schmied im Zweikampf mit Kwabe Schulz zu Fall. Waldschmmidt verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 3:2.
Personal
Erste Halbzeit: Schwäbe – Hübers, Martel, Heintz – Gazibegovic, Ljubicic (42. Kujovic), Huseinbasic, Pacarada – Kainz – Lemperle (31. Downs), Maina
Zweite Halbzeit: Schwäbe – Schmied, Kujovic, Telle – Thielmann, Strauch, Finkgräfe, Obuz – Waldschmidt – Downs (75. Potocnik), Tigges
Zur Aufstellung: Gerhard Struber ließ gegen Viktoria dieselbe Formation beginnen wie beim 3:3 gegen den Schweizer Super-League-Tabellenführer FC Lugano, am vergangenen Freitag in Marbella. Es dürften also diese elf Akteure gewesen sein, die mit Blick auf den Start-Kracher beim HSV die Nase vorn hatten. Bis zu diesem Spiel, bis zu den neuen Personalsorgen.
Fazit
Insbesondere der erste Anzug des FC zeigte sich gegen die Viktoria noch nicht bereit für den Rückrunden-Auftakt am Samstag. Gerhard Struber dürfte sich in den kommenden Tagen viele Gedanken über die beste Elf für das Top-Spiel in Hamburg machen. Defensiv war in der ersten Halbzeit wenig zu sehen von der vor dem Jahreswechsel demonstrierten Souveränität – die Geißböcke wackelten bedenklich. Zudem sprangen zunächst kaum klare Chancen heraus. Die drohenden Ausfälle von Lemperle und Ljubicic verstärken die Sorgenfalten noch.
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