Trotz Personalsorgen und Blitz-Rückstand: Der 1. FC Köln hat sich mit einem 2:1 (2:1)-Sieg bei Eintracht Braunschweig wieder an die Spitze der 2. Bundesliga befördert. Eric Martel und Damion Downs trafen für spielerisch erschreckend schwache Geißböcke.
Aus Braunschweig berichtet Martin Zenge
Gerhard Struber musste beim Tabellenvorletzten Eintracht Braunschweig wie befürchtet (zunächst) auf seine Top-Scorer verzichten. Neben Tim Lemperle, der aufgrund muskulärer Probleme auf unbestimmte Zeit ausfällt, fehlte am Samstagnachmittag auch der unter der Woche erkältete Linton Maina in der Startelf des 1. FC Köln. Nach einem völlig verpatzten Start konnten die Geißböcke allerdings eine hart umkämpfte Zweitliga-Partie noch auf ihre Seite ziehen.
Tore
1. Minute: Braunschweig holte direkt nach dem Anstoß einen Freistoß im rechten Halbfeld heraus – und bei diesem befanden sich die Kölner kollektiv im Tiefschlaf. Köhlers halbhohe Hereingabe hoppelte durch den Strafraum in den Fünfer, wo mehrere FC-Profis die Abwehrarbeit verweigerten und Ermin Bicakcic aus zwei Metern zum 0:1 einschieben durfte.
13. Minute: Die Antwort der favorisierten Gäste ließ aber nicht lange auf sich warten. Der FC übernahm die Initiative und glich nach einer zunächst abgewehrten Ecke aus. Die geklärte Kugel landete bei Jusuf Gazibegovic, der aus dem Halbfeld wieder in den Strafraum flankte. Eric Martel war im Kopfballduell mit Ehlers am Ball, das Spielgerät sprang zu Damion Downs, der noch mal für Martel auflegte. Aus gut zehn Metern traf der Sechser dann mit links zum 1:1.
30. Minute: Und der FC nutzte auch seinen zweiten Eckball der Partie aus. Leart Pacaradas Hereingabe segelte zum zweiten Pfosten, wo Braunschweigs Torhüter Hoffmann die Kugel nicht kontrollieren konnte. Timo Hübers und Ivanov gingen zum Ball, der dabei produzierte Querschläger landete bei Downs. Der FC-Stürmer zögerte keine Sekunde und traf ebenfalls mit links zum 2:1 ins lange Eck.
2. Halbzeit: Nach dem Seitenwechsel stellten die in Führung liegenden Geißböcke das Fußballspielen lange Zeit ein. Braunschweig machte mächtig Druck, feuerte eine Flanke nach der anderen ab. Die ganz großen Chancen ließ der FC, der in eine Abwehrschlacht hineingeriet, aber nicht zu. Die womöglich klarste Gelegenheit vergab Philippe aus zwölf Metern (74.). Zum Ende hin, als Braunschweig seine Körner verfeuert hatte, meldeten sich die Geißböcke zurück. Erst verpasste Hübers nach einem verlängerten Freistoß aus kurzer Distanz die Entscheidung (82.), dann Pacarada mit einem Lattenschuss (84.). So blieb es beim 2:1-Sieg.
Personal
So spielte der FC: Schwäbe – Hübers, Schmied, Heintz – Gazibegovic (89. Thielmann), Martel, Ljubicic, Pacarada – Kainz (41. Huseinbasic / 69. Maina) – Tigges, Downs (89. Schmitt)
Zur Aufstellung: Für Linton Maina, der krankheitsbedingt nur als Joker zur Verfügung stand, rutschte Steffen Tigges in die Startelf – er durfte erstmals unter Struber von Beginn an ran. Florian Kainz ging nach einem unglücklichen Sturz benommen vom Feld. Der für ihn eingewechselte Denis Huseinbasic musste nach dürftigen 28 Minuten selbst wieder raus – der Grund dafür war zunächst nicht erkennbar. In der Schlussphase feierte U21-Stürmer Olli Schmitt überraschend sein Profi-Debüt.
Fazit
Der 1. FC Köln hat seinen Personalsorgen getrotzt und den ersten Auswärtssieg im neuen Jahr gelandet. Über die Leistung wird aber mal wieder zu reden sein, denn der FC wirkte phasenweise wie das deutlich schlechtere Team, vor allem fußballerisch. Durchaus überraschend gegen den Abstiegskandidaten Braunschweig, der die Kölner in der zweiten Hälfte lange unter großen Druck setzen konnte. Am Ende feierte der FC die drei Punkte, das Zustandekommen zeigte jedoch erneut, dass spielerisch vieles im Argen liegt.
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