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Woher kam die Nachspielzeit? Strubers Galgenhumor – so begründet der Schiri

Beim 1. FC Köln konnte niemand die achtminütige Nachspielzeit verstehen. (Foto: IMAGO / HMB-Media)
Beim 1. FC Köln konnte niemand die achtminütige Nachspielzeit verstehen. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

War die lange Nachspielzeit, die den 1. FC Köln den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals gekostet hat, angemessen? Was Schiedsrichter Frank Willenborg nach dem 2:3 bei Bayer Leverkusen dem Kölner Sportchef Christian Keller antwortete.

Im Lager des 1. FC Köln war man sich am Mittwochabend über vieles einig. Darüber, dass man dem haushohen Favoriten Bayer Leverkusen mit einem goldrichtigen Matchplan einen gewaltigen Kampf geliefert hatte. Auch den Stolz auf die eigene Leistung erwähnten alle Protagonisten, wobei ihn nach der bitteren 2:3-Niederlage womöglich noch nicht alle FC-Profis spürten. Was die Kölner definitiv und kollektiv spürten, war Ärger über die lange Nachspielzeit zum Ende der regulären 90 Minuten.

Acht zusätzliche Minuten hatte der Vierte Offizielle angezeigt. In der sechsten Minute der Nachspielzeit köpfte schließlich Patrik Schick zum 2:2 ein und verhinderte den Halbfinal-Einzug des Zweitligisten, der in der Verlängerung durch das entscheidende Tor von Victor Boniface um seinen verdienten Lohn gebracht wurde.

Struber: „Schiedsrichter wird kreativ genug sein“

„Es ist das schlimmste Szenario passiert: Dass du ein super Spiel machst, führst und dann – keine Ahnung, warum es acht Minuten Nachspielzeit gibt – kurz vor Schluss noch das Gegentor kriegst“, gab Linton Maina Einblicke in seine Gefühlswelt, schob nach: „Diese acht Minuten Nachspielzeit muss es meiner Meinung nach nicht geben.“ Dominique Heintz war der identischen Meinung: „Klar ist das bitter, wenn der Schiri auf einmal acht Minuten Nachspielzeit rausholt. Ich frage mich, warum.“

Trainer Gerhard Struber konnte seinem Innenverteidiger bei dieser Frage nicht behilflich sein. „Tatsächlich weiß ich nicht, wo diese acht Minuten hergekommen sind“, sagte der Österreicher auf der Pressekonferenz und ergänzte mit etwas Galgenhumor: „Ich denke, der Schiedsrichter wird schon kreativ genug sein, um das eine oder andere Argument zu finden. Mir erschließt es sich einfach überhaupt nicht, dass es hier acht Minuten Nachspielzeit gibt. Was auch immer da die Gründe waren – diese Nachspielzeit war nicht sehr sensationsfreudig.“

Ich habe ihn auf dem Platz gefragt: „Frank, warum acht Minuten?“

Christian Keller

Sportchef Christian Keller probierte, der Sache bei Schiedsrichter Frank Willenborg auf den Grund zu gehen. „Ich habe ihn auf dem Platz gefragt: ‚Frank, warum acht Minuten?‘ Sechs Minuten hätten es auch getan. Er war der Meinung, dass durch die Verletzung von Max Finkgräfe die Nachspielzeit in der Länge gerechtfertigt ist. Ich sehe das nicht so, aber am Ende entscheidet er.“

Finkgräfe war nach seinem Zusammenstoß mit Nathan Tella (der GEISSBLOG berichtete) zwar behandelt worden – allerdings nur drei Minuten lang. Ansonsten hatte die zweite Halbzeit wenig Unterbrechungen hergegeben. In der ersten Halbzeit waren zehn Minuten nachgespielt worden, nachdem der Ball in der durch Pyro eingenebelten BayArena zu Beginn rund neun Minuten nicht gerollt war.

„Der Schiedsrichter hat das ordentlich gemacht, aber acht Minuten verstehe ich nicht“, ärgerte sich Keller. „Wenn es kurz vorher rum ist und es nur sechs Minuten gibt, was mehr als ausreichend gewesen wäre, dann wären wir jetzt im Halbfinale.“ Wobei dieses Wunschszenario des FC-Geschäftsführers nicht ganz hinhaut, Schick traf nach genau fünf Minuten und 47 Sekunden der Nachspielzeit.

„Nicht, dass ich heute Nacht einen Kollaps kriege“

Ein Großteil der Kölner Fans hätte Willenborg und dessen Schiedsrichterteam nach Abpfiff wohl auch unabhängig der XXL-Nachspielzeit keine ordentliche Leistung bescheinigt. Denn nachdem Imad Rondic zum vermeintlichen 3:3 getroffen und der Videoassistent das Debüt-Tor wieder einkassiert hatte, hinterfragten viele FC-Fans die Korrektheit der Abseitslinie.

Dem eingezeichneten Lot zufolge befand sich die Schulter des Bosniers knapp in der verbotenen Zone. „Ich hoffe, dass sie die Linie richtig gezogen haben“, meinte Teamkollege Heintz und befürchtete: „Nicht, dass ich heute Nacht zu Hause noch einen Kollaps kriege, weil das Tor doch hätte zählen können.“

https://twitter.com/delie97/status/1887270228540670347

Das zurückgenommene 3:3 war der bittere Schlusspunkt des Kölner Pokal-Dramas. „Es tut weh, so ein Tor zu schießen und es dann wieder weggenommen zu bekommen. Das hat noch dazu gepasst“, erklärte Heintz, der in diesem Moment wieder große Halbfinal-Hoffnung verspürt hatte: „Ich bin schon auf beiden Knien nach außen gerutscht und habe gedacht: Im Elfmeterschießen können wir das Ding reißen. Das war einfach ein Pokal-Wahnsinn und es wäre absolut verdient gewesen, wenn das Tor gezählt hätte.“ Der VAR hatte etwas dagegen, ob korrekt oder nicht.

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