Der Hamburger SV marschiert, die Verfolger patzen: Dem 1. FC Köln winkt mit einem Derby-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf ein neues Polster im Aufstiegskampf. Gerhard Struber fordert dafür „eine gute Connection zwischen Herz und Hirn“.
Vergangene Woche hatte der 1. FC Köln erfolglos probiert vorzulegen. Nun gilt es für die Geißböcke nachzuziehen. Der Hamburger SV ist nach der nächsten Davie-Selke-Show mit einem furiosen 3:0 gegen Kaiserslautern an die Tabellenspitze gestürmt. Der FC benötigt einen Derby-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf, um sich Platz eins zurückzuerobern.
Mit Blick auf das Saisonziel noch entscheidender ist jedoch der Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze. Kaiserslautern auf dem Relegationsrang könnte vier Punkte distanziert werden, die viertplatzierten Magdeburger (1:3 in Karlsruhe) sogar fünf Zähler. Die Ergebnisse der Verfolger spielten dem FC an diesem Wochenende durchaus in die Karten.
Distanziert der FC die Fortuna?
Apropos Verfolger: Der Vorsprung auf Düsseldorf (vor dem Spieltag auf Rang fünf) würde bei einem Kölner Heimerfolg sechs Punkte betragen. „Das ist eine Riesenchance, uns mit einem Sieg – das ist das klare Ziel – ein Stück weit von Düsseldorf abzusetzen“, weiß Trainer Gerhard Struber.
Nicht auszudenken, wie komfortabel sich die Tabellensituation aus Kölner Sicht darstellen würde, wenn die Geißböcke in den Top-Spielen gegen die direkte Konkurrenz nicht regelmäßig patzen würden (nur ein Sieg in sieben Partien gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel). Das 0:3 in Magdeburg vor einer Woche war solch eine verpasste Chance.
Struber: „Ein längerer Ritt auf der Rasierklinge“
Gegen die Düsseldorfer, die noch gar kein Spitzenteam geschlagen haben, mit einem Sieg im RheinEnergieStadion aber am FC vorbeispringen könnten, soll dies korrigiert werden. Wenngleich Struber, auf dessen Mannschaft im Aufstiegsrennen insgesamt noch zwölf Hürden warten, den Blick nicht zu sehr auf die Tabelle richten möchte.
Es ist Derby, es ist aufgeheizte Atmosphäre – da braucht es eine gute Connection zwischen Herz und Hirn.
Gerhard Struber
„Wir dürfen an das Szenario nicht denken“, sagt der Trainer über ein mögliches Punktepolster, „sondern daran, was wir dafür in die Waagschale werfen müssen“. Noch ist die Ziellinie viel zu weit entfernt. „Es wird ein längerer Ritt auf der Rasierklinge, um das sicher in den Hafen zu bringen. Dafür brauchen wir Ausdauer und einen langen Atem. Da geht es nicht darum, ob es auf dem Weg dahin mal etwas rumpelt.“
Damit auf das Rumpeln in Magdeburg ein Ausrufezeichen gegen Düsseldorf folgt, fordert Struber: „Wir müssen das Lenkrad gut in der Hand halten. Jeder muss bereit sein, seine Grenzen auszuloten. Es ist Derby, es ist aufgeheizte Atmosphäre – da braucht es eine gute Connection zwischen Herz und Hirn. Dann dürfen wir am Sonntag mit Leinen los agieren.“ Die 2025 noch ungeschlagene Fortuna (elf von 15 möglichen Punkten) kommt allerdings mit Selbstbewusstsein.
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