Transfers doch keine Soforthilfen? „Müssen den Jungs Zeit geben“

Die FC-Verantwortlichen beim Training. (Foto: Bucco)
Die FC-Verantwortlichen beim Training. (Foto: Bucco)

Jusuf Gazibegovic, Joel Schmied, Anthony Racioppi und Imad Rondic – dieses Quartett hat der 1. FC Köln im Winter für seine Mission Wiederaufstieg verpflichtet. Ein erstes Zwischenfazit fällt gemischt aus.

Der Plan für den Saisonverlauf war klar: Nach dem Abstieg wollte der 1. FC Köln bis zur Winterpause in Reichweite der Aufstiegsränge sein – und dann, nach Ablauf der Transfersperre, mit einem verstärkten Kader ganz oben angreifen. Man könnte meinen: Bislang ist dies in doppelter Hinsicht misslungen.

Das lag zunächst mal am eigenen Erfolg. Bekanntermaßen war der FC an Weihnachten nicht nur in der Nähe der Aufstiegsplätze, sondern als Tabellenführer der „Winterkönig“ der 2. Bundesliga. Die Kölner gingen nach ihrer Siegesserie zum Jahresabschluss nicht wie im Sommer prognostiziert als Jäger, sondern als Gejagter in die Rückrunde. Und mit zunehmendem Erfolg nahm der Transfer-Druck ab; es galt auch, ein nun funktionierendes Team nicht zu sehr zu verändern.

FC kaufte höchsten Marktwert ein

Man entschied sich für vier punktuelle Verstärkungen: Jusuf Gazibegovic soll die fast schon traditionelle Schwachstelle auf der Rechtsverteidiger-Position beheben, Joel Schmied die dünne Personaldecke in der Innenverteidigung verstärken. Anthony Racioppi kam nach Jonas Urbigs Bayern-Wechsel als neue Nummer zwei, Imad Rondic als weitere Alternative für den Sturm.

Klammert man Nürnbergs Stefanos Tzimas – für 18 Millionen Euro fest aus Saloniki verpflichtet, dann für 25 Millionen Euro an Brighton verkauft und per Leihe sofort zurück zum Club – aus, hat der FC mit kolportierten 5,5 Millionen Euro im Winter das meiste Geld aller Zweitligisten ausgegeben. Und: Die Geißböcke haben den höchsten Marktwert eingekauft.

Wir haben viel Licht, aber auch in der einen oder anderen Situation auch Schatten gesehen.

Thomas Kessler

Ein erstes Zwischenfazit fällt trotzdem gemischt aus. Gazibegovic kommt noch nicht an sein bei Sturm Graz gezeigtes Niveau heran, fordert selbst mehr von sich (zum GEISSBLOG-Interview). Rondic wartet noch auf sein erstes Erfolgserlebnis, Racioppi sitzt wie erwartet auf der Bank. Schmied wiederum ist Stammkraft, hat sich mit soliden Leistungen eingefügt – und ist Stand jetzt der einzige, auf den das gewünschte Attribut Soforthilfe zutrifft.

Kessler: „Daher ist Adaptionszeit noch zu spüren“

„Wir haben viel Licht, aber in der einen oder anderen Situation auch Schatten gesehen“, sagt Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler und schiebt sogleich nach: „Das ist auch normal. Wir müssen den Jungs Adaptionszeit geben. Transfers in der Winterperiode sind nicht immer leicht, auch weil man keine Vorbereitung über vier, fünf oder sechs Wochen hat.“

Gazibegovic war der einzige Zugang, der bereits im Trainingslager in Estepona bei der Mannschaft weilte. Schmied kam nach der Rückkehr ans Geißbockheim hinzu, Racioppi und Rondic im Transfer-Endspurt. „Daher ist diese Adaptionszeit noch zu spüren“, meint Kessler: „Wir sind aber davon überzeugt, dass die Jungs uns helfen werden, unsere Ziele zu erreichen.“ Dieses Ziel ist nun – anders als im vergangenen Sommer gedacht – nicht, die Aufstiegsplätze zu attackieren, sondern Rang eins zu verteidigen.

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