Dank Luca Waldschmidts Elfmeter-Tor hat der 1. FC Köln seinen direkten Aufstiegsplatz in der 2. Bundesliga behauptet. Die Stimmen zum 2:1-Sieg gegen den SV Darmstadt 98 am Samstagabend.
Aus dem RheinEnergieStadion berichten Sonja Gauer, Martin Zenge und Marc L. Merten
Luca Waldschmidt
„Die zwei Siege jetzt waren sehr wichtig. In der ersten Halbzeit war es zäh, in der zweiten Halbzeit haben wir es erst verpasst, das 2:1 früher zu machen, und dann verpasst, mit dem 3:1 die Entscheidung zu machen. Wenn Kainzi auf dem Platz gestanden hätte, hätte er wohl den Elfmeter geschossen, aber er war schon unten, daher habe ich ihn mir genommen. Ich habe mich sicher gefühlt, von daher war klar, dass ich ihn mir nehme. Ich habe da schon viel Vertrauen in mich. Am Ende zittert man schon, acht Minuten Nachspielzeit waren sehr lang, aber wir hätten einfach das 3:1 machen müssen, hatten genügend Chancen dafür, die wir hätten sauberer ausspielen müssen. So wurde es hintenraus noch mal brenzlig. Jetzt können wir in der Länderspielpause noch mal kurz durchschnaufen und Kraft tanken, dann geht es in den Endspurt der Saison. Uns ist allen bewusst, was das bedeutet.“
Jan Thielmann
„Wir hätten am Ende noch ein Tor machen müssen, dann hätten wir Ruhe gehabt. Zum Glück haben wir es aber auch so durchgebracht und hatten einen überragenden Marvin Schwäbe im Tor. Wir sind eine gute Pressingmannschaft und können gut anlaufen. Wir wissen, dass wir den Gegner damit unter Druck bringen können. Beim 1:0 bin ich da, wo ein Stürmer sein muss in so einer Situation. Dann war es leicht vor dem Tor. Darmstadt ist aber eine gute Mannschaft und hat sich gut auf uns eingestellt. Da hatten wir nicht die Lösungen. Hintenraus haben wir es dann aber doch verdient gewonnen. Toreschießen macht Spaß, gerade hier zu Hause, deswegen kann ich mich mit der Position anfreunden – ob ganz vorne oder rechts vorne. Es war eine klare Gelb-Rote Karte. Ich habe noch nicht mit Jusuf gesprochen und weiß nicht, wie es ihm geht. Aber er hat sicherlich Schmerzen. Wir hatten am Ende viele Räume. Da müssen wir noch lernen, ruhig zu bleiben. Es tut uns gut, dass wir weiter oben dabei sind. Jetzt müssen wir anfangen, wieder besseren Fußball zu spielen.“
Dominique Heintz
„Bei den acht Minuten Nachspielzeit habe ich mich an Leverkusen erinnert gefühlt. Wir haben viel arbeiten müssen. Die ersten 15 Minuten sind wir gut ins Spiel reingekommen, haben gleich das Tor durch Jan gemacht. Dann hat der Schiedsrichter so ein bisschen den Spielfluss genommen, finde ich. Nach dem 1:1 haben wir uns schwergetan. In der zweiten Halbzeit war es besser, wir haben im Ballbesitz umgestellt. Natürlich war die Gelb-Rote Karte gut für uns, die haben wir gut provoziert. Nach dem 2:1 hätten wir das Spiel gerne früher beenden können, wir hatten drei, vier Riesenchancen zum 3:1 – da müssen wir einfach besser werden. Bei der Elfmeterszene laufe ich rückwärts und gehe hoch zum Kopfball. Ich finde, dass der Arm nicht so ganz weit oben ist, dass ich sage, er ist zu weit weg. Er köpft mich aus ein paar Zentimetern an, keiner hat sich beschwert im Stadion. Wenn die Handregelung leider so ist, wie sie ist, sind die Schiedsrichter angehalten, auf den Punkt zu zeigen. Für mich ist es aus der Distanz kein Strafstoß.“
Gerhard Struber
„Wir sind gut reingekommen mit dem Tor. Die ersten zehn Minuten hatten wir noch ein Stück weit mehr Kontrolle, aber dann haben wir den roten Faden verloren. Der Gegner hat es anständig gemacht, ist aber auch nicht zu besonders großen Chancen gekommen. Der Elfmeter von Dominique Heintz war ein unglücklicher Moment. So haben wir dem Gegner natürlich in die Karten gespielt, haben Darmstadt zurückgeholt. Wir konnten in der ersten Halbzeit nicht die Kontrolle entwickeln, die wir uns vorgenommen hatten. Der Führungstreffer hat uns zu wenig Zutrauen gegeben. In der zweiten Halbzeit haben wir das Personal verändert und viel mehr Dynamik in unser Spiel nach vorne gekriegt. Wir haben den Gegner viel mehr unter Druck gesetzt und haben viel bessere Entscheidungen getroffen. Dann war es aus meiner Sicht so ein bisschen ein Domino-Effekt mit der Gelb-Roten Karte und dem Elfmeter. Wir haben einfach viel investiert und natürlich hat uns die Überzahl in die Karten gespielt, hat uns ein Momentum gegeben. Das haben wir uns aus meiner Sicht aber auch erarbeitet. Nach dem 2:1 hatten wir viele, viele Chancen, die wir besser zu Ende spielen müssen, dann ist das schneller erledigt, dann müssen wir hintenraus nicht noch zittern, dass uns Marvin Schwäbe in der 90.+8 vor Vukotic rettet. Das hätte am Ende auch in einen unglücklichen Moment ausarten können.“
Florian Kohfeldt
„Es war ein spannendes, ereignisreiches Spiel, in dem ich nach einer Minute nicht so gute Laune hatte, wie sich jeder vorstellen kann. Ich muss meine Mannschaft in solchen Momenten aber in Schutz nehmen – wir wollen spielen, wir wollen gewisse Dinge von hinten lösen. Wir haben eine sehr gute Reaktion gezeigt und sind emotional stabil geblieben. Bis zur Halbzeit habe ich leichte Vorteile für uns gesehen, wir haben den FC weit weg von unserem Tor gehalten. Nach der Halbzeit hat Köln umgestellt und das Zentrum überladen. Dann haben wir umgestellt, hatten wieder Spielkontrolle. Ich hatte das Gefühl, dass wir die bessere Mannschaft sind, aber dann haben wir die Gelb-Rote Karte kassiert, die natürlich der Schlüsselmoment dieses Spiels war, das ist relativ unstrittig. Fraser Hornby weiß, dass er da gelb-vorbelastet nicht so hingehen darf und macht sich große Vorwürfe. In Unterzahl haben wir leidenschaftlich gespielt, haben ab der 85. Minute aufgemacht und hatten noch zwei große Chancen. Für uns ist es sehr, sehr schade. Der Schuss Cleverness hat heute gefehlt gegen diese starke Mannschaft, die in der Rückrunde sehr erwachsen Fußball spielt.“
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